Neues Finanztest Spezial ETF Wie Sie den richtigen ETF für Ihre Anlageziele finden

Datum:
  • Text: Max Schmutzer
  • Testleitung: Thomas Krüger.
Neues Finanztest Spezial ETF - Wie Sie den richtigen ETF für Ihre Anlageziele finden

Buntes Wachs­tum. Aus tausenden ETF findet jeder einen, der zu seinen Vorstel­lungen passt. © Getty Images / GOCMEN

Aus tausenden ETF den richtigen zu finden, fällt nicht immer leicht. Unser neues Heft Finanztest Spezial Anlegen mit ETF und unser Fonds­finder helfen dabei.

Die Zahl der in Deutsch­land gehandelten ETF steigt stetig. 2004 waren gerade mal 54 ETF an der Frank­furter Börse ­notiert, 2010 waren es bereits über 900 und heute geht es steil auf die 3 000 zu. Damit ist die Zahl aber immer noch weit entfernt von den rund 20 000 aktiv gemanagten Fonds, die es in Deutsch­land zu kaufen gibt. In unserem Fondsfinder finden Anle­gerinnen und Anleger alle Fonds. In unserem neuen Heft Finanztest Spezial Anlegen mit ETF stellen wir 1 900 ETF vor. Das Heft ist ab dem 23. November im Zeit­schriften­handel erhältlich.

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Zuerst die Zusammen­stellung, dann die Fonds­auswahl

Bevor sich Anle­gerinnen und Anleger auf der Suche nach den besten Fonds in die Tabellen oder unseren Fonds­finder stürzen, sollten sie über­legen, auf welche Anla­geklassen sie ihr Vermögen aufteilen wollen – die sogenannte Asset Allocation. Die wichtigsten Anla­geklassen sind dabei globale Aktien und Euro-Anleihen. Eine einfache Mischung dieser beiden Assets bietet unser Pantoffel-Portfolio, das Anleger in einer defensiven, ausgewogenen oder offensiven Variante zusammen­stellen können.

Optionen für Beimischungen sind Gold, Schwellenländer-Aktien, Aktien Deutsch­land oder Unter­nehmens­anleihen.

Basis-ETF sind für lang­fristigen Vermögens­aufbau pflegeleicht

Wer mit der Geld­anlage mit ETF gerade erst anfängt und ein ETF-Depot neu aufbauen möchte, mit dem er möglichst wenig Arbeit hat, bleibt bei unseren Basisfonds­gruppen. Das sind Aktien Welt sowie Euro-Staatsanleihen. Je nach gewähltem Mischungs­verhältnis aus Aktien und Anleihen können Sie damit das Risiko Ihrer Geld­anlage genau einstellen.

Tipp: Wer ohne große Recherche loslegen möchte, startet mit einem monatlichen ETF-Sparplan mit einem ETF auf den Welt­aktien-Index MSCI World.

Welt-Portfolio selbst zusammen­stellen

Wer sich näher mit dem Börsen­geschehen beschäftigen und bei seiner Geld­anlage auch eigene Prioritäten setzen möchte, kann ein Aktien-Welt-Portfolio auch selbst zusammenbauen. Dabei setzt man am besten auf die großen regionalen Aktienmärkte USA, Europa, Japan und eventuell Schwellenländer. Wie alternative Welt-Portfolios aussehen können, zeigen wir im Finanztest Spezial und im Artikel Muss es immer MSCI World sein?. ETF aus anderen, speziel­leren Fonds­gruppen können das Portfolio als kleinere Beimischungen abrunden. Wie diese Beimischungen in einem Pantoffel-Portfolio funk­tionieren, zeigen wir im Artikel Pantoffel-Portfolio ergänzen.

Punktebe­wertung oder 1. Wahl – darauf sollten Sie achten

Wir vergeben das Siegel „1. Wahl“ sowohl für klassische, markt­breite als auch für markt­ähnliche, nach­haltige ETF. Wer nur auf diese dauer­haft ­guten Fonds setzt, schneidet in den meisten Fonds­gruppen lang­fristig am besten ab. Gerade bei Aktien Welt ist das die sinn­vollste Vorgehens­weise. Unsere Analyse zeigt: In den großen Fonds­gruppen Aktien Welt und Aktien USA gehören die 1. Wahl-ETF dauer­haft zu den besten 25 Prozent ihrer Fonds­gruppe – mit höherer Stabilität als nicht markt­breite ETF und als aktive Fonds. In den Fonds­gruppen Aktien Deutsch­land und Schwellenländer liegen die markt­breiten ETF eher im Mittel­feld.

