Pool­unfälle So planschen Kinder sicher

Pool­unfälle - So planschen Kinder sicher

Sicherer Badespaß. Kinder sollten im Pool immer unter Aufsicht planschen. © Getty Images

Die meisten Badeunfälle ereignen sich zwischen Juni und September. Für ein sicheres Plansch­vergnügen in Gartenpool und Baby­becken gilt es einiges zu beachten.

Wasser zieht Kinder magisch an. Geplanscht wird längst nicht mehr nur am Badesee oder im Freibad, sondern immer häufiger auch im privaten Pool. Damit der Badespaß für die Kleinen nicht zum Risiko wird, können die Großen ein paar Dinge beachten.

Vorsichtig einsteigen

Der größte Unfall­faktor im Gartenpool ist die Leiter, berichtet das österrei­chische Forschungs­zentrum für Kinder­unfälle. Um nicht auszurutschen, ist beim Ein- und Aussteigen Vorsicht geboten. Kinder sollten sich immer am Geländer fest­halten.

Aufblas­bare Gartenpools sind trotz mehrerer Tausend Liter Fassungs­vermögen für gewöhnlich zu flach, um hinein­zuspringen. Der Hüpfer vom Tram­polin in den Pool kann schnell mit einem gebrochenen Knöchel enden.

Immer unter Aufsicht baden

Auch wenn sie im Wasser stehen können, dürfen Kinder nie unbe­aufsichtigt baden. Das gilt auch für Baby-Plansch­becken. Selbst in einer Wasser­tiefe von nur zehn Zenti­metern kann ein Kleinkind ertrinken, wenn es zum Beispiel mit dem Gesicht voran ins Wasser stürzt.

Schwimm­lern­hilfen unterstützen Nicht­schwimmer bei ihren ersten Brust­zügen. Die Produkte sind allerdings nicht immer geeignet: In unserem Test haben wir vier Schwimmlernhilfen Badeverbot erteilt − sie waren stark mit Schad­stoffen belastet oder nicht sicher in der Anwendung.

Poolzaun bringt Sicherheit

Ein Pool auf dem eigenen Grund­stück ist auch für Klein­kinder in der Nach­barschaft verlockend. Erst Ende Mai ertrank ein Dreijähriger in Bayern, nachdem er auf ein fremdes Grund­stück gelaufen und dort in den Pool gestürzt war. Unter Umständen können Immobilien­besitzer dafür haft­bar gemacht werden, wie etwa ein Fall am Ober­landes­gericht Düssel­dorf zeigt (Az. 22 U 272/92).

Wer weiß, dass in der Nähe seiner Immobilie Kinder spielen, sollte seinen Pool oder Teich daher so absichern, dass diese nicht hinein­fallen können. Eben­erdige Schwimm­becken lassen sich zum Beispiel mit einem Poolzaun umgeben. Es gibt mobile Zäune, die Pool­besitzer wegnehmen können, während sie baden. Für Aufstell­pools können zudem Abdeckungen sinn­voll sein.

Kein Chlor für Babys

Der ideale pH-Wert für Pool­wasser liegt bei etwa 7. Es ist sinn­voll, den pH-Wert regel­mäßig zu über­prüfen. Tendenziell verschiebt er sich in der Sommer­hitze eher nach oben, was auf Dauer zu unangenehmem Geruch und trübem Wasser führt. Mit pH-Senkern lässt er sich nach unten korrigieren. Dabei ist es wichtig, richtig zu dosieren: Wasser mit zu nied­rigem pH-Wert kann die Schleimhäute reizen.

Mitgelieferte Reinigungs­pumpen von Aufstell­pools sind oft zu schwach, um das Wasser dauer­haft sauber zu halten. Wir empfehlen Sandfilteranlagen und regelmäßige chemische Reinigung. In kleinen Baby-Plansch­becken sollte man aber auf Chlor verzichten. Wegen der geringen Wasser­menge ist das Risiko einer Fehldosierung zu hoch − besser das Wasser täglich tauschen.

Mehr zum Thema

0 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.