Kühl-Gefrier­kombis im Test

Strom­kosten beim Kühl­schrank sparen

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Kühl-Gefrier­kombis im Test - Kühl­schränke – stark und spar­sam

Energieverbrauch kostet. Hier erfahren Sie, wann der alte Strom­fresser raus sollte. © mauritius images / Chromorange

Kühlgeräte können 15 Jahre alt werden. In dieser Zeit läppert sich der Strom­verbrauch. Mit unseren Tipps zu Kauf, Küchenplanung und Betrieb sparen Sie Strom und Geld.

Kühl-Gefrier­kombis im Test Testergebnisse für 298 Kühlgeräte

Strom­kosten beim Kauf einkalkulieren

Wenn ein neuer Kühl­schrank her muss, sollten Sie unbe­dingt die lang­fristigen Strom­kosten einkalkulieren. Denn der Strom­verbrauch eines Kühl­schranks kann im Laufe der Lebens­dauer den Kauf­preis um ein Vielfaches über­steigen. Bei steigenden Energiepreisen gilt das umso mehr. In unseren Tests zeigt sich immer wieder, dass vermeintliche Schnäpp­chen lang­fristig teuer werden können.

In unserer Testdatenbank geben wir die voraus­sicht­lichen Strom­kosten für 15 Jahre an – auf der Basis aktueller Strom­preise. Aktuell (Stand März 2023) nehmen wir einen Preis von 0,40 Euro pro Kilowatt­stunde an. Die lang­fristigen Strom­kosten berechnen wir, indem wir den im Test gemessenen Energieverbrauch mit der voraus­sicht­lichen Nutzungs­dauer von 15 Jahren multiplizieren.

Alten Kühl­schrank austauschen – wann lohnt es sich?

Alte Kühlgeräte können mitunter wahre Strom­fresser sein. Aber wann ist ein Austausch finanziell sinn­voll? Und wann lohnt er sich für die Umwelt?

Wann rechnet sich der Kühl­schrank-Tausch?

Moderne Kühlgeräte, die in unseren Tests mit guten oder gar sehr guten Noten abschneiden, kosten oft mehr als 1 000 Euro. Deshalb lohnt sich der Austausch finanziell nur, wenn ein richtiger Strom­fresser gegen ein sehr spar­sames Neugerät getauscht wird. Wir zeigen Ihnen, wie Sie grob abschätzen können, ob und wann sich ein Neukauf rechnet:

  • Energieverbrauch messen. Den Energieverbrauch des Altgeräts können Sie mit einem Strommessgerät prüfen. Ermitteln Sie den Verbrauch am besten über einen längeren Zeitraum, beispiels­weise eine Woche. Wählen Sie einen Zeitraum ohne Temperatur­extreme und versuchen Sie, das Gerät möglichst wenig zu nutzen. Das ist wichtig, da wir den Strom­verbrauch im Test auch bei einer sehr geringen Nutzung messen.
  • Jahres­verbrauch berechnen. Den gemessenen Energieverbrauch rechnen Sie aufs Jahr hoch. Bei einer zehn­tägigen Messung teilen Sie beispiels­weise durch 10 und rechnen dann mal 365, um auf den Jahres­verbrauch zu kommen.
  • Wunsch­gerät vergleichen. Suchen Sie sich in unserer Testdatenbank den Jahres­energieverbrauch Ihres Wunsch­geräts heraus und ziehen Sie ihn vom ermittelten Jahres­verbrauch Ihres Altgerätes ab.
  • Spar­potenzial berechnen. Die Differenz (in Kilowatt­stunden) zwischen Alt- und Wunsch­gerät multiplizieren Sie mit Ihrem aktuellen Strom­preis pro Kilowatt­stunde. Das Ergebnis zeigt das jähr­liche Spar­potenzial (in Euro). Wenn Sie den Kauf­preis Ihres Wunsch­geräts jetzt durch diese jähr­lich einge­sparten Strom­kosten teilen, sehen Sie, wie viele Jahre es ungefähr dauert, bis sich das neue Gerät auszahlt. Einfaches Beispiel: Wenn der neue Kühl­schrank 1 000 Euro kostet und jähr­lich 100 Euro Strom­kosten gegen­über dem Altgerät spart, rechnet sich der Neue nach 10 Jahren.

