
Mangelhaft. Der Stützfuß der Isofix-Basis Twist brach im Crashtest ab. Daraufhin löste sich der Sitz von der Basis. © ADAC / Ralph Wagner
test warnt vor dem Peg Perego Viaggio Twist mit Basis Twist: Im Crashtest riss er aus der Halterung und schleuderte durchs Prüflabor. Die Auslieferung ist gestoppt.
Besser nicht mehr benutzen
Die Stiftung Warentest prüft regelmäßig Autokindersitze zusammen mit dem ADAC und internationalen Partnern. Dabei müssen die Sitze unter anderem einen frontalen Crash mit 64 Kilometern pro Stunde überstehen. In diesem Crashtest versagte der Kindersitz Viaggio Twist mit der Isofix-Basis Twist des italienischen Herstellers Peg Perego. Unsere realitätsnahen Tests sind strenger als die Zulassungsprüfungen. Diese haben sowohl der Sitz wie auch die Basis bestanden. Wir empfehlen aufgrund unserer Ergebnisse, diese Sitzkombination trotzdem nicht mehr zu benutzen.
Schwachstelle ist die Isofix-Basis
Der Viaggio Twist ist für Kinder von 61 bis 105 Zentimetern Größe zugelassen, das entspricht einem Alter von etwa ein bis vier Jahren. Der Sitz lässt sich ausschließlich mit der Isofix-Basis Twist nutzen. Unsere Tests zeigen, dass mit dem Isofix-System befestigte Sitze meist sicher sind. Doch beim Viaggio Twist ist die Basis die Achillesferse des Sets.
Stützfuß bricht und der Sitz schleudert nach vorn
In unseren Crashtests brach beim Frontalaufprall zunächst der Stützfuß von der Isofix-Basis ab. Durch die dabei auftretenden Kräfte löste sich der Sitz von der Basis.
Der Viaggio Twist lässt sich sowohl entgegen der Fahrtrichtung einbauen als auch in Fahrtrichtung – wenn die Kinder mindestens 76 Zentimeter groß und 15 Monate alt sind. In der rückwärts gerichteten Position löste sich nach dem Brechen des Stützfußes der Sitz komplett und flog samt Test-Dummy nach vorn. Das bedeutet nicht nur für das Kind Lebensgefahr, sondern für alle Insassen des Autos. Der Sitz allein wiegt 8,1 Kilogramm. Mit einem etwa ein Meter großen Kind kommen noch einmal rund 15 Kilo hinzu.
War der Sitz in Fahrtrichtung eingebaut, löste sich nach dem Brechen des Stützfußes der Sitz teilweise von der Basis und der Dummy wurde weit nach oben und vorn geschleudert. Für Kinder bedeutet auch das ein hohes Verletzungsrisiko.
Der Crashtest im Video
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Lebensgefahr für das Kind und alle anderen Insassen: Die Zeitlupen-Aufnahmen aus dem Crashtest lassen die Wucht erahnen, mit der der Peg Perego Viaggio Twist durchs Prüfinstitut schleuderte.
Hersteller stoppt die Auslieferung
Wir haben Peg Perego über unsere Testergebnisse informiert. Daraufhin teilte uns der Hersteller mit, die Auslieferung vorerst gestoppt zu haben. Er will nun weitere Tests durchführen lassen und dann über die nächsten Schritte entscheiden. Eltern könnten sich mit Fragen derweil an den Kundendienst von Peg Perego wenden. Der Viaggio Twist und die Basis Twist haben im Oktober 2023 ihre Zulassung erhalten. Er kostet rund 300 Euro, die Basis etwa 220 Euro. Laut Peg Perego wurden bislang nur wenige Einheiten verkauft.
Babyschalen mit anderer Basis waren im Test sicher
Die Isofix-Basis Twist ist auch mit zwei Babyschalen von Peg Perego kompatibel. Wir haben diese Schalen in früheren Tests zusammen mit der i-Size Basis von Peg Perego untersucht und beide Male das Qualitätsurteil Gut vergeben.
Tipp: In unserem Autokindersitz-Test finden Sie zahlreiche gute Modelle in allen Preis- und Größenklassen – los gehts für weniger als 100 Euro.
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