
Vorsicht. Holunderbeeren können zu Magen-Darm-Beschwerden führen, wenn man sie roh isst. © Richard Clark
Der Verzehr giftiger Pflanzen führt zu vielen Notfällen – vor allem bei Kindern. Um welche Pflanzen es geht und was im Fall der Fälle zu tun ist.
Circa 10 bis 15 Prozent aller Anfragen an die Giftinformationszentren beziehen sich auf Pflanzen. Am häufigsten sind Kinder betroffen, die giftige Früchte, Blüten oder Blätter gegessen haben. Darauf weist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einem neuen FAQ zu Giftpflanzen hin.
Diese Pflanzen lösen schwere Vergiftungen aus
Die häufigsten Fälle mit schweren Vergiftungen gehen zurück auf
- Eisenhut,
- Herbstzeitlose,
- Tollkirsche,
- Schierling,
- Stechapfel,
- Rizinus,
- Engelstrompete.
Vor allem kleine Kinder bis neun Jahren essen die Früchte oder stecken Blätter und andere Pflanzenteile in den Mund, berichten die Giftinformationszentren.
Häufige Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und Durchfälle. Aber auch schwerwiegendere Folgen wie Kreislaufprobleme, Herzrhythmusstörungen oder Lähmungserscheinungen sind möglich.

Schön, aber gefährlich: Goldregen, Eisenhut, Engelstrompete (von links). © Massimo Ravera, Josie Elias, Rizky Panuntun
Risiko durch unreife Pflanzen und Früchte
Ein mittelschweres Vergiftungsrisiko geht aus von
- Eibe,
- Maiglöckchen,
- Goldregen,
- Aronstab,
- Narzissen,
- Lebensbaum (Thuja),
- Wolfsmilchgewächsen,
- Wildem Wein,
- Oleander
Auch manche essbaren Pflanzen wie zum Beispiel Kartoffeln, Holunderbeeren oder Bohnen können in unreifem oder ungegartem Zustand zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen führen.
So gehen Sie im Verdachtsfall vor
Wenn Sie befürchten, Ihr Kind könnte von einer giftigen Pflanze gegessen haben, dann entfernen Sie umgehend alle Reste der Pflanze aus dem Mundraum. Bewahren Sie Pflanzenreste für den Arztbesuch auf. Rufen Sie ein Giftinformationszentrum an oder suchen Sie eine Arztpraxis oder eine Klinik auf.
Als erste Maßnahme können Sie dem Kind ein oder zwei Gläser Wasser oder Tee zum Trinken geben. Lösen Sie kein Erbrechen aus. Weitere Anleitungen gibt das BfR in der App zu Vergiftungsunfällen.
So schützen Sie Ihre Kinder und sich selbst
Eltern sollten kleine Kinder in der Natur, im Garten oder auf dem Balkon stets beaufsichtigen. Meiden Sie giftige Pflanzen, wenn Sie Ihren Garten kindersicher gestalten möchten.
Verzichten Sie auf den Verzehr selbst gesammelter Pflanzen und Kräuter, wenn Sie nicht sicher essbare von giftigen Vertretern unterscheiden können. Sammlerinnen und Sammler verwechseln häufig zum Beispiel Bärlauch mit den giftigen Blättern von Maiglöckchen oder den sehr giftigen Blättern der Herbstzeitlosen. Kaufen Sie Kräuter sicherheitshalber vom Gemüsehändler oder bauen Sie die selbst im Garten oder auf dem Balkon an.
Tipp: Auch in der Wohnung lassen sich Kräuter auf der Fensterbank anbauen. Das geht zum Beispiel mit einem Indoor-Garten. Im Test waren drei Produkte gut.
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Schwarzer Holunder ist eine der bekanntesten Genußpflanzen und Heilpflanzen:
https://www.nhv-theophrastus.de/presseartikel-zur-heilpflanze-des-jahres-2024-holunder
Es gibt teilweise giftige Doppelgänger, z.B. Zwerg-Holunder, es ist auch bekannt daß der Schwarze Holunder auf 80° erhitzt bzw. vergärt werden soll, hier Beispiel-Rezepte:
https://www.senotto.de/Tipps_Tricks/Rezepte/Hollersirup/Hollersirup.html
https://www.senotto.de/Tipps_Tricks/Rezepte/Hollerbluetensirup/Hollerbluetensirup.html
SCHWARZER HOLUNDER IST KEINE GIFTPFLANZE, GANZ IM GEGENTEIL, BITTE KORRIGIEREN !!!!!
peter@danninger.eu