
Wer Geld sicher anlegen will, sollte wissen, welche Einlagensicherung einspringt, wenn die Bank pleitegeht. Wir sagen, welche Sicherungssysteme es gibt und welche Summen geschützt sind.
Sicherungssysteme der Banken in Europa
Für Banken mit Sitz in der Europäischen Union (EU) sowie in Norwegen gilt ein gesetzlicher Schutz für Spargeld in Höhe von 100 000 Euro pro Anleger und Bank. Trotzdem empfehlen die Finanzexperten der Stiftung Warentest nur Banken, die ihren Sitz in den grün markierten, wirtschaftsstarken Ländern auf unserer Landkarte haben.

So wird in Deutschland entschädigt
Normalerweise werden Sparer nach einer Bankpleite in Deutschland von der gesetzlichen Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) bis zu einer Höhe von 100 000 Euro entschädigt. Die EdB ist eine hundertprozentige Tochter des Bundesverbands deutscher Banken (BdB). Viele deutsche Privatbanken wie Deutsche Bank oder Commerzbank sind nicht nur Pflichtmitglied der EdB, sondern gehören zusätzlich auch dem freiwilligen Einlagensicherungsfonds des BdB an. Bei diesen Banken können Anlegerinnen und Anleger auch mehr als 100 000 Euro sicher anlegen.
Einlagensicherung im Check
Unser kleines Tool hilft Ihnen herauszufinden, welche Sicherungssysteme für welche Bank zuständig sind und wie hoch die maximale Entschädigungssumme ist.
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Sie finden Ihre Bank nicht in unserem Rechner?
- Handelt es sich um eine deutsche Sparkasse, ist sie Mitglied der gleichen Sicherungseinrichtung wie die hier aufgeführten Sparkassen.
- Handelt es sich um eine deutsche Genossenschaftsbank (VR Bank, Volks- oder Raiffeisenbank), ist sie Mitglied der gleichen Sicherungseinrichtung wie die hier aufgeführten Volks- und Raiffeisenbanken.
- Handelt es sich um eine deutsche Privatbank, finden sie weitere Banken unter edb-banken.de sowie einlagensicherungsfonds.de. Dort können sie auch den jeweiligen Schutzumfang der Einlagensicherung abfragen.
- Handelt es sich um eine ausländische Bank, so könnte sie sich in unserer Tabelle „Nicht empfehlenswerte Banken“ befinden. Diese finden Sie, wenn Sie den Zinsvergleich freischalten.
Einlagen meist in Millionenhöhe geschützt
Werden Banken, die Mitglied in EdB und BdB sind, insolvent, gibt es von zwei Stellen Geld zurück. Zunächst ersetzt die EdB Guthaben bis 100 000 Euro und anschließend der BdB darüber hinaus gehende Beträge. Bei Auslandsbanken wie der Consorsbank, die eine Tochter der BNP Paribas ist, ersetzt die französische Einlagensicherung die ersten 100 000 Euro, der BdB den Rest.
Wie läuft die Entschädigung ab?
Gerät eine in Deutschland ansässige Bank in Schieflage und stellt die die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die Insolvenz der Bank fest, tritt der Entschädigungsfall ein. Laut Einlagensicherungsgesetz muss dann die EdB jede Sparerin und jeden Sparer der Bank binnen sieben Werktagen in Höhe von 100 000 Euro entschädigen. Ist eine Bank zusätzlich freiwilliges Mitglied im Einlagensicherungsfonds, fällt die maximale Entschädigungssumme pro Person deutlich höher aus. Sie beträgt derzeit 15 Prozent des haftenden Eigenkapitals einer Bank. Bei der jüngst insolvent gegangenen Greensill Bank aus Bremen betrug sie knapp 75 Millionen Euro pro Anleger.
Die Zins-Vergleiche der Stiftung Warentest
- Tagesgeld.
- Unser Tagesgeld-Vergleich zeigt aktuelle Zinskonditionen von über 80 Tagesgeldkonten.
- Festgeld.
- Unser Festgeld-Vergleich enthält die Zinskonditionen von 650 Festzinsangeboten – für Laufzeiten zwischen einem Monat und zehn Jahren.
- Nachhaltig anlegen.
- Sie wollen Ihr Geld bei einer Bank anlegen, die bei Kreditvergabe und Investments ethische, ökologische und soziale Kriterien anwendet? Entsprechende Angebote finden Sie im Vergleich EVergleich Ethisch-ökologische Zinsangebote.
Wie werden Sparerinnen und Sparer informiert?
Im Sicherungsfall werden Sparer umgehend von der EdB benachrichtigt. Sie prüft auch die Höhe der Ansprüche jedes Einzelnen. Bei Anlagebeträgen von mehr als 100 000 Euro pro Person arbeiten EdB und Sicherungsfonds des BdB eng zusammen. Angst vor Verlusten müssen Sparer nicht haben. Seit Gründung der Einlagensicherung wurden bei allen Bankpleiten die vorgeschriebenen Entschädigungssummen gezahlt. Die Sicherungstöpfe von EdB und BdB werden durch jährliche Beiträge der Mitgliedsbanken finanziert. Reicht das Geld nicht, können die Einrichtungen Sonderbeiträge erheben und Kredite aufnehmen.
Wenn mehrere Banken gleichzeitig pleitegehen, springt möglicherweise der Staat ein und rettet sie – wie zuletzt während der Finanzkrise geschehen.
Genossenschaftsbanken mit eigenem Sicherungssystem
Volks- und Raiffeisenbanken, Sparda- und PSD-Banken sowie die meisten Kirchenbanken schützen Spargeld durch eine Institutssicherung in unbegrenzter Höhe. Gerät ein Institut in Schieflage, müssen ihm die anderen unter die Arme greifen. Gelegentlich kommt es deshalb zu Fusionen.
