Bedien­hilfen fürs Smartphone So nützt das Handy, statt zu über­fordern

Bedien­hilfen fürs Smartphone - So nützt das Handy, statt zu über­fordern

Aufs Wesentliche reduziert. Je einfacher das Smartphone zu bedienen ist, desto mehr hilft es im Alltag. © Westend61, Screenshot Stiftung Warentest (M)

Ein Smartphone kann für Menschen mit Gedächt­nis- oder Lern­schwierig­keiten nützlich sein – aber nur, wenn die Bedienung leicht fällt. Wir stellen Bedien­hilfen vor.

Das Gewimmel auf dem kleinen Bild­schirm führt schnell mal zu einem Gefühl der Über­forderung. Doch die Bedienung lässt sich stark vereinfachen, sodass die wichtigsten Funk­tionen leicht zu erkennen und zu akti­vieren sind.

Bedienungs­hilfen für alle Fälle

Viele Hilfen sind Teil der Grund­ausstattung von Smartphones. Allerdings kann die bei Android-Handys je nach Hersteller etwas variieren. Fehlt eine Funk­tion, lässt sie sich aber meist über den Play Store installieren. Dazu gehört die Erweiterung „Android für Barrierefreiheit“, die mehrere Funk­tionen bündelt. Die von uns vorgestellten Funk­tionen sind ohne kosten­pflichtige Apps oder Zusatz­geräte verfügbar. Mit einer Ausnahme: Die iPhone-Hörhilfe benötigt zusätzlich Apples Airpods-Pro-2-Kopf­hörer. Lesen Sie auch die anderen Artikel unserer Serie „Bedien­hilfen fürs Smartphone“:

  • Sehhilfen: Wie Sie die Schrift­größe verändern, Text heran­zoomen oder sich vorlesen lassen, was auf dem Display steht.
  • Hörhilfen: Wie Sie neben Hinweistönen weitere Signale akti­vieren, und wie Sie Gesprochenes in Text verwandeln.
  • Sprechhilfen: Wie Sie einen Anruf annehmen, wenn Sie nicht sprechen können und wie Sie das Handy Texte sprechen lassen, die Sie zuvor einge­geben haben.
  • Hilfen für körperliche Einschränkungen: Wie Sie Ihr Handy mit einfachen Bewegungen bedienen – oder ganz ohne Anfassen mit Gesten, Worten oder Blicken.

Für Über­blick sorgen

Die Smartphone-Bedienung kann jeden mal nerven. Unabhängig davon gibt es Hilfen für alle, die aufgrund kognitiver Einschränkungen generell damit über­fordert sind. Einige stellen wir unter den Sehhilfen und Hörhilfen vor: So kann die Vorlesefunk­tion helfen, Texte zu ­erfassen, die Diktier­funk­tion beim Schreiben von Texten unterstützen.

­Ein Display mit größerer Schrift und mehr Kontrast erleichtert zudem das Lesen. Android-Geräte von Samsung lassen sich über Einstel­lungen > Anzeige > Einfacher Modus auf ein vergrößertes und einfaches Layout umschalten. Andere Hersteller bieten Ähnliches an. In Android, auf dem Google Pixel etwa, lässt sich unter Einstel­lungen > Bedienungs­hilfen > Menü für Bedienungs­hilfen ein Kurz­befehl dorthin einrichten: Wer dieses Menü aufruft, kann etwa schnell den Assistenten starten, die Laut­stärke ändern oder das Handy ausschalten.

Einfache Abkür­zungen einrichten

Im Play Store lässt sich die Google-App Aktions­karten herunter­laden. Damit ist es möglich, große Karten mit Fotos oder Symbolen für den Start­bild­schirm zu erstellen. Dort kann man bestimmte häufig verwendete Befehle hinterlegen. Tippt man darauf, ruft der Google Assistant etwa die Tochter an oder bestellt ein Taxi. Oder bittet laut um Hilfe.

Das iPhone aufs Wichtigste reduzieren

Wer nur bestimmte Apps nutzen kann oder will und sich nicht mit unzäh­ligen Auswahl- und Einstellungs­möglich­keiten herum­schlagen möchte, kann auf dem iPhone den „Unterstützenden Zugriff“ einrichten. Sobald er einge­schaltet ist, sind auf dem Bild­schirm nur noch zuvor ausgewählte Apps verfügbar. Die Darstellung ist stark vereinfacht und die Apps sind auf die wichtigsten Funk­tionen reduziert. Einstel­lungen sind codegesichert und der Modus wird erst durch Code-Eingabe beendet. Die Option eignet sich für alle, die von viel Text über­fordert sind.

Bedien­hilfen fürs Smartphone - So nützt das Handy, statt zu über­fordern

Frust vorbeugen. Sowohl iOS (links) als auch Android (rechts) bieten die Möglich­keit, die Darstellung stark zu vereinfachen. © Screenshot/Stiftung Warentest

Der linke Screen­shot zeigt, wie auf einem iPhone der Unterstützende Zugriff einge­richtet wird. Rechts sind vier Aktions­karten auf einem Android-Start­bild­schirm zu sehen.

Tipp: Wenn Sie eine Aktions­karte anlegen, beschreiben Sie die Aktion möglichst genau. Die Karte im Screen­shot rechts heißt „Anna anrufen“. Gibt es in den Kontakten mehrere Annas, sollten Sie die ­Aktion dahinter als „Anna Schmidt anrufen“ definieren. Sonst fragt der Google Assistant, sobald Sie die Karte antippen, welche Anna gemeint ist.

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