
Der Skandal um die Frankfurter S & K-Gruppe zieht immer größere Kreise. Immer mehr Unternehmen, die mit S & K zu tun hatten, melden Insolvenz an. Anfang April hat die DCM AG, einer der größten Anbieter von geschlossenen Immobilienfonds aus München, Insolvenz angemeldet.
Staatsanwaltschaft durchsuchte DCM-Büros
Am 2. April hat nun auch das Emissionshaus Deutsche Capital Management AG (DCM) beim Amtsgericht München einen Insolvenzantrag gestellt. Das 1986 gegründete Emissionshaus hat viele geschlossene Fonds, darunter Immobilien-, Medien und Energiefonds aufgelegt. Erst kürzlich waren die Geschäftsräume des Unternehmens im Zusammenhang mit den staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen die S & K-Gruppe durchsucht worden. Die DCM AG hatte dazu mitgeteilt, dass sie dafür sorgen will, dass Anleger ihrer Fonds durch die S & K-Gruppe nicht geschädigt werden. Weiter hatte sie behauptet, dass es keine Verbindungen zur S & K-Gruppe gibt (siehe Meldung Geschlossene Immobilienfonds: S & K-Chefs in Haft vom 21.02.2013).
DCM-Firmen wurden von S & K übernommen
Tatsächlich waren jedoch zumindest zwei Tochtergesellschaften des Emissionshauses wie die DCM Service GmbH und DCM Verwaltungs GmbH von der S & K Assets GmbH im Juni 2012 gekauft worden. Nach der Transaktion hatte die S & K-Gruppe unter dem Dach der DCM Service GmbH (nun firmierend unter MCS Service GmbH) die Anlegerverwaltung von einer Reihe von DCM-Fonds übernommen. Ebenso ging die Geschäftsführung einzelner Fonds durch die Übernahme in den Verantwortungsbereich der S & K-Gruppe über. Für Anleger birgt das ein erhebliches Risikopotenzial.
Anleger haben 2 Milliarden Euro investiert
DCM hat nach eigenen Angaben seit 1986 Fonds mit einem Investitionsvolumen von etwa 4,7 Milliarden Euro aufgelegt. Bei Anlegern sollen rund 2 Milliarden Euro für verschiedene Fondsprojekte eingesammelt worden sein.
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