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Latte Macchiato, Cappuccino? Schickschnack! Bärenmarke oder Glücksklee zum Kaffee – das war in den sechziger Jahren der Standard. Verbrauchten die Deutschen 2011 gerade mal 2,5 Liter Kondensmilch pro Kopf, waren es 1966 noch 8,1 Liter. test untersuchte 78 Proben von 18 Dauermilchwerken – und fand heraus: Geschmack, Geruch und chemische Zusammensetzung unterschieden sich bei allen Marken nur wenig. Bemerkenswerte Unterschiede gab es nur im Preis, nicht in der Qualität.
Vor Gebrauch schütteln!
Auszug aus test 09/Dezember 1966:
„Bei jedem Einkauf greifen Hausfrauen »nebenbei« nach Dosenmilch – und wählen fast immer die gleiche Marke. Auch wenn es die teuerste ist. Preise werden bei solchen Routineeinkäufen nur selten miteinander verglichen. Der Werbeaufwand bei großen Markenfirmen (zusammen rund zehn Millionen Mark im Jahr) lohnt sich daher. Der Marktanteil beweist es: Bärenmarke, Glücksklee, Libby’s und Nestle haben zusammen rund 50 Prozent. Diese Marken sind die größten – und die teuersten. Ihre Preise sind vom Hersteller gebunden. Bärenmarke (10% Fettgehalt) kostet 48 Pfennig, Glücksklee und Libby’s (7,5 und 10%) 35 und 45 Pfennig, Nestle 35 und 48 Pfennig. Weniger bekannte Marken kosten bei gleicher Qualität weniger: zwischen ca. 25 und 30 Pfennig (7,5% Fettgehalt) und ca. 30 bis 40 Pfennig (10% Fettgehalt). Die gängigsten Marken haben wir untersucht. Sie kommen aus 18 Dauermilchwerken. Wir kauften sie im Einzelhandel und entnahmen sie den Fabriklagern. Bei diesem Test interessieren vor allem zwei Fragen:
- Gibt es Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Marken?
- Ist teure Dosenmilch besser als billige?
Unser Test ergab: Eine Kondensmilch ist fast wie die andere, ganz gleich aus welchem Werk sie stammt, ganz gleich unter welchem Namen oder Werbeslogan sie verkauft wird. Die geringen Unterschiede, die wir durch verschärfte Untersuchungen herausfanden, sind für den Konsumenten kaum feststellbar. Kondensmilch wird überall nach dem gleichen Verfahren hergestellt. In den gesetzlichen Vorschriften ist das so definiert: »Kondensmilch ist Vollmilch..., die in besonderen Vakuumapparaten auf 1/3 bis 1/4 ihres ursprünglichen Rauminhalts eingedampft... wurde«. Das heißt, der Milch, die nicht älter als 22 Stunden sein darf, wird so lange Wasser entzogen, bis sie den gesetzlich vorgeschriebenen Gehalt an Fett und fettfreier Trockenmasse aufweist.“
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- Wer 1973 auf guten Sound Wert legte, hatte ein Tonbandgerät. 16 Bandmaschinen testete die Stiftung Warentest damals. Der Klang kam gut weg, die Handhabung nicht.
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- Anfang der siebziger Jahre hielten Kaffeemaschinen Einzug in die Küchen. Die Deutschen waren skeptisch. Im Test der Stiftung Warentest kamen die Geräte aber gut weg.
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- „Nur wenige Autokindersitze sind sicher“, titelte test im Jahr 1973. „Kein Wunder“, mag denken, wer sich die dürren Rohrgestelle anschaut. Doch sie galten als akzeptabel.
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