Sextoys im Test Nur 7 Sextoys unbe­denk­lich

Datum:
  • Text: Anne Mandt
  • Wissenschaftliche Leitung: Dr. Axel Neisser
  • Produkt­auswahl: Diana Senger
  • Faktencheck: Annika Scheerer
Sextoys im Test - Nur 7 Sextoys unbe­denk­lich

So bunt wie die Liebe. Wir haben die Sicherheit von 19 verschiedenen Vibratoren, Masturbatoren, Analplugs und Dildos geprüft. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Schad­stoffe und indis­krete Apps: 6 von 19 Sextoys bergen Sicher­heits­risiken − darunter sind teure Marken­produkte. Immerhin 7 sind ohne Bedenken nutz­bar.

Sextoys im Test Testergebnisse für 19 Sex­toys im Sicher­heits­test freischalten

Sexspielzeug soll Spaß machen und das Liebes­leben bereichern. Ob das gelingt, kann jede und jeder selbst ausprobieren. Wie sicher das Vergnügen ist, ob die Toys vielleicht sogar gesundheitlichen Schaden anrichten können − das können Verbrauche­rinnen und Verbraucher nicht so einfach selbst heraus­finden.

Deshalb sind wir dem nachgegangen und haben 19 Sextoys in einen Sicher­heits-Check geschickt: Welche sind gut verarbeitet und frei von Schad­stoffen? Welche Anbieter informieren angemessen über eine sichere Nutzung und gehen − bei App-gesteuerten Sextoys − sensibel mit Nutzer­daten um?

Marken-Sextoys sind nicht per se sicherer

Unser Check zeigt: Blind kann man selbst den Sextoys etablierter Anbieter nicht vertrauen. Sechs Produkte, darunter auch hoch­preisige, bergen größere Sicher­heits­risiken und schneiden nur ausreichend oder mangelhaft ab. Gut und sicher sind sieben – ein recht preis­werter Vibrator holt ein Sehr Gut und ist Sicher­heits­sieger.

Warum sich der Sextoys-Test für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

Im Sexspielzeug-Test traten 19 Vibratoren, Dildos, Analplugs und Masturbatoren an, darunter bekannte Marken wie Lelo, Satisfyer und Womanizer. Die Preise reichen von 12,45 bis 209 Euro, die Urteile von Sehr gut bis Mangelhaft.

Das sicherste Sextoy für Sie

Mithilfe unserer Filter­funk­tionen finden Sie in der Produkt­daten­bank schnell Ihren persönlichen Testsieger – je nach Budget und Vorlieben.

Sicher­heits­tipps

Selbst die besten Sextoys im Test sind nur bedenkenlos nutz­bar, wenn sie richtig angewendet werden. Wir geben Tipps zur sicheren Nutzung.

Heft­artikel als PDF

Nach dem Frei­schalten erhalten Sie den Testbe­richt aus unserem Magazin Ausgabe 11/25 als PDF zum Download.

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Vibratoren, Dildos, Analplugs und Masturbatoren im Test

Für unseren Test haben wir haben nur Produkte bekannter Marken und Shops einge­kauft: Denn wir wollten Sexspielzeug unter die Lupe nehmen, das viele schon zu Hause haben und das nach dem Test noch zu bekommen ist.

Insgesamt haben wir die Sicherheit von 19 Sextoys drei wichtiger Kategorien geprüft: neun Vibratoren, die vorrangig für Frauen gemacht sind, darunter Rabbit-Vibratoren, G-Punkt-Vibratoren, Auflege- und Druck­wellen­vibratoren. Außerdem drei Dildos und drei Analplugs sowie vier Masturbatoren für Männer – dieses Segment wuchs zuletzt stark. Lesen Sie nach, wie diese Sextoys funktionieren, und finden Sie heraus, welcher dieser Typen der beste für Ihre Vorlieben ist.

Von güns­tigen Einsteiger­produkten und Eigenmarken der Drogerien Müller und Ross­mann bis hin zu teureren Modellen großer Sextoy-Hersteller wie Lelo, Satisfyer, Womanizer, Orion oder Flesh­light ist alles dabei. So finden sowohl Neulinge als auch erfahrene Nutzer das passende Produkt.