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Mit Fünf-Punkte-Fonds anlegen

Alle mindestens fünf Jahre alten Fonds, die wir nicht als 1. Wahl ausgezeichnet haben, erhalten eine Punktebewertung – sofern sich ein Referenz­index für die Fonds­gruppe definieren lässt. Das ist nicht immer der Fall. Die Punktebe­wertung hängt haupt­sächlich vom Chance-Risiko-Verhält­nis des Fonds ab. Es gibt fünf Punkte für die besten Fonds und nur einen Punkt für sehr schlechte Fonds.

Man kann versuchen, mit top bewerteten ETF den jeweiligen Referenz­index zu über­treffen. Solche Fonds gibt es aber nur selten. Für das Anlegen mit Fünf-Punkte-Fonds haben wir eine eigene Strategie entwickelt. Bei dieser Fünf-Punkte-Strategie mit ETF müssen Sie die Fonds­entwick­lung regel­mäßig beob­achten und die ETF austauschen, sobald sie in der Bewertung schlechter werden.

Auf Anla­gestile wie Dividenden oder Value setzen

Wer auf bestimmte Anla­gestile wie Value, Dividenden oder Momentum setzen möchte, findet sich in unseren neu gestalteten Tabellen im Finanztest Spezial Anlegen mit ETF nun noch besser zurecht. Wir stellen vor, welche Anla­gestrategien wir für unsere Tabellen identifizieren konnten und was sich hinter den einzelnen Anla­gestilen verbirgt. Mit diesen Stil-ETF, von manchen auch Faktor-ETF oder Smart-Beta-ETF genannt, können Anleger sich zum Beispiel ein alternatives Welt-Portfolio zusammen­stellen. Phasen­weise lief es besser als ein reiner Welt-ETF. Ob das in Zukunft auch so sein wird, ist aber nicht ausgemacht.

Tipp: Mehr zu den Anla­gestilen in unserem Artikel 6 Anlagestrategien, die Sie kennen sollten. Im Fondsfinder lassen sich bestimmte Anla­gestile wie Dividenden, Momentum, Small Cap und Value filtern unter „Weitere Filter“ -> „Fonds­strategien“.

Nach­haltig­keit berück­sichtigen mit Nach­haltig­keits­bewertung

Anleger, die möglichst nach­haltig anlegen wollen, finden in den Heft-Tabellen passende Informationen. In wichtigen Fonds­gruppen hilft unsere Nach­haltig­keits­bewertung bei der Orientierung. Wie wir die Nach­haltig­keit bei Fonds und ETF bewerten, erklären wir unserem Artikel Nachhaltige Fonds und ETF. Die Bewertung der Aus­schluss­kriterien macht 50 Prozent der Gesamt­note aus. In die anderen 50 Prozent fließen weitere Auswahl­kriterien ein, etwa welche Auswahls­trategien der Fondsanbieter verfolgt, wie streng er bei der Auswahl der Aktien vorgeht oder ob er einen unabhängigen Nach­haltig­keits­beirat einsetzt.

Als Basis­anlage für nach­haltig orientierte Anle­gerinnen und Anleger eignen sich ETF in den Basisfonds­gruppen, bei denen der Anla­gestil als „Markt­ähnlich, nach­haltig“ gekenn­zeichnet ist. Für alle ETF in Fonds­gruppen ohne Nach­haltig­keits­bewertung zeigen wir, ob sie Nach­haltig­keits­kriterien berück­sichtigen, erkenn­bar am grünen „N“ hinter dem Anbieter­namen.

Wichtig für Anleger, die viel Wert auf Nach­haltig­keit legen: Nach­haltige Aktien-ETF, die einen Index abbilden, haben maximal mittel­streng abge­schnitten.

Erträge aus Dividenden und Zinsen ausschütten oder thesaurieren

Viele Investmentfonds werden sowohl in ausschüttenden als auch thesaurierenden Tranchen angeboten. Anle­gerinnen und Anleger können sich also aussuchen, ob sie die regel­mäßigen Fonds­erträge aus Dividenden oder Zinsen auf ihr Verrechnungs­konto über­wiesen oder direkt im Fonds reinvestiert haben wollen. Die unmittel­bare Über­führung ins Fonds­vermögen, Thesaurierung genannt, ist für den Vermögens­aufbau am sinn­vollsten.

Denselben Effekt erzielen Sie, wenn Sie bei einem ausschüttenden Fonds die Erträge selbst wieder anlegen (lassen). Das sollte möglichst kostenlos erfolgen. Diese Option gibt es leider lediglich bei einer über­schaubaren Anzahl von Banken und Brokern.

Manche Anleger wollen sogar ausschüttende ETF haben, weil sie die regel­mäßigen Gutschriften für ihre Vermögens­rente einsetzen oder weil sie den Steuerpausch­betrag ausschöpfen wollen. Wir geben die Ertrags­verwendung in den Tabellen des Finanztest Spezial als kleines T oder kleines A neben dem Fonds­namen an. In unserem Fondsfinder wird die Ertrags­verwendung jedes Fonds angegeben.

