
Mahlzeit! Rund ein Drittel der Hunde-Trockenfutter im Test überzeugt. Darunter mehrere, bei denen eine Tagesration nur 25 Cent kostet. © Depositphotos
Die Stiftung Warentest deckt fragwürdige Werbeversprechen auf und zeigt: Günstiges Trockenfutter versorgt Hunde oft besser als teure Spezialprodukte. Besonders kritisch bewerten die Tester die als „sensitiv“ beworbenen Varianten.
Die Stiftung Warentest hat 24 Hundetrockenfutter getestet – mit ernüchternden Ergebnissen. Während im Test 2021 noch 80 Prozent der getesteten Normalfutter sehr gut oder gut abschnitten, war es diesmal nur ein gutes Drittel. Besonders problematisch: Die fünf als „sensitiv“ beworbenen Spezialfutter erhielten wegen irreführender Werbung bestenfalls ein Ausreichend bei Deklaration und Werbeaussagen.
Große Preisunterschiede beim Hundefutter
Überraschende Preisunterschiede zeigen sich bei den jährlichen Futterkosten: Während günstige Varianten ab 91 Euro pro Jahr für einen mittelgroßen Hund ausreichen, schlagen Sensitiv-Produkte mit 197 bis 726 Euro zu Buche. Dabei bieten Eigenmarken von Edeka, Lidl, Netto Marken-Discount und Rossmann oft bessere Qualität als teure Markenprodukte.
Sensitiv-Futter enttäuscht mit falschen Versprechen
Die beworbenen Vorteile der Sensitiv-Futter erweisen sich als Marketing-Trick ohne wissenschaftliche Grundlage. Fressnapf bewirbt sein Select Gold Sensitive als „ideal bei Unverträglichkeiten“, obwohl dafür eigentlich spezielle Diätfutter vorgeschrieben sind. JosiDog Adult Sensitive verspricht eine „hochverdauliche Rezeptur für sensible Hunde“, erreichte aber nur 81 Prozent Eiweißverdaulichkeit – weniger als der Testdurchschnitt von 87 Prozent.
Was wirklich hilft bei Futtermittelunverträglichkeiten
„Am häufigsten äußern sich Probleme über Magen-Darm-Beschwerden“, erklärt Susan Kröger, Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik an der Freien Universität Berlin. Sie rät Hundehaltern bei Verdacht auf Futtermittelunverträglichkeiten, zunächst alle Leckerlis wegzulassen und ein Ernährungstagebuch zu führen.
Denn teure Spezialfutter können sich als problematisch erweisen: Zooryals „Monoprotein“-Futter etwa enthält neben Huhn auch Pflanzenproteine aus Kartoffel- und Erbsenmehl, auf die Hunde ebenfalls allergisch reagieren können. Der winzig gedruckte Hinweis, dass sich der Name nur auf tierische Proteine bezieht, hilft Hundehaltern wenig weiter.
So testet die Stiftung Warentest Hundetrockenfutter
Die Tester analysierten die Futter und bewerteten deren Fähigkeit, Hunde optimal zu versorgen. Dabei bestimmten sie Nährstoffgehalte wie Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren und berechneten den Bedarf eines 15-Kilo-Hundes. Mittels DNA-Analyse ermittelten sie zudem die tatsächlich enthaltenen Tierarten – oft mit überraschenden Ergebnissen abweichend zur Deklaration.
Schlechte Noten auch aufgrund mangelhafter Fütterungsempfehlungen
Lucky Dog von Penny fiel als ernährungsphysiologisch schwächstes Produkt durch: Vitamin A und die lebenswichtige Aminosäure Methionin waren zu knapp dosiert. Mehrere Futter erhielten wegen mangelhafter Fütterungsempfehlungen schlechte Noten – sie gaben entweder zu kleine Portionen oder gar keine Mengenangaben für sehr kleine und sehr große Hunde an.
Im vollständigen Hundetrockenfutter-Test finden Sie die detaillierten Testergebnisse mit Preisen pro Tagesration – inklusive der Aufdeckung weiterer fragwürdiger Werbeaussagen bei Bio-Produkten.
[Teile dieses Artikels wurden mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz erstellt]