iPhone 7 und iPhone 7 Plus Apples Neue im Schnell­test

iPhone 7 und iPhone 7 Plus - Apples Neue im Schnell­test

Links im Bild das iPhone 7 (12-cm-Display-Diagonale), rechts das größere iPhone 7 Plus (14-cm-Display-Diagonale). © Stiftung Warentest

Am 16. September startete Apple den Verkauf der neuen iPhone-7er-Serie. Das Apple iPhone 7 gibt es ab 759 Euro, das etwas größere iPhone 7 Plus ab 899 Euro. Apple stellt drei Speicher­kapazitäten zur Wahl: 32, 128 und 256 GB. Wir haben die neuen iPhones anonym bestellt und zum Test ins Labor geschickt. Hier sind die ersten Ergeb­nisse.

Fünf Farben und zwei Größen

Optisch sind die neuen iPhones kaum von ihren Vorgängern zu unterscheiden. Das iPhone 7 entspricht von der Größe her dem iPhone 6s (12-cm-Display-Diagonale: 4,7 Zoll), das iPhone 7 Plus etwa dem iPhone 6s Plus (14-cm-Display-Diagonale: 5,5 Zoll). Die beiden neuen Modelle iPhone 7 und iPhone 7 Plus sind aus derselben robusten Aluminium-7000-Legierung gefertigt wie die 6er Serie. Die neuen iPhones sind in fünf Farben erhältlich: im für Apple charakteristischen Silber, Gold und Rosé­gold (diese Farben gab es schon beim iPhone 6s) und in Schwarz (matt) oder Diamant­schwarz (hoch­glänzend). Wer sich optisch von den älteren Modellen abheben will, wählt am besten eine der beiden schwarzen Varianten, die sind neu.

Neue Kamera, neues Display

In puncto Technik hat Apple für seine 7er Serie vor allem drei Dinge entwickelt: eine neue Kamera, ein neues Retina HD Display mit besonders großem Farb­umfang und Stereo-Laut­sprecher. Alle drei Neuerungen erwiesen sich im Test­labor als Erfolg. Apples Display ist eines der besten im Test. Das iPhone 7 beein­druckt mit besonders leuchtenden, klaren Farben. Perfekt für Fotos, Videos und zum Surfen.

Kamera hat optischen Bild­stabilisator

Mit der neuen 12 Megapixel Kamera des iPhone 7 schließt Apple an seine gewohnt guten Leistungen in Sachen Fotos und Videos an. Das iPhone 7 hat nun einen optischen Bild­stabilisator, der Bewegungen ausgleicht – den gab es bisher nur bei den Plus-Varianten. Das Smartphone macht gute, unver­wackelte Aufnahmen auch bei längerer Belichtungs­zeit. Videos liefert das Gerät auf Wunsch auch in ultra­hoher 4k-Auflösung.

iPhone 7 Plus mit Doppelkamera

Noch besser aufgestellt ist das iPhone 7 Plus: Das größere Modell hat eine Doppelkamera mit Weitwinkel- und Tele­objektiv. Die Technik ermöglicht ein 2-faches optisches Zoom und holt Motive aus der Ferne größer ins Bild. Leider arbeitet der optische Bild­stabilisator nicht mit dem Tele­objektiv zusammen. Die Bild­stabilisierung funk­tioniert deshalb nur bei Weitwinkel­aufnahmen. Das ist ein Manko, gerade bei Tele­aufnahmen wäre eine Bild­stabilisierung wichtig, weil Aufnahmen mit langer Brenn­weite leicht verwackeln.

Bald mit Bokeh

Eine so genannte Bokeh-Funktion soll in Zukunft auch Fotos mit unscharfem Hintergrund ermöglichen – wichtig für gute Porträts. Noch ist die Funk­tion nicht umge­setzt, Apple will sie später per Software­update auf die Geräte bringen. Das heißt aber auch: die Unschärfe wird ins Foto gerechnet, sie entsteht nicht auf optischem Weg, dafür sind die Optik und der Bild­sensor des Smartphones zu klein.

Sie wollen gar kein iPhone? Unser Produktfinder Handys bietet Test­ergeb­nisse und Preise zu insgesamt 414 Handys. Davon sind aktuell 234 erhältlich. Mitte Oktober zeigt der Produktfinder auch die voll­ständigen Test­ergeb­nisse der hier im Schnell­test vorgestellten Apple-Modelle.