„Echte“ Aktien oder künst­liche Index­nach­bildung mit Swap

Swap oder nicht Swap – das ist für manche ETF-Lieb­haber keine wirk­liche Frage, denn sie wollen in ihren Fonds die gleichen Aktien haben, die in den Indizes stecken. Es gibt bei der sogenannten physischen ETF-Nach­bildung auch eine sogenannte optimierte Version, die nur eine repräsentative Auswahl der Index­titel enthält. Bei Indizes mit mehreren Tausend Aktien kann das aus Kostengründen sehr sinn­voll sein.

Sogenannte Swap-ETF enthalten andere Wert­papiere als der Index. Sie setzen Tauschgeschäfte (Eng­lisch: Swaps) ein, um die Index­entwick­lung nach­zuzeichnen. Wir halten sie nicht für riskanter als ETF mit realer Nach­bildung. Swap-Fonds haben wir in den Heft-Tabellen mit dem Buch­staben „S“ gekenn­zeichnet. Im Fonds­finder finden Anleger die Angabe unter „Index­nach­bildung“.

Wechsel­kurs­risiko ist nur bei Renten-ETF ein wichtiges Thema

Die Fonds­währung sagt nichts über das Wechsel­kurs­risiko aus. Entscheidend ist grund­sätzlich, in welcher Währung die im Index enthaltenen Wert­papiere notiert sind. Bei Aktienfonds sehen wir das Wechsel­kurs­risiko als nach­rangig an. Wer es dennoch beseitigen will, kann auf sogenannte währungs­gesicherte ETF setzen.

Wenn Sie Renten-ETF ins Depot nehmen, um es auf diese Weise stabiler zu machen, sollten Sie nur Euro-Anleihen oder Anleihen, die in Euro abge­sichert sind, auswählen.

Das ETF-Sonder­heft – 1 900 ETF auf einen Blick

Neues Finanztest Spezial ETF - Wie Sie den richtigen ETF für Ihre Anlageziele finden

Jedes Jahr bringt Finanztest ein ETF-Sonderheft heraus. Das Heft erläutert Investment­strategien für Anfänger und Ambitionierte und hilft beim Kosten sparen. Es gibt viel Wissens­wertes rund um die wichtigsten Fonds­gruppen und Assetklassen. Wir zeigen im Rück­blick die Entwick­lungen und Risiken der wichtigsten Börsen­barometer rund um die Welt. Im ausführ­lichen Tabellen­teil sind alle ETF aus unserer Daten­bank, die gut an der Frank­furter Börse handel­bar sind, mit ihren Daten vorgestellt.

Erhältlich ist das Heft ab dem 23. November im Zeit­schriften­handel oder bei uns im Shop: Finanztest Spezial Anlegen mit ETF.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Mitarbeiter_Stoffel am 25.11.2023 um 10:14 Uhr
    Nicht Crash-erprobt

    @WB53: Behauptungen, ETF würden Börsen-Crashs verstärken, sind schon seit langem im Umlauf. Eine Untersuchung des IWF vor ein paar Jahren konnte das nicht stützen.
    Eine andere Frage ist – und da ist wohl eher, was Sie ausdrücken wollen – ob ETF auch im Crash zu ihrem "fairen Wert" handelbar sind. Der faire Wert wäre der Wert der Aktien im Index bzw. ETF.

    Dazu und zu vielen anderen Fragen zur Sicherheit von ETF finden Leser hier mehr: www.test.de/Sicherheit-von-ETF-Sind-diese-Indexfonds-wirklich-ohne-Risiko-5377656-0/#question-14.

    Solange der Handel mit den ETF und den zugrunde liegenden Aktien oder Anleihen technisch funktioniert, sollten Anleger sich nicht vor einem Auseinanderlaufen von fairem Wert und ETF-Kurs fürchten – das wird durch (Arbitrage-)Mechanismen wirksam vermieden. Und ein paar Crahs haben ETF ja durchaus schon hinter sich ...

  • WB53 am 25.11.2023 um 09:54 Uhr
    Nicht Crash-erprobt

    Das grundsätzliche Problem der ETFs ist perfekt in dem Satz zusammengefasst: "If ETF's sell, who will buy?" Je mehr Geld in ETFs steckt, desto weniger potenzielle Käufer stehen bei einer großen Verkaufswelle zu Verfügung, die den Absturz aufhalten könnten. Das heißt, eine Verkaufswelle würde sich (wahrscheinlich) bis zu einem totalen Crash verstärken.
    Solange die ETFs diese Bewährungsprobe nicht mindestens einmal bestanden haben, werde ich mich zurückhalten - und kaufe dann lieber nach dem Crash.