Die Stiftung Warentest weist die Kritik der Deutschen Bahn an ihrer Untersuchung über die Beratung zu Bahnpreisen in der April-Ausgabe ihrer Zeitschrift test zurück.
Der Vorwurf, die Erhebung sei von der Stiftung in der Einführungsphase des Preissystems und nur in Großstadtbahnhöfen durchgeführt worden, ist nicht stichhaltig. Zum Zeitpunkt des Starts der Untersuchung, die sich bis in den Januar erstreckte, hatte die Deutsche Bahn bereits sechs Wochen lang Tickets nach dem neuen Preissystem verkauft – eigenen Angaben zufolge immerhin 1,5 Millionen Reisen. Außerdem hatte das Unternehmen verkündet, dass die Systemumstellung „ohne Probleme“ geklappt habe. Auch die Kritik an der Auswahl der Reisezentren halten die Tester für unbegründet. Alle Berater sind auf dieselbe Software angewiesen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Mitarbeiter kleinerer Reisezentren besser geschult wurden als ihre Kollegen in den großen und umsatzstarken, die im Test vorrangig inspiziert wurden.
Die Deutsche Bahn hatte im übrigen im Rahmen eines beratenden Fachbeirates frühzeitig die Möglichkeit, zur Methodik der Untersuchung Stellung zu nehmen. Dass die Bahn bestimmte Kritikpunkte erst im Nachhinein äußert, kann die Stiftung Warentest nicht nachvollziehen.
Die Tatsache, dass bei 120 Testgesprächen in jedem zweiten Fall den Kunden nicht die preisgünstigste Reisemöglichkeit genannt wurde, sollte die Bahn zu unverzüglichem Handeln veranlassen. Dabei sollte es nicht nur darum gehen, die Berater weiter zu schulen, sondern auch darum, das Preissystem kundenfreundlicher zu gestalten, um die Fahrgastzahlen wieder zu erhöhen.
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