Kreditwürdig­keit Frank­reichs Abstufung hat Folgen für Anleger

Kreditwürdig­keit - Frank­reichs Abstufung hat Folgen für Anleger

Dunkle Wolken. Die Rating­agentur Fitch schätzt Frank­reichs Finanzlage inzwischen skeptischer ein. © picture alliance / Hans Lucas

Die Rating­agentur Fitch hat Frank­reichs Bonität herab­gestuft. Als Vorsichts­maßnahme nehmen wir französische Banken aus unseren Zins­vergleichen.

Die Rating­agentur Fitch hat das Kreditrating für Frank­reich von AA- auf A+ gesenkt. Deshalb empfehlen wir französische Banken nicht mehr für neue Zins­anlagen und entfernen sie aus unseren Vergleichen für Tagesgeld und Festgeld. Wir nehmen dort nur Institute auf, deren Herkunfts­länder von den drei Rating­agenturen Fitch, Moody‘s und Stan­dard & Poor‘s Bestnoten erhalten.

Mehrere Banken im Zins­vergleich betroffen

Von unserer Entscheidung, französische Banken aus unseren Vergleichen heraus­zunehmen, sind zahlreiche Banken betroffen:

  • Arab Banking Corporation,
  • Banque Wormser, BGFI­Bank Europe,
  • Caisse d´Epargne Cote d´Azur, Caisse d´Epargne Grand Est Europe,
  • Carrefour Banque,
  • Crédit Agricole Personal Finance & Mobility,
  • Distingo Bank,
  • Ecobank Interna­tional,
  • Europe Arab Bank,
  • Memo Bank,
  • My Money Bank,
  • Oney Bank,
  • Opel Direkt­bank (früher Opel Bank),
  • Renault Bank direkt,
  • Stellantis Direkt­bank (früher PSA Direkt­bank),
  • Younited Credit.

Diese Institute stehen nun in unserer Liste der nicht empfehlenswerten Banken.

In den meisten Fällen waren und sind die Angebote dieser Banken über Zinsportale abschließ­bar – vor allem über Raisin, aber auch Check24, IKB Zinsportal, DB Zins­markt und Noris­bank Zins­markt. Die Portale legen weniger strenge Kriterien an als die Stiftung Warentest.

Ebenfalls aus unserem Vergleich entfernt haben wir die Consors­bank. Deren Anlagen sind zwar indirekt über die freiwil­lige Mitgliedschaft der BNP Paribas im Einlagensicherungs­fonds des Bundes­verbandes deutscher Banken (BdB) geschützt, der die Einlagen pro Kunde über die gesetzliche Grenze hinaus sichert – mindestens 437 500 Euro. Für die ersten 100 000 Euro wäre im Pleitefall aber wie bei den anderen genannten Banken die französische Einlagensicherung zuständig, sodass wir auch die Consors­bank aus unserem Vergleich entfernen.

Im Pleitefall greift zunächst die Einlagensicherung

Im Falle einer Bank­pleite greift nach den Vorgaben in der Europäischen Union (EU) zunächst bis 100 000 Euro pro Kunde und Bank das Einlagensicherungs­system des jeweiligen Landes. Sollte dieses durch eine sehr große Pleite einer oder mehrerer Banken über­fordert sein, wäre nur ein bonitäts­starker Staat in der Lage, sein Banken­system mit Hilfe öffent­licher Gelder zu stützen. Deswegen schaut die Stiftung Warentest auf das Länderrating. Bankenratings berück­sichtigen wir nicht. Es gibt sie nicht für alle Banken, zudem sind die Ratings oft schwer zu vergleichen, insbesondere bei kleineren Instituten oder reinen Online-Banken.

Sparer können in Ruhe Alternativen suchen

Auch wenn wir für Neuanlagen französische Banken nicht mehr empfehlen, besteht für Bank­kunden, die ihr Geld bei einer der oben genannten Banken liegen haben, kein Grund zur Panik. Bei Tages­geld können sie problemlos zu einem anderen Institut wechseln. Bei Fest­geld­anlagen sind Kundinnen und Kunden zwar an die Bank gebunden, allerdings gilt die französische Einlagensicherung im Fall einer Pleite der Bank weiterhin. Wer ein Fest­geld abge­schlossen hat, sollte prüfen, ob sich die Anlage nach Fälligkeit auto­matisch verlängert und dies recht­zeitig abwählen, damit das Geld zum Ablauf der Zins­bindung frei verfügbar ist.

Tipp: Wie die Einlagensicherung funk­tioniert und worauf Sie achten sollten, lesen Sie unter Wo Spargeld in Europa gut gesichert ist.

Mehr zum Thema

0 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.