Stereo­laut­sprecher, aber keine Kopf­hörer­buchse

Fest an Bord sind zwei Laut­sprecher für Stereo­sound. Sie klingen erstaunlich gut. Das iPhone 7 ist lauter und klingt voluminöser als die Vorgängermodelle. Bei der neuen Kopf­hör­erlösung bleibt dagegen nur Kopf­schütteln: das iPhone 7 hat keine Kopf­hörer­buchse. Der mitgelieferte Ohrhörer belegt den Light­ning-Anschluss. Herkömm­liche Kopf­hörer lassen sich per Adapter mit der Light­ning-Buchse verbinden, Apple liefert den Adapter gleich mit. Keine wirk­lich schöne Lösung: Das Anhängsel ist wenig stylish, kann leicht verloren­gehen und der Light­ning-Anschluss ist im Kopf­hör­erbetrieb für andere Geräte blockiert.

Nicht mehr wasser­scheu

Eine wirk­lich positive Neuerung ist dagegen das Gehäuse. Apple hat den mecha­nischen Home-Button abge­schafft und das Gerät abge­dichtet. Der neue Home-Button funk­tioniert kapazitiv – wie der Touchs­creen, er hat keinen echten Druck­punkt mehr, sondern quittiert mit einer Art Vibration. Einen Nachteil hat diese Technik: Der Home-Button braucht Haut­kontakt, er lässt sich nicht mehr mit Hand­schuhen bedienen. Dafür ist das iPhone 7 das erste iPhone, das Staub und Spritz­wasser trotzt. Apple deklariert den Stan­dard IP67. Im Klar­text: Das Gerät ist kurz­zeitig wasser­dicht. Laut Apple bis zu einer Tiefe von einem Meter für 30 Minuten. Das haben unsere Techniker sofort ausprobiert. Direkt nach der Tauch­prüfung streikten die Laut­sprecher bei zwei iPhones, nach ein paar Stunden Trocken­zeit spielten sie aber wieder. Ein drittes Gerät ging im Tauchtest kaputt. Ergebnis: Tauch­prüfung per 2:1-Entscheidung bestanden. Baden gehen sollten die Anwender mit dem iPhone aber lieber nicht.

Video: Das iPhone 7 auf Tauch­tour

Garantie erlischt

Den Regentest mit 5 Minuten leichtem Sprühniesel über­standen beide 7er-Modelle dagegen ohne Schaden. Nach der Dusche brauchen Laut­sprecher und Mikrofon aber wieder Zeit zum Trocknen. Apple selbst gibt zu bedenken, dass der Schutz vor Spritz­wasser und Staub nicht dauer­haft ist und durch normalen Gebrauch mit der Zeit abnehmen kann. „Die Garantie deckt keine Schäden durch Flüssig­keiten ab“, vermerkt Apple im Online-Daten­blatt zum iPhone 7 in Fußnote 4. Das spricht nicht eben für Vertrauen in die eigene Technik.

Akku­lauf­zeit verbessert

Positiv ist wiederum: Apple hat die Akku­lauf­zeit verbessert. Das neue iPhone 7 hält deutlich länger durch als der Vorgänger iPhone 6s. Im Test: 18 bis 20 Stunden bei intensiver Nutzung. Rekord­verdächtig ist dieser Wert allerdings nicht – er liegt eher im Durch­schnitt. Die besten Smartphones bringen es selbst bei intensiver Nutzung auf eine Akku­lauf­zeit von 30 Stunden und mehr.

Kein Zischen im Test

Im Internet kursieren Berichte von Anwendern, nach denen das neue iPhone 7 unter Last selt­same Zisch­laute von sich gebe. Denk­bar wäre eine Geräusch­entwick­lung durch Über­lastung des Prozessors. Wir konnten den Effekt im Test­labor nicht fest­stellen. Auch bei rechen­intensiven Benchmark-Tests zischte keines der iPhones im Test.

Fazit: Die Revolution fällt aus

Das iPhone 7 ist ein gutes Smartphone aber nicht revolutionär neu. In einigen Bereichen besser als sein Vorgänger: endlich gegen Staub und Spritz­wasser geschützt, mit Stereo­laut­sprechern und besonders brillantem Display. Auch der optische Bild­stabilisator und die Doppelkamera mit Weitwinkel- und Tele­objektiv (beim iPhone 7 Plus) sind eine interes­sante Neuerung. Videos in 4k-Auflösung sind schick, belegen aber viel Speicher­platz. Wer das iPhone 7 intensiv für Fotos und Videos nutzt, sollte ein Modell mit höherer Speicher­kapazität wählen. Seine alte Akkusch­wäche hat Apple mit dem neuen iPhone nicht über­wunden. Applefans sollten kühl kalkulieren, ob sich der Umstieg von der 6er- auf die 7er-Serie für sie lohnt. Wer ohnehin ein neues iPhone braucht, liegt mit der 7er-Serie aber richtig.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Ursamajor13 am 10.10.2016 um 15:11 Uhr
    Wer es detaillierter...