Tipp: Schon vor dem Frei­schalten der Test­ergeb­nisse können Sie sehen, welche Sextoys die Stiftung Warentest aktuell geprüft hat.

Wir haben eine indiskrete Frage (und alle Antworten sind selbstverständlich anonym) Haben Sie schon einmal ein Sextoy benutzt?

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Unbe­friedigend: Schad­stoffe und indis­krete Apps

Die Haupt­probleme der sechs mangelhaften oder ausreichenden Sextoys sind Schad­stoffe oder Schwächen beim Daten­schutz: Bei einigen Produkten kommen Hände, Penis oder Vagina unweigerlich mit gesund­heits­schädlichen Substanzen in Kontakt − beispiels­weise mit Stoffen, die im Verdacht stehen, fort­pflan­zungs­schädigend zu sein.

Die Anbieter einiger App-gesteuerter Sextoys gehen äußert lax mit sensiblen Nutzer­daten um. Darüber hinaus fanden wir Sexspielzeug, das nicht gut verarbeitet war, und Anbieter, die nur lückenhaft zur sicheren Nutzung informierten. Erfahren Sie bei uns, was für eine sichere Sextoy-Nutzung wichtig ist.

Sexspielzeug im Labor: Fahndung nach 200 Schad­stoffen

Unsere Tests erfolgen nach wissenschaftlichen Stan­dards – objektiv, und unabhängig. In unserem Labor untersuchten wir die 19 Sextoys auf insgesamt fast 200 verschiedene Schad­stoffe. Wir prüften unter anderem auf PAK, Phthalat-Weichmacher, Schwer­metalle und andere problematische Substanzen.

Wir untersuchten aber zum Beispiel auch die Kenn­zeichnung der Verpackung und die Gebrauchs­hinweise, wie sicher die Produkte verarbeitet sind und wie gut sie sich reinigen lassen. Bei elektrisch betriebenen Produkten testeten wir auch, ob sie im Dauer­betrieb über­hitzen und ob sie wasser­fest sind. Immerhin in diesen Punkten stellten wir keine Probleme fest.

So haben wir Sextoys getestet

Im Test: neun Vibratoren, drei Dildos, vier Masturbatoren und drei Analplugs. Ein Vibrator und zwei Masturbatoren sind via App steuer­bar. Wir wählten relevante Produkte bekannter Marken und Shops aus und prüften, sofern mehrere Farb­varianten verfügbar waren, die dunkelste Variante.

Wir kauf­ten die Produkte von April bis Mai 2025 online ein. Die Preise ohne Versand­kosten wurden im August 2025 durch Geizhals.de erhoben.

Schad­stoffe

Wir begut­achteten die in den Produkten einge­setzten Materialien und untersuchten sie auf folgende relevante Schad­stoffe.

