
Buntes Wachstum. Aus tausenden ETF findet jeder einen, der zu seinen Vorstellungen passt. © Getty Images / GOCMEN
Aus tausenden ETF den richtigen zu finden, fällt nicht immer leicht. Unser neues Heft Finanztest Spezial Anlegen mit ETF und unser Fondsfinder helfen dabei.
Die Zahl der in Deutschland gehandelten ETF steigt stetig. 2004 waren gerade mal 54 ETF an der Frankfurter Börse notiert, 2010 waren es bereits über 900 und heute geht es steil auf die 3 000 zu. Damit ist die Zahl aber immer noch weit entfernt von den rund 20 000 aktiv gemanagten Fonds, die es in Deutschland zu kaufen gibt. In unserem Fondsfinder finden Anlegerinnen und Anleger alle Fonds. In unserem neuen Heft Finanztest Spezial Anlegen mit ETF stellen wir 1 900 ETF vor. Das Heft ist ab dem 23. November im Zeitschriftenhandel erhältlich.
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Zuerst die Zusammenstellung, dann die Fondsauswahl
Bevor sich Anlegerinnen und Anleger auf der Suche nach den besten Fonds in die Tabellen oder unseren Fondsfinder stürzen, sollten sie überlegen, auf welche Anlageklassen sie ihr Vermögen aufteilen wollen – die sogenannte Asset Allocation. Die wichtigsten Anlageklassen sind dabei globale Aktien und Euro-Anleihen. Eine einfache Mischung dieser beiden Assets bietet unser Pantoffel-Portfolio, das Anleger in einer defensiven, ausgewogenen oder offensiven Variante zusammenstellen können.
Optionen für Beimischungen sind Gold, Schwellenländer-Aktien, Aktien Deutschland oder Unternehmensanleihen.
Basis-ETF sind für langfristigen Vermögensaufbau pflegeleicht
Wer mit der Geldanlage mit ETF gerade erst anfängt und ein ETF-Depot neu aufbauen möchte, mit dem er möglichst wenig Arbeit hat, bleibt bei unseren Basisfondsgruppen. Das sind Aktien Welt sowie Euro-Staatsanleihen. Je nach gewähltem Mischungsverhältnis aus Aktien und Anleihen können Sie damit das Risiko Ihrer Geldanlage genau einstellen.
Tipp: Wer ohne große Recherche loslegen möchte, startet mit einem monatlichen ETF-Sparplan mit einem ETF auf den Weltaktien-Index MSCI World.
Welt-Portfolio selbst zusammenstellen
Wer sich näher mit dem Börsengeschehen beschäftigen und bei seiner Geldanlage auch eigene Prioritäten setzen möchte, kann ein Aktien-Welt-Portfolio auch selbst zusammenbauen. Dabei setzt man am besten auf die großen regionalen Aktienmärkte USA, Europa, Japan und eventuell Schwellenländer. Wie alternative Welt-Portfolios aussehen können, zeigen wir im Finanztest Spezial und im Artikel Muss es immer MSCI World sein?. ETF aus anderen, spezielleren Fondsgruppen können das Portfolio als kleinere Beimischungen abrunden. Wie diese Beimischungen in einem Pantoffel-Portfolio funktionieren, zeigen wir im Artikel Pantoffel-Portfolio ergänzen.
Punktebewertung oder 1. Wahl – darauf sollten Sie achten
Wir vergeben das Siegel „1. Wahl“ sowohl für klassische, marktbreite als auch für marktähnliche, nachhaltige ETF. Wer nur auf diese dauerhaft guten Fonds setzt, schneidet in den meisten Fondsgruppen langfristig am besten ab. Gerade bei Aktien Welt ist das die sinnvollste Vorgehensweise. Unsere Analyse zeigt: In den großen Fondsgruppen Aktien Welt und Aktien USA gehören die 1. Wahl-ETF dauerhaft zu den besten 25 Prozent ihrer Fondsgruppe – mit höherer Stabilität als nicht marktbreite ETF und als aktive Fonds. In den Fondsgruppen Aktien Deutschland und Schwellenländer liegen die marktbreiten ETF eher im Mittelfeld.
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Mit Fünf-Punkte-Fonds anlegen
Alle mindestens fünf Jahre alten Fonds, die wir nicht als 1. Wahl ausgezeichnet haben, erhalten eine Punktebewertung – sofern sich ein Referenzindex für die Fondsgruppe definieren lässt. Das ist nicht immer der Fall. Die Punktebewertung hängt hauptsächlich vom Chance-Risiko-Verhältnis des Fonds ab. Es gibt fünf Punkte für die besten Fonds und nur einen Punkt für sehr schlechte Fonds.
