Vögel füttern Winter-Pick­nick für Amsel, Meise, Fink und Star

Vögel füttern - Winter-Pick­nick für Amsel, Meise, Fink und Star

Futterknödel ohne Plastiknetz. Feld­sperling, Kohlmeise und Co können daran picken, ohne sich zu verheddern. © Getty Images

Viele Vogel­arten in den Garten locken, das Futterhäuschen sauber halten, Futter selbst herstellen: Unsere Tipps für die winterliche Vogel-Speisung.

Ist es wirk­lich sinn­voll, im Winter Vögel zu füttern? Die Meinungen darüber gehen auseinander, doch die meisten Vogel­kund­lerinnen und -kundler sagen inzwischen, dass es zumindest nicht schadet − wenn man ein paar Dinge beachtet.

Welcher Vogel frisst was?

Unterschiedliche Arten haben unterschiedliche Vorlieben.

Vogel­arten

Bevor­zugtes Futter

Buch­fink, Grünfink, Stieglitz, Gimpel, Haus- und Feld­sperling

Körner mit Schale, Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Nüsse

Amsel, Rotkehl­chen, Heckenbraunelle, Star, Zaunkönig

Samen, Haferflocken, getrock­nete Beeren und Rosinen

Blaumeise, Kohlmeise, Kleiber, Bunt­specht

Fett-Körner-Mischungen

Legende

Viele Vögel sind gerade im Winter flexibel − ein Mix aus kleineren und größeren Körnern kann viele Arten anlo­cken. Unweigerlich werden auch größere Vögel wie Krähen, Elstern, Eichelhäher oder Ringeltauben vorbeikommen.

Bitte kein Brot!

Eine sinn­volle Ergän­zung: energiereiches Fett­futter, oft in Form von Meisenknödeln oder -ringen aufgehängt. Wer sich nicht davor ekelt, kann als Proteinquelle auch getrock­nete Mehl­würmer im Baumarkt oder Tierfach­handel kaufen und am Futterplatz anbieten. Salzhaltige Nahrung wie Wurst oder Käse ist hingegen schädlich und gehört auf keinen Fall ins Vogelfutter. Dasselbe gilt für Brot: Es quillt im Magen der Vögel auf.

Vogel­häuschen regel­mäßig putzen

Wird die Futterstelle von vielen Vögeln besucht, sammelt sich dort auch eine Menge Kot an. In Kombination mit aufgeweichter Nahrung kann daraus schnell ein Krank­heits­herd entstehen. Um das Risiko gering zu halten, sollten Sie täglich nur wenig Futter anbieten, alte Körner jeden Tag wegfegen und das Vogel­häuschen regel­mäßig mit heißem Wasser säubern.

Falls Sie kranke Vögel beob­achten, sollten Sie das Füttern mindestens zwei Wochen lang einstellen. Sonst stecken sich leicht weitere Artgenossen an.

Vorteil Futtersilo

Hygie­nischer (und weniger arbeits­intensiv) sind sogenannte Futtersilos: Sie haben ein abnehm­bares Kunst­stoff­dach und einen leicht zu befüllenden Klarsicht­behälter mit kleinen Öffnungen, durch die sich die Vögel bedienen können − anstatt durchs Futter zu tapsen. Diese Futtersäulen lassen sich mit einem Drahtbügel aufhängen oder mit Saugnäpfen an glatten Oberflächen befestigen.

Problem­pflanze Ambrosia

In vielen fertigen Futtermischungen finden sich leider auch Ambrosia-Samen. Ambrosia artimisii­folia stammt aus Nord­amerika, breitet sich hier­zulande stark aus und kann bei Menschen heftige Allergien auslösen − von Hautquaddeln bis hin zu Asthma. Einige Anbieter versuchen, Ambrosia aus ihren Futtermischungen heraus­zufiltern, und werben mit Siegeln wie „Ambrosia controlled“. Komplett frei von den Samen sind aber auch diese Mischungen nicht immer.

Vogelfutter selber machen

Wer Ambrosia-Samen vermeiden will, kann Vogelfutter auch selbst herstellen. Die einfachste Methode: Körner, Haferflocken, Samen, Erdnuss­bruch, Rosinen und getrock­nete Insekten mischen und ins Futter­haus streuen. Etwas aufwändiger: Rindertalg (gibt es in der Metzgerei) oder Kokos­fett im Topf schmelzen − aber nicht kochen − und dann zum Beispiel Sonnenblumenkerne oder Samen in das noch flüssige Fett geben, etwa im Misch­verhältnis eins zu eins.

Streichen Sie den noch warmen Futterbrei in einen Tontopf oder in eine halbe Kokosnuss­schale und lassen Sie ihn aushärten. Damit sich die fertigen Futterglocken aufhängen lassen, sollten Topf oder Nuss­schale ein Loch haben, durch das Sie eine Kordel ziehen und rutsch­fest verknoten, bevor Sie den warmen Brei einfüllen.

Die Futterglocken am besten im Schatten aufhängen. Hängen sie zu lange in der Sonne, könnte das Fett wieder matschig werden, aus den Gefäßen heraus­fallen oder die Federn der Vögel verkleben.

Tipp: Sie können die Fett­futtermischung auch direkt auf einen Baum­stamm schmieren − Spechte, Kleiber oder Gartenbaumläufer suchen gern direkt an der Rinde nach Nahrung.

Nach­wachsendes Vogelbuffet

Wer nicht extra zufüttern will, kann auch gezielt heimische Pflanzen im Garten ansiedeln, die den Vögeln Nahrung bieten. Sie fressen zum Beispiel die Beeren von Weiß­dorn, Schlehe, Kornelkirsche oder Eber­esche, die Hagebutten von Wildrosen oder die Samen verblühter Sonnenblumen, Korn­blumen, Disteln oder Wilder Karden.

Tipp: Sie finden bei uns auch eine Anleitung, um Nistkästen für die Vögel zu bauen und zu pflegen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 13.12.2022 um 07:35 Uhr
    Test für Vogelfutter

    @georg_lng: Ihre Anfrage nach Überprüfungen von Vogelfutter nehmen wir gerne als Untersuchungswunsch auf. Allerdings ist unser Test- und Terminplan bereits jetzt bis an die Grenze der Kapazitäten gefüllt, so dass die Chancen für eine Realisierung zusätzlicher Projekte zumindest kurzfristig eher schlecht stehen.

  • georg_lng am 12.12.2022 um 18:20 Uhr
    Ein Test für Vogelfutter

    Ich würde mir wünschen, dass einen Test für Vogelfutter gibt, welches bei Hagebau, Dehner, REWE, usw. zu kaufen gibt. Ich habe oft das Gefühl, dass hier sehr viel Schrott (Abfall ?) verkauft wird, da manches von den Vöglen nicht (mehr) gefressen wird. Als besonderes Beispiel fällt mir dazu "Meisenringe" ein, welche seit eingen Jahren überhaupt nicht mehr angerührt werden.
    Ich könnte mir vorstellen, dass eine Aktion, gemeinsam mit dem Bund Natuerschutz, interessante Ergebnisse liefert.

  • Gelöschter Nutzer am 18.12.2017 um 13:51 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.