Wer einen Hund hat, sollte eine Haftpflichtversicherung haben. In sechs Bundesländern ist sie sogar Pflicht. Die preiswertesten gibt es bereits ab 36 Euro pro Jahr für kleinere Hunderassen. Stiftung Warentest Finanzen hat mehr als 150 Tarife getestet – und wichtige Mindestanforderungen für umfassenden Schutz definiert.
Halterinnen und Halter haften für ihre Hunde: Reißt sich ihr Tier los und verursacht einen Verkehrsunfall, drohen im schlimmsten Fall Forderungen in Millionenhöhe. Aber auch kleinere Schäden wie eine kaputte Vase oder zerbissene Sneaker können schnell teuer werden. Eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung hilft, sich effektiv vor finanziellen Folgen zu schützen. Stiftung Warentest Finanzen hat 157 Tarife von 73 Anbietern getestet.
„Unser Test zeigt: Viele Hundehalter-Haftpflichtversicherungen bieten gute Absicherung für kleines Geld. Für Jack Russel Terrier starten die günstigsten Tarife bei 36 Euro pro Jahr, für Labrador Retriever bei 55 Euro“, sagt Testleiter Michael Nischalke. „Vergleichen lohnt sich, da die teuersten Tarife für beide Hunde bei bis zu 156 Euro pro Jahr liegen – und damit rund viermal teurer sind als die günstigsten.“ Zum Hintergrund: Jack Russel Terrier und Labrador Retriever zählen zu den beliebtesten Hunderassen in Deutschland und dienen im Test als Referenzgrößen für die Ermittlung der Tarife.
Wahl oder Pflicht? Der Abschluss einer Hundehalter-Haftpflichtversicherung ist in sechs Bundesländern gesetzlich vorgeschrieben: Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. In einigen Bundesländern gilt die Pflicht nur für Listenhunde oder andere als gefährlich geltende Hunde.
„Unsere klare Empfehlung ist, eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung abzuschließen – egal ob vorgeschrieben oder nicht“, sagt Nischalke.
Generell wichtig: Für die Wahl der richtigen Police ist neben dem Preis auch der Leistungsumfang entscheidend. „Wir haben als Orientierung den sogenannten ‚Grundschutz‘ definiert. Er beinhaltet Mindeststandards, die Angebote haben müssen, damit wir sie empfehlen können“, sagt Nischalke. Zum Grundschutz zählen eine ausreichend hohe Deckungssumme sowie Halterpflichten: Der Schutz greift auch, wenn Halter gegen Pflichten wie Leinenzwang verstoßen. Hinzu kommen Aspekte wie Schutz für Hundehüter, Schutz im Ausland, Mietsachenschäden, Deckschäden oder Welpenschutz. Fehlt der nötige Grundschutz in der aktuellen Police, können Frauchen oder Herrchen einfach den Vertrag wechseln. Meist ist dies schriftlich mit Frist zum Ende des Versicherungsjahres möglich.
Die 29 günstigsten Haftpflichttarife für Hunde und was beim Thema Versicherungsschutz für Katzen, Kaninchen, Pferde oder Gifttiere gilt, steht in der Oktober-Ausgabe von Stiftung Warentest Finanzen und unter www.test.de/hundehaftpflicht.
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