Durchlauf­er­hitzer im Test

So haben wir getestet

Durchlauf­er­hitzer im Test Testergebnisse für 9 Durchlauferhitzer freischalten

Im Test: Neun Durchlauf­er­hitzer, davon sechs elektronische und drei voll­elektronische Durchlauf­er­hitzer. Wir kauf­ten die Geräte im April und Mai 2023 ein. Die Produkte DHB ST Trend von Stiebel Eltron und DSX Touch von Clage haben wir Waren­lagern der Anbieter entnommen, später im Handel einge­kauft und auf Über­einstimmung über­prüft. Die Preise erfragten wir bei den Anbietern im Juli 2023. Die Energiekosten pro Person für 10 Jahre berechneten wir auf der Basis eines Nutzungs­profils für 41 Liter Warm­wasser­verbrauch pro Tag.

Unter­suchung: Für die Unter­suchungen wurde eine Kalt­wasser­temperatur von zehn Grad Celsius verwendet. Die Geräte waren auf eine Leistungs­aufnahme von 21 Kilowatt einge­stellt. Für die Berechnung des Strom­verbrauchs zogen wir folgendes Nutzungs­profil heran: Ein Warm­wasser­bedarf von 41 Liter pro Tag – entsprechend zwei Zapfungen von fünf Litern und einer Zapfung von zehn Litern am Hand­wasch­becken bei 35 Grad Celsius sowie jeden zweiten Tag eine Dusche mit 42 Litern bei 40 Grad Celsius. Der Stan­dard-Volu­menstrom betrug sechs Liter pro Minute bei einem Stan­dard-Wasser­druck von 3,5 bar.

Warm­wasser­komfort: 35 %

Am Prüf­stand ermittelten wir die Dauer für eine Temperatur­erhöhung um 25, 30 und 34 Kelvin nach einem Misch­topf in Anlehnung an Din EN 50193–2–1. Wir über­prüften die Temperatur­genauigkeit durch einen Abgleich der Einstell­temperatur 40 oder 42 Grad Celsius mit der gemessenen Temperatur. Außerdem untersuchten wir die Temperatur­konstanz bei Druck­änderungen bei einer Soll­temperatur von 38 Grad Celsius und einem temporären Druck­verlust von –0,1 bar, –0,3 bar und –1,0 bar, welche zum Beispiel infolge anderweitiger Zapfungen im Hausnetz auf der Kalt­wasser­seite auftreten können.

Ebenso ermittelten wir die Temperatur­konstanz bei Durch­fluss­änderungen bei einer Soll­temperatur von 38 Grad Celsius und einer temporären Durch­fluss­erhöhung von 0,5 Liter pro Minute, 1 Liter pro Minute und 2 Liter pro Minute, wie sie zum Beispiel infolge einer weiteren Zapfung an einem Hand­wasch­becken, das ebenfalls vom Gerät versorgt wird, auftreten kann.

Wir untersuchten bei einer Soll­temperatur von 40 Grad Celsius die Temperatur­abweichung bei Maximal­durch­fluss und bei geringen Durch­flüssen von 80, 60 und 40 Prozent des Maximal­durch­flusses.

Für die Temperatur­konstanz bei sinkender Vorlauf­temperatur prüften wir, wie gut die Geräte bei einer einge­stellten Soll­temperatur von 38 Grad Celsius mit einer sinkenden Vorlauf­temperatur von 40 Grad Celsius auf 30 Grad Celsius umgehen können. Schließ­lich untersuchten wir den hydrau­lischen Druck­verlust im Gerät.

Umwelt­eigenschaften: 35 %

Wir ermittelten und bewerteten den Strom­verbrauch der Geräte anhand des oben beschrieben Nutzungs­profils und die Leistungs­aufnahme im Bereit­schafts­modus. Drei Experten kontrollierten zudem, ob während der Nutzung störende Geräusche auftreten.

Hand­habung: 25 %

Drei Fachleute bewerteten in Anlehnung an Din EN 82079–1 die Verständlich­keit, Lesbarkeit, sachliche Richtig­keit und Voll­ständig­keit der Anleitungen zur Montage, Installation, Wartung und zum Gebrauch sowie die Angabe von Ansprech­part­nern und Reinigungs­hinweisen. Bei der Installation bewerteten sie unter anderem die Stabilität der Befestigung, die Einführung des Strom­kabels und die Anschlüsse.

Die drei Fachleute beur­teilten für den täglichen Gebrauch die Temperatur­regelung am Gerät und mittels Fernbedienung, die Lesbarkeit der Beschriftung und des Displays (falls vorhanden), die Kenn­zeichnung des Einschalt­zustands sowie das Ablesen des Strom­verbrauchs und das Bedienen per App, sofern vorhanden.

Für die Wartung und Reparier­barkeit untersuchten wir die Zugäng­lich­keit der Teile, Kenn­zeichnungen am Gerät für die Wartung und potenzielle Verletzungs­gefahren.