  • PAK (poly­zyklische aromatische Kohlen­wasser­stoffe): Wir prüften Kunststoffe und Lack nach den Vorgaben des GS-Zeichens für geprüfte Sicherheit auf PAK. Die Gehalts­bestimmung der PAK erfolgte in Anlehnung an die Spezifikation des Ausschusses für Produktsicherheit für das Zeichen „geprüfte Sicherheit“ (AfPS GS 2019:01 PAK sowie EN Iso 16190).
  • Phthalate: Kunststoffe und Lack analysierten wir nach Löse­mittel­extraktion mittels Gaschromato­graphie mit Massenspektrometrie-Kopp­lung (GC-MS) mindestens auf alle in der EU geregelten Phthalate, einschließ­lich der als besonders besorgnis­erregend einge­stuften (in Anlehnung an EN Iso 16181).
  • Kurz- und mittel­kettige Chlorparaf­fine: Wir bestimmten den Gehalt dieser Chlorparaf­fine in Kunststoffen und Lack nach Löse­mittel­extraktion. Kurz­kettige Chlorparaf­fine prüften wir in Anlehnung an die EN Iso 18219–1, mittel­kettige Chlorparaf­fine in Anlehnung an die Din EN Iso 18219–2.
  • Zinn­organische Verbindungen: Der Gehalt zinn­organischer Verbindungen in Kunststoffen, Holz und Lack wurde in Anlehnung an Din EN Iso 17353 und Din EN Iso 16179 quantifiziert (nach Extraktion mit methano­lischer Lösung und Derivatisierung mittels GC-MS).
  • Mono­mere: Holz, Lack und Kunststoffe prüften wir auf die Freiset­zung von Mono­meren wie Bisphenol A. Zudem untersuchten wir Holz auf Phenol, Form­aldehyd und Melamin. Mono­mere prüften wir in Anlehnung an Din EN 71–10, 11, 18, 19. Die Prüfung auf Bisphenol A erfolgte in Anlehnung an die EN Iso 11936 sowie mit einer Migrations­prüfung zur Absicherung in Anlehnung an die Din EN 71–3. Form­aldehyd wurde in Anlehnung an die EN 14184 geprüft.
  • Farb­mittel: Auf Azofarb­stoffe, die krebs­erzeugende Arylamine freisetzen können, untersuchten wir Kunststoffe und Holz in Anlehnung an Din EN Iso 14362–1. Die Verwendung von Azofarb­stoffen, die 4-Aminoaz­oben­zol freisetzen können, untersuchten wir in Anlehnung an Din EN Iso 14362–3.
  • Cadmium und Blei: Wir bestimmten bei Kunststoffen und Lack die Freiset­zung sowie den Gehalt an Cadmium und Blei in Anlehnung an Din EN 1122.
  • Nonylphenoleth­oxylate (NPE), Nonylphenol (NP): Kunststoffe und Lack analysierten wir auf den Gehalt an Nonylphenoleth­oxylaten in Anlehnung an Din EN Iso 18254 und Nonylphenol in Anlehnung an Din EN Iso 21084.
  • Nickel: Wir ermittelten bei metall­haltigen Teilen die Abgabe von Nickel. Das Scree­ning erfolgte in Anlehnung an die Din CEN/TR 12471. Die Nickellässig­keit prüften wir in Anlehnung an die Din EN 1811.
  • Schwer­metalle: Die Freiset­zung von Schwer­metallen aus Kunststoffen prüften wir in Anlehnung an Din EN 16711–2.
  • Flüchtige organische Kohlen­wasser­stoffe: Bei auffälligen Gerüchen untersuchten wir Kunststoffe, Holz und Lack auf flüchtige organische Kohlen­wasser­stoffe wie Benzol, Toluol und Hexan und bestimmten den Gehalt in Anlehnung an Din EN Iso 11890–2 mittels Dampf­raum­analyse GC-MS. Darüber hinaus untersuchten wir Holz auf Penta­chlorphenol in Anlehnung an EN 17134–2.

Verarbeitung

Im Punkt Verarbeitung untersuchten wir die Sextoys unter anderem auf scharfe Ecken und Kanten in Anlehnung an Din EN 71–1:2014+A1:2018 und Iso 8124–1:2022–09. Bei elektrisch betriebenen ­Produkten ermittelten wir die Oberflächen­temperaturen im 30-minütigen Dauer­betrieb. Wir bestimmten die Temperatur in Abständen von 5 Minuten. Bei Produkten, deren Oberfläche sich erwärmen lässt, wurde die maximal erreich­bare Oberflächen­temperatur in Anlehnung an Iso 3533 und Iso 13732–1 bestimmt und bewertet. Außerdem bewerteten wir auffällige Rück­stände auf der Oberfläche und prüften, ob sich Teile ablösten.

Kenn­zeichnung und Gebrauchs­anweisung

Wir prüften die Kenn­zeichnung und Gebrauchs­anleitung. Bei der Kenn­zeichnung der Verpackung prüften wir in Anlehnung an die Iso 3533 unter anderem die Angaben zum Hersteller und dessen Kontakt­informationen, zum Material, das mit dem Genital- oder Anal­bereich in Kontakt kommt, sowie zum ­vorgesehenen und nicht-vorgesehenen Gebrauch und zum Liefer­umfang. Bei elektrisch betriebenen Produkten prüften wir zusätzlich Angaben zu Batterien oder Akkus und Aufladung.