Sparkassen haben eine Institutssicherung
Auch Sparkassen sind bisher nie pleitegegangen, wenn sie in eine finanzielle Notlage geraten sind. Das verhindert die Institutssicherung der Sparkassen-Finanzgruppe, die eingreift, bevor es zu einer Insolvenz kommt. Über sie ist Spargeld deshalb in unbegrenzter Höhe geschützt.
Wie wird im Ausland entschädigt?
Bei Bankpleiten in Ländern der EU muss sich die Einlagensicherung des Herkunftslandes um die Entschädigung kümmern. Gesetzlich geschützt sind laut Einlagensicherungsrichtlinie der EU maximal 100 000 Euro pro Kunde und Bank. Die Garantie gilt pro Kopf. Die Entschädigungen müssen binnen sieben Werktagen gezahlt werden. In einigen wenigen Ländern sind noch maximal 20 Werktage erlaubt.
Schnelle Entschädigung bei einigen EU-Ländern fraglich
Auch wenn die Einlagensicherung für alle Länder der EU gilt, bezweifeln die Experten der Stiftung Warentest, dass die Einlagensicherungstöpfe in Ländern, deren Wirtschaftskraft von großen Ratingagenturen schwächer bewertet wird, gut genug gefüllt sind, um Sparer nach einer größeren Bankpleite zeitnah entschädigen können. So mussten Kunden nach der Pleite der bulgarischen Corpbank im Jahr 2014 ein halbes Jahr bangen, bevor es mit der Entschädigung losging.
Keine gemeinsame EU-Einlagensicherung
Bis heute gibt es noch keine gemeinsame europäische Einlagensicherung. Erst Mitte 2024 sollen die Banken der EU-Mitgliedsländer Geld in ihre heimischen Sicherungstöpfe eingezahlt haben – und zwar jeweils in Höhe von 0,8 Prozent der geschützten Guthaben.
Zins-Vergleiche auf test.de zeigen nur sichere Angebote
Bis es soweit ist und es eine gemeinsame europäische Haftung gibt, nimmt die Stiftung Warentest nur solche Banken in ihre Übersichten auf, die aus wirtschaftlich starken Ländern stammen (Rating AAA oder AA). Maßstab sind für uns die Bewertungen der drei großen Ratingagenturen Fitch, Standard & Poor‘s und Moody‘s (Noten für die Wirtschaftskraft). Denn Sparer, die Tagesgeld- oder Festgeld-Angebote aus unseren Tabellen wählen, sollen ruhig schlafen können. Selbst dann, wenn ihre Bank pleitegeht.
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- Die privaten Banken wollen den Schutz von Guthaben verringern. Bis 2030 soll dieser für Privatpersonen auf eine Million Euro pro Bank und Sparer sinken.
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- Die Finanzaufsicht Bafin hat bei der Bremer Greensill Bank den Entschädigungsfall festgestellt. „Sparer der Bank müssen nun binnen sieben Werktagen entschädigt...
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- Minuszinsen ärgern Anleger. Doch genügend Banken bieten für Guthaben ein kleines Zinsplus. Zudem zeichnet sich eine Wende zugunsten der Verbraucher ab.
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@zasabine: Die VTB Direkt hat ihren Sitz in Frankfurt/Main und unterliegt der deutschen Einlagensicherung. Anleger müssen sich also keine Sorgen um ihr Geld machen. Wenn die Bank Insolvenz anmelden muss, bekommen Anlegerinnen ihre Spargelder zurück, über die Einlagensicherungseinrichtung.
Bitte folgen Sie unserer Berichterstattung auf test.de:
www.test.de/Folgen-des-Ukraine-Kriegs-Was-Verbraucher-wissen-muessen-5858526-0
www.test.de/Russische-Banken-Russische-Banken-aus-Zinstest-entfernt-5855470-0
Sollte man einen laufenden Sparplan (bis 2025) bei der VTB Direktbank kündigen inklusive Tagesgeldkonto kündigen? Ist diese Bank eventuell auch insolvenzgefährdet?
@alle: Bitte gedulden Sie sich und schauen Sie in unserem Artikel zu den russischen Banken vorbei. Diesen werden wir so schnell wie möglich aktualisieren.
www.test.de/Russische-Banken-Russische-Banken-aus-Zinstest-entfernt-5855470-0
Stellt die Aufsichtsbehörde den Entschädigungsfall fest, bekommen alle Kunden ihre Sparanlagen über die Entschädigungseinrichtung zurück.
Wie sieht es mit Festgeldanlagen bei der Sberbank (Laufzeit noch 3 Jahre) aus?
Wird über die österreichische Einlagensicherung ausbezahlt bzw. wie ist der Ablauf bzw. die Abwicklung?
@Ordi47: Ja, die Onvista Bank ist keine eigenständige Bank, sondern eine Marke der Commerzbank. Eine andere Marke der Commerzbank ist die Comdirect Bank. Der Einlagensicherungsschutz der Commerzbank gilt für alle ihre Kunden, inklusiver der Kunden der Marken Onvista und Comdirect. Der gesetzliche Einlagensicherungsschutz liegt pro Kunde bei der Commerzbank bei 100 000 €. Da die Bank zusätzlich Mitglied im freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes Deutscher Banken ist, sind die Einlagen der Kunden der Onvista, Comdirect und Commerzbank in weitaus größerem Umfang geschützt. Die Höhe beträgt derzeit über 3,9 Milliarden Euro pro Person und kann unter dem Namen der Commerzbank oben abgefragt werden. Wir werden in Zukunft auch die Marken der Banken in den Rechner mit aufnehmen.