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Video aus der Testhalle. Der Autokindersitz löst sich beim Frontal- und beim Seitenaufprall.
Babyschalen sind meist sicher. Das zeigen unsere Kindersitz-Tests. Doch nun versagte ein eigentlich sicherer Babysitz beim Crashtest – schuld ist das Zusammenspiel von Sitz und Basis.
Katastrophenszenario bei Frontalcrash und Seitenaufprall
Wenn Stiftung Warentest und ADAC Kindersitze testen, werden verschiedene Unfallszenarien geprüft: frontaler Crash und Seitenaufprall. Beim Test des Chicco Kiros i-Sizemit Kiros-i-Size-Basis löste sich in beiden Fällen die Babyschale von der Basis und flog samt Kinder-Testdummy davon. Für ein Baby aus Fleisch und Blut hätte so ein Unfall tödlich ausgehen können. Der Chicco Kiros i-Size ist deklariert für Kinder von 0 bis 15 Monaten. Solche Sitze sind üblicherweise sehr sicher, wie unsere Autokindersitz-Tests zeigen.
Isofix-Basis funktioniert bei anderen Modellen einwandfrei
Der Kiros i-Size lässt sicht mit einer im Fahrzeugsitz eingeklickten Isofix-Basis nutzen. Solche nach dem System Isofix befestigten Basen kommen auch bei anderen Marken-Kindersitzen zum Einsatz und sind eigentlich weitgehend immun gegen Bedienungsfehler. Zwei unten an der Basis befindliche Schienen rasten in die dafür vorgesehene Halterungen am Autositz ein.
Korrekte Verbindung angezeigt – trotzdem löst sich der Sitz
Die Verbindung zwischen dieser Basis und der tragbaren Babyschale funktioniert beim Chicco Kiros offenbar aber nicht hundertprozentig. Als die Prüfer den Sitz wie üblich in die Basis einrasten ließen, zeigte der Kiros eine korrekte Verbindung an: die dafür vorgesehene Anzeige sprang von Rot auf Grün. Trotzdem löste sich der Kiros sowohl beim Frontalaufprall als auch beim Seitenaufprall von seiner Basis – bei einer Geschwindigkeit von 64 beziehungsweise 50 Kilometern pro Stunde.
Lebensgefahr für das Kind. Unsere Bildsequenz zeigt, wie die Babyschale Chicco Kiros sich beim Crashtest von ihrer Basis löst. Am internationalen Gemeinschaftstest von Autokindersitzen waren unter anderem die Stiftung Warentest und der ADAC beteiligt.
Anbieter will i-Size-Basis zurückrufen
Die Marke Chicco gehört zum Unternehmen Artsana. Wir haben den Anbieter über die Ergebnisse informiert und gefragt, was Kunden tun können, die den Sitz noch haben. Artsana erklärte, man werde Handel und Endkunden aktiv informieren und die Basis zurückrufen. Der Sitz Chicco Kiros i-Size wird separat oder im Set mit der Kiros i-Size Base verkauft. Zurückgerufen wird nur die Basis.
Welche Modelle sind betroffen?
Betroffen sind laut Anbieter nur Basen, die nach Juli 2020 in den Handel gekommen sind. Sie sind anhand der Nummer 030059 auf dem Zulassungs-Label zu erkennen. Ein weißer Aufkleber vermerkt hinter der Buchstabenfolge DOM auch das betroffene Produktionsdatum, von „19/11/23“ bis „20/11/19“. Das Produktionsdatum ist im Format Jahr-Monat-Tag geschrieben, also in diesem Fall vom „23.11.2019“ bis „19.11.2020“.
Wohin können sich Kunden wenden?
„In Kürze“, so der Anbieter, könne der Kundenservice unter der Web-Adresse www.chicco.com/en/product-recalls.html in Sachen Kiros kontaktiert werden.
Wie viele Kunden sind betroffen?
Laut Artsana wurden von der fraglichen Basis in Europa bisher 1984 Stück verkauft. In Deutschland und Österreich sei die Kiros-i-Size-Basis bisher nicht verkauft worden, jedoch 69-mal in der Schweiz. Der Sitz ist zwar bei diversen deutschen Online-Shops gelistet, aber oft nicht lieferbar.
Was können Käufer bis zu einem Umtausch tun?
Wer den Chicco Kiros i-Size schon hat, sollte ihn ohne Basis nutzen. Direkt über die Sicherheitsgurte des Fahrzeugs angeschnallt, schützt der Sitz gut. Dann aber auf die richtige und straffe Führung der Autogurte an der Babyschale achten.
Tipp: Wer noch einen Sitz für sein Kind sucht: In unserem Autokindersitz-Test finden sich zahlreiche gute Modelle in allen Preis- und Größenklassen.
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