Man kann versuchen, mit top bewerteten ETF den jeweiligen Referenzindex zu übertreffen. Solche Fonds gibt es aber nur selten. Für das Anlegen mit Fünf-Punkte-Fonds haben wir eine eigene Strategie entwickelt. Bei dieser Fünf-Punkte-Strategie mit ETF müssen Sie die Fondsentwicklung regelmäßig beobachten und die ETF austauschen, sobald sie in der Bewertung schlechter werden.
Auf Anlagestile wie Dividenden oder Value setzen
Wer auf bestimmte Anlagestile wie Value, Dividenden oder Momentum setzen möchte, findet sich in unseren neu gestalteten Tabellen im Finanztest Spezial Anlegen mit ETF nun noch besser zurecht. Wir stellen vor, welche Anlagestrategien wir für unsere Tabellen identifizieren konnten und was sich hinter den einzelnen Anlagestilen verbirgt. Mit diesen Stil-ETF, von manchen auch Faktor-ETF oder Smart-Beta-ETF genannt, können Anleger sich zum Beispiel ein alternatives Welt-Portfolio zusammenstellen. Phasenweise lief es besser als ein reiner Welt-ETF. Ob das in Zukunft auch so sein wird, ist aber nicht ausgemacht.
Tipp: Mehr zu den Anlagestilen in unserem Artikel 6 Anlagestrategien, die Sie kennen sollten. Im Fondsfinder lassen sich bestimmte Anlagestile wie Dividenden, Momentum, Small Cap und Value filtern unter „Weitere Filter“ -> „Fondsstrategien“.
Nachhaltigkeit berücksichtigen mit Nachhaltigkeitsbewertung
Anleger, die möglichst nachhaltig anlegen wollen, finden in den Heft-Tabellen passende Informationen. In wichtigen Fondsgruppen hilft unsere Nachhaltigkeitsbewertung bei der Orientierung. Wie wir die Nachhaltigkeit bei Fonds und ETF bewerten, erklären wir unserem Artikel Nachhaltige Fonds und ETF. Die Bewertung der Ausschlusskriterien macht 50 Prozent der Gesamtnote aus. In die anderen 50 Prozent fließen weitere Auswahlkriterien ein, etwa welche Auswahlstrategien der Fondsanbieter verfolgt, wie streng er bei der Auswahl der Aktien vorgeht oder ob er einen unabhängigen Nachhaltigkeitsbeirat einsetzt.
Als Basisanlage für nachhaltig orientierte Anlegerinnen und Anleger eignen sich ETF in den Basisfondsgruppen, bei denen der Anlagestil als „Marktähnlich, nachhaltig“ gekennzeichnet ist. Für alle ETF in Fondsgruppen ohne Nachhaltigkeitsbewertung zeigen wir, ob sie Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen, erkennbar am grünen „N“ hinter dem Anbieternamen.
Wichtig für Anleger, die viel Wert auf Nachhaltigkeit legen: Nachhaltige Aktien-ETF, die einen Index abbilden, haben maximal mittelstreng abgeschnitten.
Erträge aus Dividenden und Zinsen ausschütten oder thesaurieren
Viele Investmentfonds werden sowohl in ausschüttenden als auch thesaurierenden Tranchen angeboten. Anlegerinnen und Anleger können sich also aussuchen, ob sie die regelmäßigen Fondserträge aus Dividenden oder Zinsen auf ihr Verrechnungskonto überwiesen oder direkt im Fonds reinvestiert haben wollen. Die unmittelbare Überführung ins Fondsvermögen, Thesaurierung genannt, ist für den Vermögensaufbau am sinnvollsten.
Denselben Effekt erzielen Sie, wenn Sie bei einem ausschüttenden Fonds die Erträge selbst wieder anlegen (lassen). Das sollte möglichst kostenlos erfolgen. Diese Option gibt es leider lediglich bei einer überschaubaren Anzahl von Banken und Brokern.
Manche Anleger wollen sogar ausschüttende ETF haben, weil sie die regelmäßigen Gutschriften für ihre Vermögensrente einsetzen oder weil sie den Steuerpauschbetrag ausschöpfen wollen. Wir geben die Ertragsverwendung in den Tabellen des Finanztest Spezial als kleines T oder kleines A neben dem Fondsnamen an. In unserem Fondsfinder wird die Ertragsverwendung jedes Fonds angegeben.
