Sicher­heits­probleme bei Paypal Betroffene bekommen 10 Euro geschenkt

Sicher­heits­probleme bei Paypal - Betroffene bekommen 10 Euro geschenkt

Gut verschlüsselt. Je komplexer das Pass­wort, desto besser. © Stocksy United / Giada Canu

Nach einer Sicher­heits-Panne bei Paypal bekommen betroffene Nutze­rinnen und Nutzer je 10 Euro gutgeschrieben. Die erhalten sie auto­matisch. Jetzt Post­fach checken!

Erst ein mögliches Daten­leck, dann fielen IT-Sicher­heits­systeme aus. Das Image des Online-Zahlungs­dienst Paypal hat in den letzten Wochen einige Dellen bekommen. Nun versucht der US-Konzern offen­bar, die Gemüter zu beruhigen: Nutze­rinnen und Nutzer, die von der IT-Panne betroffen waren, erhalten eine Gutschrift in Höhe von 10 Euro.

Betroffene Paypal-Kunden bekommen auto­matisch eine E-Mail, in der sie über die Gutschrift informiert werden. Die 10 Euro sollen auto­matisch auf ihr Paypal-Konto über­tragen werden.

Was war passiert?

Zahlreiche Nutze­rinnen und Nutzer berichteten Anfang September in Onlineforen, dass mehrere Funk­tionen gestört sind. Einige Händler beklagten, dass sie einge­laufenes Geld nicht abbuchen konnten. Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge führte ein „tech­nisches Problem“ bei Paypal dazu, dass Sicher­heits­systeme ausgefallen waren. Diese dienen der Erkennung und Filterung von betrügerischen Trans­aktionen. Deutsche Banken hatten deshalb nach dem Bericht Paypal-Last­schriften in einem Umfang von möglicher­weise mehr als zehn Milliarden Euro gestoppt. Den Banken war aufgefallen, dass in der Vorwoche „viele Millionen Last­schriften“ von Paypal eingingen, die jedoch teils verdächtige oder betrügerische Merkmale getragen hätten.

Zuvor: Mutmaß­licher Hacking-Vorfall

Diese tech­nischen Probleme bei Paypal kamen kurz nachdem Nutze­rinnen und Nutzer bereits durch einen anderen Vorfall alarmiert wurden. Hacker boten im August nach einem Bericht der britischen IT-Sicher­heits-Website Hackread gestohlene Zugangs­daten von 15,8 Millionen Paypal-Konten im Darknet zum Verkauf an. Was genau hinter dem möglichen Daten­leck steckte, ist noch unklar. Es ist möglich, dass es sich um falsche oder veraltete Daten handelt.

So können Paypal-Nutzer ihr Konto schützen

Wer in Zukunft auf Nummer sicher gehen will, sollte sich für sein Paypal-Konto ein starkes Passwort einrichten – und es möglichst nirgendwo anders nutzen. Außerdem sollten Nutzer die Aktivitäten in ihrem Paypal-Konto im Auge behalten. Wenn sie Abbuchungen nicht zuordnen können und diese nicht selbst genehmigt haben, kann das ein Zeichen sein, dass der Account gehackt wurde. Bei einem konkreten Verdacht sollten Nutzer das sofort an Paypal sowie an ihre Bank melden.

Bisher gibt es für Paypal-Nutzer keine Möglich­keit zu über­prüfen, ob ihre Daten betroffen sind. Für andere Daten­lecks geht das über die Website haveibeenpwned.com. Dort können Verbraucher prüfen, ob ihre E-Mail-Adresse von Phishing-Atta­cken betroffen war. Die Daten aus dem Paypal-Fall sind dort aber noch nicht einge­arbeitet.

So ändern Sie Ihr Paypal-Pass­wort

Schritt 1: Das Pass­wort lässt sich nicht in der Paypal-App ändern, sondern nur über die Website. Loggen Sie sich dort mit Ihren Konto­daten ein.