    Wissen will und des Englischen mächtig ist wollt mal zu www.anandtech surfen und dort den ausführlichen Test lesen. Sinngemäßes Zitat: das iPhone 7 und 7plus sind die derzeit einzigen Smartphones am Markt, die den hohen Preis von über 700$ rechtfertigen. Wie gesagt, ob es einem persönlich so viel wert ist muss jeder selbst entscheiden. Für Nutzer die iOS bevorzugen ist auch das kompakte SE eine gute Alternative. Für mich persönlich wäre nun erstmals das Plus eine Option, auch wenn mir die Größe eigentlich nicht passt.

  • Physik101 am 08.10.2016 um 18:39 Uhr
    Sarkasmus ist angebracht

    Das waren keine Spasskommentare, sondern eine angemessene Reaktion auf einen fachlich inkompetenten Artikel, auf einer Webseite, für die die User bezahlen müssen.
    1. Ein Prozessor kann nicht überlasten. Er führt in jedem Takt einen Befehl aus, egal, ob dieser Befehl was sinnvolles tut oder nur Teil einer Warteschleife ist. Wenn er zu lange in der Warteschleife ist, wird er runtergetaktet.
    2. In keiner Situation kann ein real existierender Prozessor zischen. Wenn etwas zischt, dann kommt das Geräusch aus dem Lautsprecher und rührt daher, dass die Zuleitungen zum Lautsprecher elektromagnetische Wellen auffangen, die von anderen Leitungen auf dem Mainboard abgestrahlt werden. Dieses abzuschirmen oder in einen unhörbaren Frequenzbereich zu verlagern ist Aufgabe der Entwickler.
    Meine Kommentare hatten genauso viel mit der Realität zu tun, wie die Behauptung im Artikel, der Prozessor könne überlasten und dabei zischen.

  • Aufklärer am 07.10.2016 um 13:43 Uhr
    Spaßkommentare von Physik101 bitte löschen

    Die Spaßkommentare zur Zischendes Überdruckventil von Physik101 sind zwar lustig, hat aber bei eine seriöse Seite wie test.de nichts verloren. Auch wenn vielleicht nur wenige darauf einfallen sind die Aufforderung sich im lokalen Apple Store mit dieser Geschichte sich zu melden, wenn nicht bösartig mindestens darauf zielend unwissende bloß zu stellen. Eigentlich bin ich ein Fan von practical jokes, aber das gehört in eine anderen Forum und ist hier fehl am Platz. Ich meine es verstößt gegen der test.de Netiquette ("Troll"-Verhalten) und bitte darum das die Kommentare gelöscht werden.
    Wer zustimmt, bitte Kommentar als hilfreich Bewerten.

  • manvo am 04.10.2016 um 12:39 Uhr
    Zischendes Überdruckventil

    Auch sollte der User den Spannungsabfall (Müll), immer wieder beseitigen, z:B. mit einem Handsauger - ist ausreichend.

  • Physik101 am 03.10.2016 um 09:55 Uhr
    Zischendes Überdruckventil

    Noch ein Nachtrag zu meinem Beitrag von vorhin:
    Durch das fehlen des Schalldämpfers ist ein Zischen des Überdruckventils ein normaler zu erwartender Vorgang. Falls das Ihnen vorliegende Telefon nicht zischt, deutet das vielmehr auf einen Defekt des Überdruckventils hin. Hierzu muss man wissen, dass solche Überdruckventile hochpräzise gefertigt werden müssen, um zu verhindern, dass sie durch Protonen und Neutronen, die der Elektronenstrom bisweilen mitreisst, verstopfen. Apple scheint im Produktionsanlauf dahingehende Qualitätsprobleme zu haben. Da ein Platzen der Caches nicht nur das Telefon beschädigt sondern auch den Anwender einem Sicherheitsrisiko aussetzt, empfiehlt es sich auf jeden Fall, hier aktiv zu werden. Sie sollten beim lokalen Apple Store die Genius Bar Mitarbeiter auf das defekte Elektronenüberdruckventil hinweisen und auf einem Austausch des Geräts bestehen.