So haben wir BB-Creams getestet
Im Test: Zwölf BB-Creams für einen hellen Hautton. Zwei tragen ein Naturkosmetiksiegel; auf neun ist ein Lichtschutzfaktor angegeben. Die Auswahl erfolgte überwiegend nach Marktbedeutung. Wir berücksichtigten Cremes aus Drogeriemärkten, Apotheken, Parfümerien, Naturwarenhandel und Direktvertrieb. Wir kauften die Produkte im Februar und März 2025 ein. Die Preise erfragten wird bei den Anbietern im Juli 2025.
Feuchtigkeitsanreicherung: 35 %
Pro Produkt ermittelten wir an den Unterarmen von rund 20 Probandinnen die Feuchtigkeitsanreicherung in der Haut. Die Testpersonen nutzten dazu die Cremes zwei Wochen lang zweimal täglich. Die Messungen erfolgten jeweils vor der ersten und zirka 16 Stunden nach der letzten Anwendung. Die Werte verglichen wir mit denen einer Creme, die die Haut gut mit Feuchtigkeit anreichert, und mit denen eines nicht eingecremten Hautfeldes.

Mensch und Maschine. Das Corneometer misst, wie gut die Cremes die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. © Stiftung Warentest
Anwendung, Hautgefühl und kosmetische Eigenschaften: 35 %
Mindestens 20 Probandinnen je Creme beurteilten Konsistenz, Verteilbarkeit, Geschmeidigkeit, Tragegefühl, Haltbarkeit und das Entfernen der Produkte. Dafür wendeten die Probandinnen die anonymisierten Cremes praxisgerecht unter Aufsicht im Prüfinstitut im Gesicht an. Sie beurteilten das Ergebnis direkt nach dem Auftragen, vier und acht Stunden nach der Anwendung. Zusätzlich beurteilten zwei Expertinnen zehn Minuten nach der Anwendung der Testprodukte unter standardisierten Bedingungen das Schminkergebnis visuell in Bezug auf Deckkraft, Natürlichkeit und Gleichmäßigkeit.
Einhalten des UV-Schutz: 0 %
Bei Produkten, die einen Lichtschutzfaktor angeben, ermittelten wir den UVB-Schutz (angegebener Lichtschutzfaktor) und den UVA-Schutz mithilfe der Methode Din En Iso 23698:2024 (Messung der Sonnenschutzwirkung mittels Diffusreflexionsspektroskopie). Hierbei wird ein Labortest mit einer Prüfung mit Testpersonen kombiniert, ohne dass eine Hautrötung erzeugt wird. Aus den Ergebnissen beider Messungen berechneten wir den Sonnenschutzfaktor und den UVA-Schutz.
Verpackung: 15 %
Fünf geschulte Prüfpersonen beurteilten etwa, wie gut sich die Verpackungen öffnen und schließen lassen. Wir prüften, ob sie eine Originalitätssicherung aufwiesen und ob auf dem Produkt Trennungs- und Entsorgungshinweise standen. Wir ermittelten den Füllgrad der Verpackung und den Anteil des Gesamtinhalts, der sich maximal entnehmen lässt, ohne die Verpackung zu zerstören. Umverpackungen bewerteten wir negativ.
Deklaration und Werbeaussagen: 10 %
Drei Fachleute beurteilten Leserlichkeit und Übersichtlichkeit der Angaben auf den Produkten. Ein Experte prüfte, ob die Kennzeichnung vollständig und richtig ist, und beurteilte die Werbeaussagen.
Umweltkritische Stoffe: 5 %
Wir prüften anhand der Inhaltsstofflisten, ob die Produkte nicht oder schlecht biologisch abbaubare Stoffe enthalten − unter anderem die Stoffe Silikon D5, Mikroplastik und EDTA.
- Wir orientierten uns an der Liste des Hauptausschusses Detergenzien der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Die Liste ist veröffentlicht im Internetauftritt der GDCh.
Weitere Untersuchungen
Beim Produkt mit dem UV-Filter Diethylhydroxyethyl Hexylbenzoat ermittelten wir den Gehalt an D-n-Hexylphthalat. Dieser war unauffällig. Zudem überprüften wir die Inhaltsstofflisten auf Stoffe, die der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der Europäischen Union (SCCS) als kritisch bewertet hat.
Folgende Methode setzten wir ein:
- Untersuchung von Di-n-Hexylphthalat mittels Gaschromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie (GC-MS/MS).
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt:
- Lautete das Urteil für Feuchtigkeitsanreicherung Mangelhaft, konnte das Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser sein.
- War der UVB- oder UVA-Schutz mangelhaft, konnte das Urteil Einhalten des UV-Schutzes sowie das Qualitätsurteil nicht besser sein.
- Hieß das Urteil für umweltkritische Stoffe Ausreichend, werteten wir das Qualitätsurteil um eine halbe Note ab. Die schlechteste Note für einen einzelnen umweltkritischen Stoff bestimmte das Urteil Umweltkritische Stoffe.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
@christina1989: UVA und UVB-Filter sollen in einem Verhältnis von 1:3 stehen. Beträgt der UVA-Schutz mindestens ein Drittel des UVB-Schutzes, dürfen Cremes das UVA-Siegel tragen. Verpflichtend ist das jedoch nicht. Wir haben den UVA-Schutz untersucht. Nur zwei Cremes erfüllen diesen Standard nicht. (BP)
Soweit ich weiß, muss der UVA-Schutz nur 1/3 des deklarierten Schutzes betragen, und das ist auch nur gewährleistet, wenn das Produkt ein UVA-Siegel aufweist. Schade, dass ich durch diesen Artikel nicht schlauer geworden bin als ich davor war.
@christina1989: Die Höhe des Sonnenschutzfaktors ist auf der Packung angegeben. Unsere Überprüfung zeigt: Bis auf zwei Cremes wird dieser Wert eingehalten. Allerdings schützen drei BB-Cremes nicht ausreichend vor UVA-Strahlen. (BP)
Für mich ist ein Sonnenschutz in einer bb-Cream durchaus wichtig. Allerdings würde mich interessieren, wie hoch der tatsächliche UVA-Schutz der Cremes war?