Lastscheiben – zeh n Kilo schwer und mit exakt festgelegter Rutschigkeit der Oberfläche. © Studio Likeness
Unsere Testarbeit steckt voller wundersamer Werkzeuge und überraschender Hilfsmittel. Staunen Sie mit uns – diesmal über Normgewichte für den Test von Bürostühlen!
Normen machen uns das Leben leichter. Wenn wir einen Toaster kaufen, können wir uns darauf verlassen, dass sein Stecker in die Steckdose passt und er mit 230 Volt Wechselstrom funktioniert. Nehmen wir ein Blatt Papier irgendeines Anbieters, wissen wir dank eines Din-Systems, dass es sich in Umschläge eines beliebigen anderen Anbieters falten lässt.
test-Sache: Lastscheiben
- Material: Multiplex-Holz-Stahl
- Preis: je Scheibe 190 Euro plus 120 Euro fürs Kalibrieren
- Bedarf: 13 Stück
Das muss ein Bürostuhl aushalten
Spannung im Labor: Kippt er? Kippt er nicht? © Dominik Gigler
Erheblich weniger bekannt ist die Din EN 1022 zur Standsicherheit von Sitzmöbeln. Sie legt unter anderem im Detail fest, wie zu prüfen ist, ob sich auch schwere Menschen in einen Bürostuhl fläzen können, ohne mit ihm umzukippen: mit Zehn-Kilo-Scheiben von genau bestimmter Größe und festgelegter Rutschigkeit der Oberfläche. Für den Test von Bürostühlen werden sie so aufeinandergelegt, dass sie sich an die am stärksten nach hinten geneigte Position der Lehne anschmiegen.
Tipp: Noch viele weitere Tests von Dingen, die das Leben im Homeoffice leichter machten, finden Sie auf der Themenseite Home Office.
Diese Hilfsmittel gibts nicht im Webshop
Der Kreis derer, die Bürostühle auf ihre Standfestigkeit nach Din prüfen, ist überschaubar. Es ist deshalb kaum überraschend, dass solche Lastscheiben nicht per Katalog zu bekommen sind. Eine Fachwerkstatt fertigt sie nach Maß – aus Holz und einem Kern aus Stahl. Dann misst ein tonnenschweres Kalibriergerät des Tüv, ob sie der Norm entsprechen.
Die Scheiben haben ein sehr gemütliches Arbeitsleben, denn sie sind nur für diese Norm gemacht. Einmal auf jedem Bürostuhl lümmeln, dann liegen sie rum bis zum nächsten Test.
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