Schritt 2: Gehen Sie in Ihrem Profil zu den Einstel­lungen. Im Menü finden Sie unter „Sicherheit“ die Option „Pass­wort fest­legen oder aktualisieren“.

Schritt 3: Altes Pass­wort eingeben, dann neues Passwort ausdenken, speichern. Fertig!

Doppelt sicher unterwegs

Zusätzlich ist es empfehlens­wert, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einzurichten. Das geht entweder mit einer Authentifizierungs-App, über die Sie beim Einloggen einen separaten Code erhalten, oder zum Beispiel mit dem Finger­abdruck oder Gesichts­erkennung als zusätzliche Sicher­heits­stufe. So kommt selbst jemand, der Ihre Zugangs­daten kennt, nicht ohne Weiteres in Ihr Paypal-Konto rein.

Auch bei anderen Platt­formen ein Risiko

Ein gehacktes Paypal-Konto ist ärgerlich, aber die Konsequenzen können möglicher­weise noch weiter reichen. Wenn Betroffene ihr Paypal-Pass­wort auch für andere Nutzer­konten verwenden, könnten Betrüger versuchen, mit dem gestohlenen Pass­wort auch dort Zugriff zu bekommen. Wenn sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Paypal-Nutzer ihr Lieblings­pass­wort deshalb bei anderen Online-Diensten ebenfalls ändern.

Tipp: Alternative gesucht? Wir haben sechs Anbieter zum mobilen Bezahlen getestet. Unser Test zeigt, wie Paypal im Vergleich abschneidet. Bei schnellen Über­weisungen will der europäische Anbieter Wero dem US-Konzern Paypal Konkurrenz machen.

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6 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Trentino2017 am 22.09.2025 um 10:25 Uhr
    10 Euro?

    10 Euro pro Nase? Das reicht ja nicht mal für eine schlecht eingeschenkte Maß Bier auf dem Münchner „Oktoberfest” 2025.
    Dort soll in diesem Jahr je nach Bierzelt eine „Maß” (mit 0,9 Litern Inhalt) zwischen 14,50 und 17,80 Euro kosten, ein „Hendl” 17,20 Euro bzw. 24,50 Euro für ein „Bio-Hendl” (Quelle: in-muenchen.de, Stand: 16.09.2025). Na dann, ein Hoch auf paypal und ein Prosit der Gemütlichkeit!

  • halsbandschnaepper am 02.09.2025 um 14:06 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • uwe.cornils_az am 29.08.2025 um 14:37 Uhr
    Nur versteckter Hinweis auf Passkeys

    Passwörter waren schon schlecht als diese erfunden wurden. Über Geheimnisse realisierte Zugangskontrollen bleiben prinzipiell angreifbar. Zwei-Faktor-Authentifizierung ist nur eine beschränkt wirksame Ergänzung dazu. Ich möchte daher auch an dieser Stelle noch die passwortlose Methode der Passkeys hervorheben. Näheres versteckt sich hinter dem Link zu "Passwort wechseln".

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 29.08.2025 um 10:10 Uhr
    Lieblingspasswort?

    Ja, so kann man das mit etwas Humor wohl nennen, wenn ein Passwort für mehrere Dienste verwendet wird. Wir schreiben ja:
    "Wenn Betroffene ihr Paypal-Pass­wort auch für andere Nutzer­konten verwenden, könnten Betrüger versuchen, mit dem gestohlenen Pass­wort auch dort Zugriff zu bekommen. Wenn sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Paypal-Nutzer ihr Lieblings­pass­wort deshalb bei anderen Online-Diensten ebenfalls ändern."
    Und dabei natürlich eines wählen, dass nirgendwo sonst verwendet wird.

  • guenx am 29.08.2025 um 07:58 Uhr
    Bitte ändern!

    Hier wird wirklich von "Lieblingspasswort" gesprochen ohne eine anschließende Einordung. Da gebe ich BiBaButzemann absolut recht, das ist unverantwortlich. Es ist das absolute Sicherheitsminimum, dass man für JEDEN Dienst unterschiedliche Passwörter verwendet. Das ist wirklich das Bare Minimum.