
© Screenshot: Stiftung Warentest, Getty Images (M)
Mozilla schafft seine populäre App Pocket ab. Nutzende müssen ihre Daten bis zum 8. Oktober exportieren – und sich nach Alternativen umsehen.
Wer sein digitales Lesematerial bisher mit der App Pocket verwaltet hat, muss sich nach einer Alternative umsehen: Der Anbieter Mozilla stellt den Betrieb der App zum 8. Juli ein, bereits jetzt kann man sie nicht mehr neu installieren. In Pocket lassen sich Artikel, Webseiten und andere Internet-Inhalte abspeichern. Dort werden sie augenfreundlich aufbereitet und können auch gelesen werden, wenn man offline ist.
Bis zum 8. Oktober haben Nutzer Zeit, ihre Daten zu exportieren, dann werden alle Benutzerkonten gelöscht. Abonnements für die kostenpflichtige Version werden nicht mehr verlängert. Alle Jahresabonnements enden am 8. Juli, das Geld für die Restlaufzeit zahlt Mozilla zurück.
Aus nach 18 Jahren
Pocket war 2007 unter dem Namen ReadItLater gestartet. 2017 kaufte Mozilla, bekannt als Anbieter des Browsers Firefox, die populäre Anwendung. Mozilla begründet das Aus für Pocket mit veränderten Nutzungsgewohnheiten, das Unternehmen will sich auf die Weiterentwicklung von Firefox konzentrieren: „Die Art und Weise, wie Menschen Inhalte im Web speichern und konsumieren, hat sich weiterentwickelt. Deshalb lenken wir unsere Ressourcen in Projekte, die den heutigen Surfgewohnheiten besser entsprechen.“
Anders als die anderen großen Browser-Anbieter Google (Chrome), Microsoft (Edge) und Apple (Safari) hat Mozilla kein starkes eigenes Geschäftsmodell – die Tochterfirma der gemeinnützigen Mozilla Foundation finanziert sich im Wesentlichen durch Gebühren von Suchmaschinen, auf die Firefox-Nutzer gelenkt werden.
Es gibt Alternativen
Wer nach einem Ersatz für Pocket sucht, kann sich bei verschiedenen kostenpflichtigen Diensten wie Matter, Readwise oder Instapaper umsehen. Eine kostenlose Alternative ist die Open-Source-Anwendung Wallabag, die man auf einem eigenen oder gemieteten Server oder einem Netzwerkspeicher (NAS) betreiben kann.
Ansonsten bleibt noch das Prinzip Hoffnung: Der Internet-Unternehmer Kevin Rose, Mitgründer des Social-Bookmark-Dienstes Digg, hat in einem Post auf X sein Interesse an einer Übernahme von Pocket erklärt. Eine Antwort von Mozilla steht noch aus.
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