Da Produktion und Entsorgung einen großen Anteil an der Ökobilanz eines Kühlgeräts haben, lohnt sich der Austausch auch für die Umwelt längst nicht in jedem Fall. Ein altes Kühlgerät durch ein neues, spar­sames Modell zu ersetzen, ist laut Umwelt­bundes­amt und Ökoinstitut nur selten ökologisch sinn­voll:

  • Noch funk­tionierende Geräte sollten nur getauscht werden, wenn das Gerät vor dem Jahr 2005 gekauft wurde oder ein altes Energielabel mit Klasse B oder schlechter trägt.
  • Altgeräte der Klasse A+ oder A sollten spätestens bei einem Defekt durch einen neuen, effizienten Kühl­schrank ersetzt werden.
  • Für moderne, effiziente Modelle gilt: So lange wie möglich reparieren.

Tipp: Bei älteren Geräten können defekte Dichtungen für einen erhöhten Energieverbrauch verantwort­lich sein. Das können Sie einfach erkennen und beheben: Legen Sie eine Taschen­lampe ins Gerät und verdunkeln Sie den Raum. Dringt bei geschlossener Tür Licht aus dem Kühl­schrank, besteht Hand­lungs­bedarf. Alte Dichtungen lassen sich oft austauschen.

Energielabel als erster Anhalts­punkt

Ohne große Strom­preis-Rechnereien gibt das Energielabel im Laden und im Online-Shop einen ersten Anhalts­punkt für den Strom­verbrauch eines Kühlgerätes. Das Label informiert über die Energieeffizienz­klasse der Geräte und auch über den jähr­lichen Energieverbrauch in Kilowatt­stunden, das Fassungs­vermögen der Kühlfächer sowie die Schall­emissionen der Geräte.

Zum 1. März 2021 hat das Energielabel für Kühlgeräte ein Update erhalten. Der Grund: Viele Kühl­schränke und Kühl-Gefrier­kombis sind in den letzten Jahren so spar­sam geworden, dass sie in der effizientesten Klasse A+++ landeten, ein Unterschied war anhand des Labels kaum noch zu erkennen.

Neues Energielabel für Kühl­schränke und Kombis

Die augen­fälligste Änderung des neuen Labels: Die Effizienz­klassen werden nicht mehr von A+++ bis D, sondern von A bis G einge­teilt. Die spar­samste Klasse A bleibt erst einmal frei − als Anreiz für die Hersteller, noch spar­samere Geräte zu entwickeln, damit sie in Zukunft wieder zu den Klassen­besten gehören.

Auch die Mess­verfahren haben sich verändert, deshalb lässt sich die Energieeffizienz­klasse älterer Geräte nicht 1:1 mit der neuer Geräte vergleichen.

Details zum neuen Label – auch zu anderen Elektrogeräten wie Geschirr­spülern und Fernsehern – haben wir zusammengefasst im Special Energielabel: Das bedeuten die neuen Etiketten.

Mit wenigen Klicks können Sie aus unserem Kühlgeräte-Test energiesparende Kühl­schränke und Kühl-Gefrier­kombinationen heraus­filtern, die mit geringem Strom­verbrauch sowohl kühlen als auch einfrieren.

Küchenplanung: Den besten Aufstell­ort finden

Bei Hitze werden Kühl­schränke stromhung­rig, wie unsere Messungen (siehe Grafik unten) belegen. Ein spar­samer kleiner Kühl­schrank braucht bei 10 Grad Celsius Raum­temperatur nur etwa 18 Kilowatt­stunden im Jahr. Bei 25 Grad sind es bereits rund viermal so viel, bei 32 Grad sogar sechs­mal so viel.

