
Sicher verwahrt. Die Einlagensicherung schützt Geldanlagen der Kunden. Ob der Vermittler pleite geht, spielt keine Rolle. © Getty Images / Mike Watson Images
Die Investmentplattform EV Digital Invest hat Insolvenz angemeldet. Wichtig für Anleger: Die über die Plattform vermittelten Gelder sind davon nicht betroffen.
Am 4. Juli hat die Investmentplattform EV Digital Invest Insolvenz angemeldet, nachdem ihre Mehrheitsaktionärin eine laut Mitteilung „vertraglich verbindlich vereinbarte Auszahlung“ nicht geleistet hatte. EV Digital Invest vermittelte über die Online-Plattform digitalinvest-assets.de Tagesgeld bei der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG aus Rheinland-Pfalz. Das Angebot war auch im Tagesgeld-Vergleich der Stiftung Warentest. Für Kunden, die dort über die Plattform ein Tagesgeld abgeschlossen haben, ändert sich vorerst nichts.
Für Neukunden empfehlen wir das Produkt aufgrund der unsicheren Lage der Plattform jedoch nicht und haben es daher aus unserem Vergleich zunächst herausgenommen.
Tagesgeld-Kunden haben Vertrag mit der Bank
Auch wenn das Geld über die Plattform EV Digital Invest vermittelt wurde, so haben Kundinnen und Kunden rechtlich gesehen einen Vertrag mit der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank geschlossen. Sie führt das Konto und verwaltet das Geld. Dieses ist geschützt auch für den Fall, dass die Bank selbst pleite gehen sollte – im Rahmen der gesetzlichen Einlagensicherung bis zu 100 000 Euro und bei darüber hinausgehenden Beträgen durch die Institutssicherung des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR).
Onlinebanking klappt weiter über Digital Invest
Die Bank wies auf Anfrage der Stiftung Warentest darauf hin, dass die Plattform zur Kontoführung „nach wie vor vollumfänglich funktionsfähig“ sei. Kunden können sich wie gewohnt einloggen sowie Ein- und Auszahlungen ohne Einschränkungen tätigen. Auch der Kundenservice stehe zur Verfügung. Die Bank versprach weiter: „Für den Fall, dass sich an diesen technischen Abläufen Änderungen ergeben sollten, haben wir vorausschauend alternative Möglichkeiten vorbereitet, damit die Verfügbarkeit der Guthaben jederzeit gewährleistet bleibt.“
Stiftung Warentest rät von Neuabschlüssen ab
Auch wenn die Plattform EV Digital Invest weiter online ist und funktioniert, so bringt die Insolvenz doch Unsicherheit mit sich. Es ist offen, ob sich für Kunden nicht doch Änderungen ergeben und sie künftig etwa nur auf anderen Wegen auf ihr Konto zugreifen können. Deshalb raten wir von Neuabschlüssen derzeit ab und nehmen das Produkt erst dann wieder in unseren Vergleich auf, wenn die bestehenden Unsicherheiten nicht mehr vorhanden sind.
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