
Update. Software-Aktualisierungen für Handys stopfen Sicherheitslücken und liefern neue Funktionen. © Stiftung Warentest / Isabella Galanty
Eine wichtige Frage beim Handy-Kauf: Wie lange wird es für das Gerät Updates geben? Wir haben die Versprechen der Anbieter überprüft. Das Ergebnis ist erfreulich.
Anbieterversprechen im Realitäts-Check
System-Updates für Handys liefern nicht nur mehr oder weniger nützliche neue Features, sie stopfen oft auch gefährliche Sicherheitslücken. Darum erfassen wir in unseren Smartphone-Tests für jedes Gerät, bis wann es laut Anbieter Updates erhalten soll. Wir recherchieren das auf den Produkt-Webseiten und fragen bei den Anbietern nach, falls wir dort nichts finden.
Außerdem prüfen wir für alle Smartphones im Test, wie lange sie dann tatsächlich mit neuer Software versorgt werden. Alle zwei Monate schalten wir dafür jedes Gerät ein, verbinden es mit dem Netz und lassen es nach Aktualisierungen des Betriebssystems suchen. Die Ergebnisse dieser aufwendigen Prüfungen haben wir nun mit den Versprechen der Anbieter verglichen.
Fast alle Update-Versprechen eingehalten
Leider machen nicht alle Smartphone-Hersteller überhaupt Angaben zur Update-Versorgung. Doch für die Geräte, für die sich die Anbieter festgelegt haben, zeigt unser Test eine erfreuliche Bilanz: Von 77 Smartphones, deren versprochener Update-Zeitraum inzwischen abgelaufen ist, haben satte 75 ihr Update-Versprechen eingehalten. Davon wurden 80 Prozent sogar länger aktualisiert als angekündigt.
Auf die Angaben der Smartphone-Anbieter ist demnach in aller Regel Verlass, viele übererfüllen sie sogar. Nur zwei Geräte im Test wurden weniger lange versorgt als versprochen.
Viele übererfüllen ihre Zusagen
Gleich 60 der Handys im Test erhielten deutlich länger Updates als ursprünglich angekündigt. Bei 23 Modellen kamen mehr als ein Jahr länger Updates. Unter den positiven Ausreißern nimmt Marktführer Samsung einen Spitzenplatz ein. Seine Modelle Galaxy A21s, Galaxy A31, Galaxy A41 und Galaxy Z Fold2 5G erhielten sogar mehr als zwei Jahre länger Updates als versprochen. Das schaffte in unserem Vergleich sonst nur noch das Oppo Find X2 Pro.
Zwei Ausreißer nach unten
Unter den beiden Geräten, die den angekündigten Update-Zeitraum nicht erfüllten, fällt das Wiko View5 besonders negativ auf: Laut Anbieter hätte es bis September 2022 Aktualisierungen erhalten sollen. Doch in unserem Test bekam es sein letztes System-Update schon Ende Juni 2021 – also über ein Jahr zu früh! Auf unsere Bitte um eine Erklärung reagierte Wiko nicht.
Das andere schwarze Schaf ist das Motorola Moto G8 Power. Es verpasste das selbst gesteckte Ziel aber nur um zwei Monate.
Smartphones im Test
Im Smartphone-Vergleich der Stiftung Warentest finden Sie Testergebnisse für 414 Geräte, darunter fast alle aktuell erhältlichen Handys. Die Qualitätsurteile reichen von sehr gut bis mangelhaft.
Trend zu längerer Update-Versorgung
Erfreulicher Trend: Die Zeiträume, für die die Anbieter wichtige Updates zusichern, werden länger. Für Smartphones, die wir 2019 und 2020 in den Update-Test schickten, betrug der angekündigte Aktualisierungszeitraum oft nur zwei oder drei Jahre. Für die Modelle, die 2024 hinzu kamen, lag er hingegen mindestens bei vier Jahren. Das mag auch mit strengeren EU-Vorgaben zu tun haben: Ab Juni 2025 schreibt die EU-Ökodesign-Verordnung für neue Handys Updates für mindestens fünf Jahre vor.
Einige Anbieter gehen zumindest bei ihren Spitzenmodellen bereits deutlich darüber hinaus. So versprechen Google für das Pixel 9 und Samsung für das Galaxy S24 und ihre diversen Schwestermodelle mindestens sieben Jahre Updates. Das 2023 gestartete Fairphone 5 soll sogar mehr als acht Jahre lang mit neuer Systemsoftware versorgt werden.
Apple sagt nichts, liefert aber
Während im Android-Lager immer längere Update-Versprechen inzwischen zum Marketing gehören, schweigt Apple bisher beharrlich zum Thema Update-Zeitraum – auch auf Nachfrage. Das ist intransparent, führte bislang aber kaum zu tatsächlichen Nachteilen: Bisher erhielten iPhones meist sogar länger Updates als viele Android-Geräte.
Tipp: Smartphones gebraucht zu kaufen, ist günstig und nachhaltig. In unserem Test von Shops für refurbished Handys überzeugte die Qualität oft, aber nicht immer.
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Als Ergänzung zum Artikel möchte ich gerne Realme als negatives Beispiel mit aufnehmen. Die GT2 Serie wurde 2022 mit Versprechen auf den Markt gebracht 3 neu Android Versionen und 4 Jahre Sicherheitsupdates zu bekommen. Das GT2 erhält aber seit Ende 2024 keinerlei Updates mehr und auch nicht mehr die 3. Android Version. Da scheint an dem Versprechen nicht viel dran zu sein, wie man in so einem Fall gegen den Hersteller vorgehen kann ist unklar.