
Kostenlos Geld abheben mit der Girocard – das geht nicht nur bei Ihrer Hausbank. Wir sagen, welche Möglichkeiten es noch gibt, um gebührenfrei an Bargeld zu kommen.
Partnerbanken nutzen
Damit Kunden mehr Möglichkeiten haben, sich ohne Gebühren mit der Girocard (früher „EC-Karte“) Bargeld zu besorgen, haben sich Banken zu Verbünden zusammengetan: Wer ein Konto bei einer der angeschlossenen Banken hat, kann auch bei allen anderen Verbundmitgliedern kostenfrei Geld abheben.
Sparkassen und Volksbanken. Die Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken haben das größte Filialnetz und somit auch die meisten Geldautomaten für ihre Kundinnen und Kunden. Es gibt 23 200 Automaten mit dem roten „S“ und 17 310 Automaten mit dem blau-orangefarbenen Logo der VR-Banken. Diesen Pool können auch die Kunden der PSD-Banken nutzen.
Cash Group und Cashpool. Die privaten Banken haben weniger Filialen und Geldautomaten für ihre Kundinnen und Kunden. Sie haben sich zu zwei Verbünden zusammengeschlossen.
In der Cash Group sind Commerzbank, Deutsche Bank, Hypovereinsbank und Postbank sowie deren Tochterunternehmen. Sie betreiben insgesamt 7 000 Geldautomaten, davon befinden sich 1 300 an Shell-Tankstellen.
Im Cashpool sind insgesamt 2 800 Automaten von derzeit 35 Banken vereint, darunter die Sparda-Banken sowie Santander, Targobank, Degussa und BBBank.
ING. Die ING hat etwa 1 100 eigene Geldautomaten vorwiegend in Einkaufszentren und an Tankstellen. ING-Kunden können aber mit der Kreditkarte zum Konto an fast allen Geldautomaten in Deutschland und Europa gratis Bargeld abheben. Mehr dazu im Abschnitt „Abheben mit Kreditkarte“.
Supermarkt als Bankschalter
Mittlerweile bieten großen Supermarktketten, Discounter (mit Ausnahme von Aldi Nord), Baumärkte und Drogerien die Auszahlung von Bargeld an ihren Kassen an. Dieses Verfahren nennt sich „Cashback“, nicht zu verwechseln mit den Bonusprogrammen, bei denen es Geld oder Rabatte für eine bestimmte Anzahl von Einkäufen gibt. Aus diesem Grund nutzen viele Supermärkte eher den Begriff „Bargeld abheben“ oder ähnliches.
Bedingungen. Ohne Einkauf geht es nicht. Der Mindesteinkaufswert beträgt üblicherweise 10 Euro. Maximal zahlen die Händler 200 Euro aus. In der Regel gibt es den Service nur, wenn Sie mit einer Girocard bezahlen.
Geld abheben mit der Kreditkarte
Einige Banken gestatten ihren Kunden, mit der Debitkarten von Visa und Mastercard kostenlos Bargeld an inländischen Automaten zu ziehen. Oft sind das Direktbanken, zum Beispiel die Consorsbank, die DKB und ING. Das Geld wird sofort vom Konto abgebucht. Manchmal ist die Zahl der Gratis-Abhebungen pro Monat aber begrenzt. In unserem großen Girokontenvergleich haben wir die Banken markiert, die Gratisabhebungen im Inland mit der Kreditkarte gestatten.
Achtung: Wer eine Mastercard-Kreditkarte hat, kann bei den Discountern Aldi Süd und Norma ohne Extragebühr Bargeld abheben. Der Mindesteinkaufswert beträgt jeweils 5 Euro.
Fremdabhebungen sind teuer
Bankkunden, die nicht die Geldautomaten ihrer Bank oder die des Automatenverbundes nutzen, müssen zahlen. Jede Abhebung von einem fremden Geldautomaten kann zwischen 1,95 und 6 Euro kosten. Auch wenn Bargeld am Schalter einer Bank ausgezahlt wird, kann das kosten. Da kann der Preisvorteil eines kostenlosen Girokontos schnell verpuffen.
Der Automatenbetreiber muss die fälligen Kosten vor der Geldausgabe auf dem Automatenbildschirm anzeigen, damit der Kunde den Vorgang notfalls abbrechen kann.
Tipp: Was das Geldabheben von Fremdkunden kostet, steht auch in unserem großen Girokontenvergleich.