Sicherheit: 5 %

Wir prüften ob notwendige Warnhin­weise vorhanden waren. Durch eine Sicht­prüfung wurde die elektrische Sicherheit über­prüft. Außerdem kontrollierten wir, ob der Verbrüh­schutz durch den Temperatur­begrenzer einge­halten wird und ob es eine Warnung bei einer Temperatur­über­schreitung der Zulauf­temperatur am Gerät gibt.

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Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen haben wir einge­setzt: Lautete das Urteil im Prüf­punkt Temperatur­genauigkeit Ausreichend, wurde das Urteil für den Warm­wasser­komfort um eine halbe Note abge­wertet. Lautete das Urteil für den täglichen Gebrauch Ausreichend, konnte das Urteil für die Hand­habung maximal eine halbe Note besser sein.

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74 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 27.12.2024 um 15:03 Uhr
    Durchlauferhitzer, Kosten

    @Meyi: Unsere Kosten beziehen sich auf Durchlauferhitzer. Nicht auf Heizungsanlagen, die auch Warmwasser bereiten. Wir rechnen mit 41 Liter Wasser pro Tag, das von 10 auf 40 Grad zum Duschen erwärmt wird. Macht im Jahr knapp 15 Kubikmeter warmes Wasser, um 30 Grad erhitzt. Dafür sind gut 500 Kilowattstunden nötig. Das kostet mit Strom bei 40 Cent die Kilowattstunde etwa 200 Euro pro Jahr, mit Gas etwa die Hälfte.
    Bei Gas ist die Kilowattstunde deutlich günstiger, aber der Wirkungsgrad nicht so hoch wie bei einem elektrischen Durchlauferhitzer (etwa 80% bei Gas, 98% bei Strom).
    Leitungsverluste gibt es bei einem Durchlauferhitzer kaum, weil er im Allgemeinen direkt am Ort des Verbrauches (Badezimmer) montiert ist. Wenn allerdings ein Gasbrenner im Keller einen Warmwasserspeicher füllt und aus diesem dann das heiße Wasser erst ins Badezimmer muss, treten auch Leitungsverluste auf. Die sind aber in unseren Berechnungen nicht enthalten.

  • Meyi am 26.12.2024 um 15:45 Uhr
    Durchlauf­er­hitzer Warmes Wasser, teurer Spaß

    Ich wüsste gerne die Berechnung, wie diese Aussage zustande kommt.
    Lt. Formel Heizkosten wird das Wasser auf 60Grad aufgeheizt, 60 Grad für Rohrveerlust bzw.
    Bereithaltungskosten berechnet. Zuzüglich Verlust der Heizanlage,abzüglich Kaltwassertemperatur, Umrechnung in kWh. Ich komme auf ca.120kWh/cbm bei Gas. Das Wasser kommt mit 45Grad an der Entnahmestelle an. Bei Strom auch.
    Beim Durchlauferhitzer benötige kleiner 30kWh. Der Strompreis muss somit 4 Mal höher sein als der Gaspreis.
    2. Jetzt kommen die Wartungskosten,die Stromkosten, die Miete für die Ablesegeräte und die Abrechnung hinzu. Reparaturen und Legionellenprüfung nicht mitgerechnet.
    3. Die CO2 Besteuerung entfällt und das Klimageld erhöht sich.
    Meyi

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 29.01.2024 um 16:19 Uhr
    Prüfpunkt "Sicherheit"

    @Famino: Die relativ schlechteren Bewertungen im Punkt Sicherheit stammen aus dem Spezialfall, dass die Temperatur des zulaufenden Wassers größer als die gewünschte Temperatur am Duschkopf oder Wasserhahn ist. Derart heißes Wasser (50 Grad oder darüber) kann zufließen, wenn zum Beispiel eine thermische Solaranlage ohne weitere Temperatursicherung als Zulauf genutzt wird.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 29.01.2024 um 16:18 Uhr
    Verkalken

    @Aldehoff: Laut den Herstellern spielt das Verkalken bei den modernen Durchlauferhitzern laut ihren Erfahrungen keine Rolle mehr. Wir haben das allerdings nicht durch einen Dauertest überprüft.

  • A.Schmidt am 19.01.2024 um 11:26 Uhr
    Kalkhaltiges Wasser @Aldehoff

    Ich habe einen elektronischen Vaillant-Durchlauferhitzer bei sehr hartem Wasser (20°dH) betrieben. Er hat 9 Jahre gehalten.
    .
    Ich habe dann im Baumarkt einen fast baugleichen neuen gekauft und selbst eingebaut, war inkl. besorgen Arbeit für einen halben Tag, denn der neue hatte die Wasseranschlüsse an leicht anderer Stelle. Im Baumarkt sagte man mir, dass die Geräte bei kalkhaltigem Wasser deutlich schneller kaputt gehen. Das alte Gerät war innen auch völlig verkalkt.
    .
    Der neue hat dann 8 Jahren gehalten und ist letztes Jahr ersetzt worden.