Kühl-Gefrier­kombis im Test - Kühl­schränke – stark und spar­sam

© Erfurth Kluger Infografik

Das über­rascht zwar nicht, zeigt aber: Durch eine geschickte Küchenplanung können Sie den Energieverbrauch des Kühlgeräts beein­flussen. Den optimalen Platz stellt eine kühle Außenwand dar, fern von Wärmequellen wie Heizung, Ofen, Herd oder praller Sonne.

Damit Einbaugeräte zuver­lässig und effizient kühlen, müssen sie gut ablüften. Klären Sie, wie viel Platz seitlich und nach hinten bleiben muss – das beschreiben die Anbieter oft in den Gebrauchs­anleitungen. Im Test fordern einige Anbieter bis zu fünf Zenti­meter Luft nach hinten. Wichtig sind auch belüftete Rück­wände und Böden im Einbaumöbel.

So arbeiten Kühl­schrank und Kombi spar­sam

Auch bei der Nutzung im Alltag können Sie das Kühlgerät dabei unterstützen, effizienter für Kälte zu sorgen.

  • Nur so kalt wie notwendig. Als Faust­regel gilt: Ein Grad wärmer im Kühl­schrank bringt 6 Prozent Strom­ersparnis. Wenn Sie keine schnell verderb­lichen Lebens­mittel wie frisches Fleisch, frischen Fisch oder Meeresfrüchte im Kühlgerät lagern, können Sie es bedenkenlos auf 6 Grad Celsius einstellen.
  • Schnell­kühl-Funk­tionen selten nutzen. Viele Kühl- und Gefriergeräte verfügen über spezielle Funk­tionen, um Lebens­mittel schnell abkühlen oder einfrieren zu können. Wird derartiges Supercool oder Superfrost akti­viert, kühlt die Kälte­maschine intensiver – und zieht mehr Strom aus der Steck­dose. Deshalb sollten Sie die Funk­tionen nur dann akti­vieren, wenn größere Mengen frischer Lebens­mittel in die Kälte kommen.
  • Lebens­mittel kühl trans­portieren. Kühlboxen und Kühltaschen schützen einge­kaufte Lebens­mittel vorm Aufwärmen und die Tiefkühl­kost vorm Auftauen. Das beugt schnellem Verderb vor und spart Strom: Je weniger Arbeit der Kühl­schrank hat, Lebens­mittel nach dem Trans­port wieder auf Soll-Temperaturen abzu­kühlen, desto güns­tiger.
  • Lebens­mittel schnell zurück­stellen. Lassen Sie Milch, Käse und andere Lebens­mittel nicht unnötig lange auf dem Esstisch stehen. Je weniger sie sich dort erwärmen, desto weniger Zeit und Energie braucht der Kühl­schrank fürs erneute Abkühlen.
  • Gekochtes ganz abkühlen lassen. Gekochtes gehört möglichst erst nach dem Abkühlen ins Gerät. Getränkekisten sollten Sie nach dem Kauf an einem möglichst kühlen Ort lagern, damit Sie die Flaschen schon etwas vorgekühlt in den Kühl­schrank stellen können.
  • Eis regel­mäßig abtauen. Sofern das Gefrier­teil Ihres Gerätes über keine No-Frost-Abtau-Auto­matik verfügt, sollten Sie es mindestens einmal jähr­lich abtauen. So beugen Sie allzu dicken Eiskrusten auf den Wärmeüber­tragern vor und erhöhen die Effizienz des Kühl­kreis­laufs. Optimal funk­tioniert das, wenn das Gerät gerade fast leer ist, oder an eiskalten Winter­tagen: Sie können die Tiefkühl­kost dann während der Abtau­zeit – gut verpackt – auf Terrasse oder Balkon parken.
  • Anleitung beachten. Lesen Sie die Bedienungs­anleitung. Mitunter finden sich auch darin weitere nützliche Tipps zum Energiesparen.