Im Ausland kostenlos abheben
Bei einigen Banken, insbesondere Direktbanken und Smartphonebanken, ist Geldabheben auch im Ausland kostenlos – mit der Girocard oder sogar mit der Kreditkarte. Manchmal ist das allerdings auf die Euroländer begrenzt und in einigen Fällen ist auch nur eine bestimmte Anzahl an Abhebungen gratis. Detaillierte Infos zeigt die Tabelle in unserem Girokontenvergleich.
Geld abheben mit dem Handy
Viele Banken geben zusätzlich zur Plastik-Girocard eine digitale Karte aus. Das ermöglicht Bezahlen per Smartphone mit der Girocard. Geldabheben geht dann aber nur, wenn der Geldautomat mit der NFC-Funktion ausgestattet ist. Insbesondere viele Automaten der Sparkassen sind schon mit dieser Funktion ausgestattet.
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Dann nennen wir das Ganze eben Bargeldauszahlung. Im Übrigen stimmte mir das "Europäische Verbraucherzentrum Deutschland" bezüglich der unrechtmäßigen Entgelte auf meine dortige Anfrage hin zu. Vielleicht kenn es ja auch sein, dass ich den europäischen Gedanken inklusive seinem gemeinsamen Währungs- und Finanzsystem in Form der Gemeinschaftswährung "Euro", falsch interpretiere bzw. verstanden habe.
Liebe Grüße und vielen Dank für Ihre hilfreiche Antwort
@Lerge: Artikel 3 der Verordnung bezieht sich nur auf grenzüberschreitende Zahlungen, nicht aber auf Entgelte für Abhebungen. Als Zahlung gelten Überweisungen, Barzahlungen, Zahlungen mittels Lastschrift, Scheck sowie das Einbringen von Sachen und Rechten in Unternehmen, Zweigniederlassungen und Betriebsstätten.
Die EU-Verordnung 924/2009 EG gilt seit dem Jahr 2009, was bedeutet, dass viele Kunden deutscher Banken und Sparkassen unrechtmäßig, jahrelang Entgelte bei Bargeldabhebungen im Euroraum zahlten und möglicherweise immer noch zahlen.
Aus diesem Grund liegt die Vermutung nahe, dass die BaFin bestrebt ist, keine Entscheidung im Sinne des Kunden herbeizuführen. Forderungen von Kundenseite in Millionenhöhe stünden im Raum.
Vielleicht hat die Stiftung Warentest den Mut und die Traute hier für Aufklärung zu sorgen.
Vielen Dank im Voraus für eine Antwort
Nach einem Urlaubsaufenthalt im Juni 2021 in Spanien, wunderte ich mich über von meiner Hausbank (Norisbank) erhobene Entgelte bei Bargeldabhebungen per EC-Karte an mehreren Geldautomaten, zusätzlich zu den Entgelten der jeweiligen Fremdbanken. Am 04.08.2021 reichte ich deshalb Onlinebeschwerde bei der BaFin ein. Gemäß EU-Verordnung 924/2009 EG Art.3 (1.) müssen Zahlungsdienstleister bei In- und Auslandszahlungen im Euroraum bis zu einer Höhe von 50000€ die gleichen Entgelte verlangen. Bis auf eine Eingangsbestätigung am 11.08.2021, bekam ich keine Antwort von der BaFin. Nach mehreren telefonischen und schriftlichen Anfragen antwortete die BaFin am 19.01.2022 per Email und bat mich nochmals um Geduld. Da Ende Juni der nächste Urlaub im Euroraum ansteht und ich bislang noch immer keine endgültige Antwort bekommen habe erkundigte ich mich heute (10.05.2022) nochmals telefonisch bei der BaFin über den aktuellen Status und wurde abermals vertröstet.
Ob es da noch Hoffnung gibt?
Noch als Ergänzung zu meinem vorhergehenden Beitrag: Bietet die Bank eine Debit Kreditkarte an, das ist zur Zeit zum Beispiel bei der ING der Fall und wird demnächst bei der DKB der Fall sein, dann gibt es kein klassisches Kreditkartenlimit. Das komplette Guthaben plus Dispokredit des Girokontos steht dann zur Verfügung. Dann gibt es tatsächlich sogar überhaupt keinen Unterschied mehr zwischen Kreditkarte und Girocard beim Geldabheben.