„Echte“ Aktien oder künstliche Indexnachbildung mit Swap
Swap oder nicht Swap – das ist für manche ETF-Liebhaber keine wirkliche Frage, denn sie wollen in ihren Fonds die gleichen Aktien haben, die in den Indizes stecken. Es gibt bei der sogenannten physischen ETF-Nachbildung auch eine sogenannte optimierte Version, die nur eine repräsentative Auswahl der Indextitel enthält. Bei Indizes mit mehreren Tausend Aktien kann das aus Kostengründen sehr sinnvoll sein.
Sogenannte Swap-ETF enthalten andere Wertpapiere als der Index. Sie setzen Tauschgeschäfte (Englisch: Swaps) ein, um die Indexentwicklung nachzuzeichnen. Wir halten sie nicht für riskanter als ETF mit realer Nachbildung. Swap-Fonds haben wir in den Heft-Tabellen mit dem Buchstaben „S“ gekennzeichnet. Im Fondsfinder finden Anleger die Angabe unter „Indexnachbildung“.
Wechselkursrisiko ist nur bei Renten-ETF ein wichtiges Thema
Die Fondswährung sagt nichts über das Wechselkursrisiko aus. Entscheidend ist grundsätzlich, in welcher Währung die im Index enthaltenen Wertpapiere notiert sind. Bei Aktienfonds sehen wir das Wechselkursrisiko als nachrangig an. Wer es dennoch beseitigen will, kann auf sogenannte währungsgesicherte ETF setzen.
Wenn Sie Renten-ETF ins Depot nehmen, um es auf diese Weise stabiler zu machen, sollten Sie nur Euro-Anleihen oder Anleihen, die in Euro abgesichert sind, auswählen.
Das ETF-Sonderheft – 1 900 ETF auf einen Blick

Jedes Jahr bringt Finanztest ein ETF-Sonderheft heraus. Das Heft erläutert Investmentstrategien für Anfänger und Ambitionierte und hilft beim Kosten sparen. Es gibt viel Wissenswertes rund um die wichtigsten Fondsgruppen und Assetklassen. Wir zeigen im Rückblick die Entwicklungen und Risiken der wichtigsten Börsenbarometer rund um die Welt. Im ausführlichen Tabellenteil sind alle ETF aus unserer Datenbank, die gut an der Frankfurter Börse handelbar sind, mit ihren Daten vorgestellt.
Erhältlich ist das Heft ab dem 23. November im Zeitschriftenhandel oder bei uns im Shop: Finanztest Spezial Anlegen mit ETF.
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- Wissenschaftlich fundierte Anlagestrategien versprechen hohe Renditen und lassen sich mit Faktor-ETF einfach umsetzen. Wir ordnen Vor- und Nachteile dieses Ansatzes ein.
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- Wir empfehlen Neueinsteigern einen Welt-Aktien-ETF als optimalen Einstieg in die Aktienanlage. Heißt das im Umkehrschluss, dass Fortgeschrittene mehr Fonds brauchen?
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- Analysten, „Finfluencer“ und selbst ernannte Experten preisen die Vorteile ihrer Anlage mit Einzelaktien. Warum es trotzdem besser ist, auf Aktien-ETF zu setzen.
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Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@WB53: Behauptungen, ETF würden Börsen-Crashs verstärken, sind schon seit langem im Umlauf. Eine Untersuchung des IWF vor ein paar Jahren konnte das nicht stützen.
Eine andere Frage ist – und da ist wohl eher, was Sie ausdrücken wollen – ob ETF auch im Crash zu ihrem "fairen Wert" handelbar sind. Der faire Wert wäre der Wert der Aktien im Index bzw. ETF.
Dazu und zu vielen anderen Fragen zur Sicherheit von ETF finden Leser hier mehr: www.test.de/Sicherheit-von-ETF-Sind-diese-Indexfonds-wirklich-ohne-Risiko-5377656-0/#question-14.
Solange der Handel mit den ETF und den zugrunde liegenden Aktien oder Anleihen technisch funktioniert, sollten Anleger sich nicht vor einem Auseinanderlaufen von fairem Wert und ETF-Kurs fürchten – das wird durch (Arbitrage-)Mechanismen wirksam vermieden. Und ein paar Crahs haben ETF ja durchaus schon hinter sich ...
Das grundsätzliche Problem der ETFs ist perfekt in dem Satz zusammengefasst: "If ETF's sell, who will buy?" Je mehr Geld in ETFs steckt, desto weniger potenzielle Käufer stehen bei einer großen Verkaufswelle zu Verfügung, die den Absturz aufhalten könnten. Das heißt, eine Verkaufswelle würde sich (wahrscheinlich) bis zu einem totalen Crash verstärken.
Solange die ETFs diese Bewährungsprobe nicht mindestens einmal bestanden haben, werde ich mich zurückhalten - und kaufe dann lieber nach dem Crash.