Kühl-Gefrier­kombis im Test Testergebnisse für 298 Kühlgeräte

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 01.06.2023 um 13:32 Uhr
Klimaklassen und Aufstellungsort der Gefriergeräte

@proof: Sie beziehen sich auf die Klimaklassen der Geräte, sprich welche Umgebungstemperaturen der Anbieter für sein Gerät empfiehlt. Wir geben diese Klimaklassen als empfohlenen Raumtemperatur an. Die meisten Geräte starten hier bei 10°C (bei reinen Gefriergeräten fast alle), andere bei 16°C.
Wir haben alle Geräte bei 10°C (sowie 25°C und 32°C) geprüft und alle haben bei 10°C funktioniert und deutlich weniger Strom verbraucht als bei 25°C und 32°C.
Sie haben Recht, dass Temperaturen deutlich unter 10°C problematisch werden können.
Für das Kühlfach sind zum Beispiel 4°C Zieltemperatur empfohlen und die Raumtemperatur sollte darüber liegen.
Bei schlecht isolierten Altbaukellern kann die Raumtemperatur im Extremfall an diese Grenze stoßen. Die meisten Keller sollten aber 10°C kaum unterschreiten.
Wer aber auf Nummer sicher gehen will, kann seine Kellertemperatur kontrollieren und sich an die angegebenen Klimaklassen halten.

proof am 29.05.2023 um 16:07 Uhr
Kühler nicht zu kühl aufstellen

Leider hat die Stiftung nicht die Top-Geräte getestet, vom Stromverbrauch ist es Besseres.
Der Hinweis die Geräte in den kühlen Keller zu platzieren um Strom zu sparen darf so nicht umkommentiert stehen gelassen werden. Es ist stets die Klimaklasse der Geräte zu beachten. Ist es im Keller zu kalt gibt es erhebliche Probleme bis zum Totalschaden inkl. des Gefriergutes .

Profilbild Stiftung_Warentest am 24.04.2023 um 11:37 Uhr
Eingesetztes Kältemittel

@gangl: Bei den Kühlschränken hat sich das Kältemittel R600a (Isobutan) durchgesetzt. Diese Substanz ist klimarelevant (GWP = 3), erhöht also den Treibhauseffekt. Allerdings schädigt es nicht die Ozonschicht der Atmosphäre und der Treibhauseffekt ist deutlich niedriger als bei anderen bzw. früher eingesetzten Kältemitteln. Unterschiedlich ist nur die Menge an diesem Kältemittel, die ein Kühlschrank je nach Größe benötigt.
Informationen dazu finden Sie auch im Glossar zu den Gefriergeräten:
https://www.test.de/Gefriertruhe-Gefrierschrank-Test-4981546-4981563/

gangl am 22.04.2023 um 21:39 Uhr
Verwendetes Kältemittel

Leider kann ich im Artikel und auch nicht bei den Test-Auswahlkriterien einen Hinweis auf das verwendete Kältemittel finden. Wurde dieser Aspekt beachtet?
Auf dem Typenschild muss das Kältemittel genannt werden. Sofern beim Test sowohl Geräte mit synthetischen und auch natürlichen Kältemitteln eingesetzt wurden, muss unbedingt darauf hingewiesen werden. Es ist schließlich ein sehr großer Unterschied, wenn ein Kühlschrank zwar weniger Strom verbraucht, das Kältemittel aber einen über 1000 mal höheren GWP als die Vergleichsgeräte hat.

Profilbild Stiftung_Warentest am 23.03.2023 um 08:27 Uhr
Getrenntes Abschalten des Kühl- bzw. Gefrier-Teils

@Böse66: Solche Geräte sind eher selten. Geräte, bei denen das Gefrierteil ausgeschaltet werden kann, aber gleichzeitig das Kühlteil weiterläuft, hatten wir bis jetzt nicht im Test, weil sie eine vergleichsweise geringe Marktbedeutung haben.
Für diese Funktionalität sind zwei Kompressoren im Gerät.
Gebräuchlicher ist, dass das Kühlteil separat ausgeschaltet werden kann, wobei der Gefrierschrank normal weiterläuft. Meist ist das dann die Holiday- oder Vacation-Funktion.
Ihre Nachfrage nehmen wir gerne als Testwunsch auf und leiten ihn an das zuständige Team weiter.