
Kein Hindernis. Gut geplante Hochbeete sind für alle zugänglich. © Westend61 / INIMAGES
Die Natur im eigenen Garten genießen – das sollte auch mit körperlichen Einschränkungen möglich sein. Hier ein paar Tipps, wie es gelingt.
Nicht nur in Haus oder Wohnung, auch im Garten oder auf der Terrasse sollten sich Menschen mit Beeinträchtigungen frei bewegen können. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat Tipps für den entspannten, barrierearmen Aufenthalt im Garten zusammengestellt. Wir fassen sie zusammen:
1. Schwellen abbauen
Der Gartengenuss beginnt mit dem Zugang zu Garten oder Terrasse. Schwellen von bis zu zwei Zentimetern gelten als barrierefrei, ideal sind schwellenfreie Übergänge. In Bestandsbauten können mobile Rampen Abhilfe schaffen. Wer einen Pflegegrad hat, kann Zuschüsse dafür beantragen.
2. Platz einplanen
Die Wege durch den Garten sollten ausreichend breit und stufenlos sein. Laut einer Din-Norm gelten 1,20 Meter als ausreichend. Für Rollstuhlnutzende empfiehlt es sich, an bestimmten Stellen Platz zum Wenden einzuplanen (etwa 1,50 Meter Breite).
3. Unebene Untergründe vermeiden
Nach Möglichkeit auf unebene Untergründe und Materialien verzichten, um das Stolperrisiko zu minimieren. Pflaster sauber verlegen. Der Belag sollte rutschfest sein, zudem sollte Regenwasser gut versickern oder ablaufen können.
4. Auf Steigungen verzichten
Die Steigung von Rampen darf laut einer Norm bis zu sechs Prozent betragen. Gerade im Rollstuhl kann es aber anstrengend sein, gegen diese Schräge anzuarbeiten. Gartenwege sollten daher eher mit zwei bis drei Prozent Gefälle auskommen.
Mehr Tipps zum barrierefreien Leben
- Unser Ratgeber. Das Stiftung-Warentest-Buch Barrierefrei bauen und sanieren liefert viele Tipps für viele Lebenslagen: etwa den Umbau von Küche, Garten oder Bad. Dazu gibts Rat zu Kosten, Finanzierung und möglichen Experten. Es hat 208 Seiten und kostet 39,90 Euro (eBook: 34,99 Euro).
- Wohnberatung. Viele Träger bieten ebenfalls Rat zur Barrierefreiheit. Den Umbau von Haus oder Wohnung begleitet etwa die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnanpassung, ein Zusammenschluss von Wohnberatungsstellen. Der Verein Barrierefrei Leben berät auch online.
- Förderprogramme. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert Maßnahmen, die Barrieren reduzieren. Auch Träger wie die Aktion Mensch halten Förderprogramme bereit, um Teilhabe für alle zu ermöglichen.
- Barrierefreiheit im Alltag. Müde von der Gartenarbeit? Die Stiftung Warentest gibt Tipps zum barrierefreien Reisen und verrät, wo Rollstühle freie Fahrt haben. Und wir schildern einen Fall, der zeigt: Es lohnt sich, für die eigenen Rechte zu kämpfen.
5. Bepflanzung anpassen
Besonders das Bücken kann – je nach Einschränkung – mühsam, schmerzvoll oder gar unmöglich sein. Hochbeete erleichtern das Anpflanzen und Ernten, besonders, wenn sie unterfahrbar sind. Idealerweise lassen sich an den Seiten der Beete kleinere Geräte anhängen.
Immergrüne, robuste und langsam wachsende Gehölze brauchen wenig Pflege. Teilversenkte Kompostbehälter erleichtern das Einfüllen von Laub, Gras und Abschnitten. Das Bewässerungssystem sollte zentral und einfach zu bedienen sein.
6. Beleuchtung optimieren
Gut beleuchtete Wege tragen zum Sicherheitsgefühl bei. Am besten entlang aller Wege Leuchten anbringen. Das erleichtert etwa den Zugang zu Garage oder Carport, Gartenhaus und Mülltonnen. Bewegungsmelder sind praktisch, da sie keine extra Wege durchs Dunkel erfordern und nur bei Bedarf anspringen.
7. An passende Möbel und Markise denken
Stabile Stühle mit Armlehnen erhöhen Komfort und das eigene Sicherheitsgefühl. Tische sollten so konstruiert sein, dass bei Bedarf ein Rollstuhl gut darunter passt. Eine automatische Markise lässt sich mit weniger Kraft bedienen – im Vergleich zu einem Sonnenschirm, den man aufspannen und zuklappen muss.
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