Die Gebrauchs­anleitung wurde von einem Experten beispiels­weise in Bezug auf Angaben zu Reinigung, Desinfektion, Verträglich­keit mit anderen Materialien sowie Lagerung und Entsorgung beur­teilt. Ebenfalls bewertet wurden Hinweise, wann mit der Anwendung des Produktes aufgehört werden sollte und wann von dem Gebrauch abge­raten wird.

Basis­schutz persönlicher Daten

Bei den drei App-steuer­baren Sextoys prüften wir außerdem den Basis­schutz persönlicher Daten. Bewertet wurde das Daten­sende­verhalten, also ob die iOS- und Android-Apps ausschließ­lich solche Daten senden, die für den Betrieb nötig sind. Dafür suchten wir im Daten­strom nach Daten, die über­flüssiger­weise gesendet werden. Als ­kritisch bewerteten wir etwa das Senden der Geräte-ID des Smartphones oder die Über­mitt­lung von Nutzungs­statistiken. Zudem über­prüften wir Basis­einstel­lungen zur Sicherheit des Nutzer­kontos, etwa die Pass­wort­länge. Ein Jurist prüfte, ob die Daten­schutz­erklärung der App die Anforderungen der Daten­schutz-Grund­ver­ordnung erfüllt.

Weitere Unter­suchungen

Wir trugen kontrast­reich einge­färbtes Gleitgel auf die Produkte auf und über­prüften jeweils nach Trock­nungs­zeiten von 15 Minuten und über Nacht, wie einfach und rück­stands­frei sich die Produkte mit hand­warmem Wasser und milder Seife reinigen ließen. Das Ergebnis wurde visuell beur­teilt. Bei elektrisch betriebenen Produkten prüften wir den Wasser­schutz (IPX7) in Anlehnung an Din EN 60529. Bei den Prüfungen zeigten sich keine Auffälligkeiten.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich ­Produktmängel auf das Urteil Sicherheit ­auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern­chen*) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein:

Die Sicherheit konnte nicht besser sein als die schlechteste Bewertung für Schad­stoffe oder Basis­schutz persönlicher Daten.

Wenn Verarbeitung ausreichend oder schlechter war, konnte Sicherheit maximal eine halbe Note besser sein.

Waren Kenn­zeichnung und Gebrauchs­anleitung ausreichend oder schlechter, konnte das Urteil Sicherheit maximal eine Note besser sein.

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19 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Testfinder am 16.11.2023 um 11:40 Uhr
    Hilfreicher Rat

    Ich bin Ihnen dankbar, daß Sie uns auch für diesen wundervollen erotischen Bereich des Lebens Ihre Ratschläge geben. Und zwar würdevoll, dezent, und auch wertschätzend für die wunderbare Eigenschaft unseres Körpers, sensuelle Lust und Erregung zu empfinden, sicherlich das schönste NATÜRLICHE Gefühl von allen. Es kann uns garnicht oft genug durchströmen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 15.03.2023 um 07:28 Uhr
    Testwunsch Produkte für Männer

    @Auorus: Vielen Dank für die interessante Anregung, die wir gerne an das zuständige Untersuchungsteam weiterleiten.

  • Auorus am 14.03.2023 um 18:08 Uhr
    Produkte für Männer

    Ich vermisse in dem Test Produkte für Männer als Gegenstück zu Dildos/Vibratoren für Frauen. Solche sogenannten „Onaholes“, „Taschen-/Lustmuschis“ oder „Masturbatoren“ werden immer beliebter, doch die tauchen nie in irgendwelchen Schadstofftests auf.
    Besonders Produkte aus Japan dominieren da den Markt und werden als sicher angepriesen. Doch stimmt das wirklich?
    Bitte sehen Sie das als Anregung für zukünftige Tests!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 15.02.2021 um 15:17 Uhr
    Prüfprogramm

    @Nikolaus2011: Im Fokus dieser Untersuchung stand die Schadstoffbelastung und nicht die Funktionalität der Produkte. (mk)

  • Nikolaus2011 am 13.02.2021 um 01:04 Uhr
    Testergebnisse Rückfrage

    Ist dann bei den Testergebnissen befriedigend besser als gut?