Wer sein Geld anlegen möchte, muss zwischen Sicherheit, Verfügbarkeit und Rendite abwägen. Hohe Sicherheit und hohe Rendite (hier finden Sie die besten Fonds für Ihr Portfolio) gehen ebenso wenig zusammen wie schnelle Verfügbarkeit und höchste Rendite. Wer stets rasch an sein Geld kommen möchte, muss bei der Rendite Abstriche machen.
Die beiden wesentlichen Zinsanlagen unterscheiden sich vor allem in ihrer Verfügbarkeit.
Unterschied Zinsen und Rendite
Bei einer sicheren Geldanlage wie festverzinslichen Sparprodukten von Banken (Festgelder oder Sparbriefe) steht der Ertrag von Anfang an fest, und die jährliche Rendite entspricht meist dem vom Anbieter genannten nominalen Zins. Wenn die Guthabenzinsen mehr als einmal im Jahr gutgeschrieben werden, fällt die Rendite höher aus als der Nominalzins, weil die Zinsen dann im weiteren Verlauf mitverzinst werden.
Mehrjährige Zinsanlagen mit Tücken
Bei manchen mehrjährigen Zinsanlagen werden die Zinsen nicht jährlich ausgezahlt oder gutgeschrieben und im Folgejahr mitverzinst. Stattdessen werden sie immer nur auf den ursprünglichen Anlagebetrag berechnet und erst am Ende der Laufzeit gezahlt. Das führt dazu, dass die Rendite geringer ausfällt als der genannte Zins. Die Erträge dieser Produkte sind auch erst am Ende der Laufzeit zu versteuern, was nachteilig sein kann. Solche Angebote führt die Stiftung Warentest daher nicht auf.
Angebote, die wir nicht empfehlen
Im Vergleich Festgeld und Sparbriefe sowie im Vergleich Tagesgeld finden Sie eine Tabelle mit Banken, die nicht alle Bedingungen für unseren Zins-Vergleich erfüllen („nicht empfehlenswert“). Darunter sind viele Banken, deren Produkte Anleger im Internet über Zinsplattformen wie Check24, Weltsparen oder Zinspilot abschließen können.
Eine sichere Geldanlage finden
Unsere ständig aktualisierten Vergleiche der Sparangebote von Kreditinstituten zeigen Ihnen, wo Sie sichere Zinsen für Ihr Geld finden, das Sie anlegen möchten.
Hohe Zinsen mit der Zinstreppe
Um das Spargeld klug anzulegen, raten wir zu einer Zinstreppe als Anlagestrategie. Dabei teilen Sie das Kapital in gleich großen Beträgen auf Festgeldkonten mit unterschiedlichen Laufzeiten zwischen ein und fünf Jahren. Wenn das erste Festgeld nach einem Jahr ausläuft, kann die Summe zu den dann geltenden Konditionen wieder für fünf Jahre angelegt werden. Das Gleiche geschieht Jahr für Jahr mit den nächsten auslaufenden Festgeldern. Damit sichern Sie sich gute Sparzinsen und bleiben flexibel.
Sichere Zinsen in der Datenbank
Die Stiftung Warentest prüft alle Zinsangebote auf bedenkliche Nebenbedingungen, damit die Geldanlage ohne Risiko ist und nimmt entsprechende Angebote nicht in die Datenbank auf. Dazu gehören Lockangebote mit kurzen Laufzeiten, niedrigen Anlagebeträgen oder Angebote mit Zusatzkosten oder -bedingungen.
So schützen Sie sich vor Festgeldbetrug
Aktuell haben Zinsbetrüger Hochkonjunktur. Sie werben im Internet für attraktiv verzinste Festgeldangebote bei Banken mit europäischer Einlagensicherung. Vertrauen Sie nur den sechs Zinsportalen, die wir listen, wobei wir auch hier von mehr als der Hälfte der dort vermittelten Banken abraten. Stiftung Warentest erklärt, wie sich Sparer schützen können, nennt alle Banken, die wir nicht empfehlen und dokumentiert unseriöse Anbieter auf der Warnliste Geldanlage.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Ihr solltet die Filtermöglichkeiten ausführlicher gestalten. Banken, die keine Freistellungsaufträge erlauben, sollte man ausfiltern können. Außerdem sollte es auch Filter für den Zinszeitraum geben. Die meisten zahlen die hohen Zinsen nur für drei Monate. Da muß man immer erst suchen um die mit etwas längerer Laufzeit zu finden. Dann noch ein Filter für die Zinszahlungintervalle. Viele nur vierteljährlich, monatliche Zahlungen muß man auch erst suchen.
@HiWo: Bitte lesen Sie unsere Ausführungen dazu im o.g. Artikel, in dem wir dazu sowie zu neuen Angeboten berichten.
Guten Tag!
Als langjähriger Test- und Finanztest-Leser verfolge ich das "wie Sparen" schon sehr lange.
Meine Frage:
Wie ist ihre Meinung zur Tagesgeldanlage bei einem Neobroker? Das Angebot in der Höhe gilt so lange, bis die EZB wieder über den Leitzins entscheidet, die Zinsen werden sofort berechnet und jeden Monat ausgezahlt, und immer wieder an den EZB-Zins angepasst.
Mit freundlichem Gruß
Wolfgang Mühl
@alle: Es gab bereits mehrere Verfahren zur Frage der Verfassungsmäßigkeit der Abgeltungssteuer und auch zum Sparerpauschbetrag. Keine der unterschiedlichen Begründungen dazu, dass die Abgeltungssteuer selbst oder dass der Sparerpauschbetrag verfassungswidrig ist, hat sich vor Gericht durchgesetzt. Zuletzt hat sich der BFH zur Frage geäußert, ob das Werbungskostenabzugsverbot nicht verfassungswidrig sein, wenn die Vermögensverwaltergebühren deutlich oberhalb des Sparerpauschbetrags lägen. Der BFH meint, auch in diesen Fällen ist die Beschränkung des Sparerpauschbetrages nicht verfassungswidrig.
www.bundesfinanzhof.de/de/entscheidung/entscheidungen-online/detail/STRE202520096/
Ein Ausnahme hiervon wäre, wenn der persönliche Einkommensteuersatz von Frau Mittel niedriger als 25 Prozent wäre bzw. das zu versteuernde (Gesamt-)Einkommen (inklusive Zinsen!) unter dem steuerfreien Existenzminimum bzw. steuerlichen „Grundfreibetrag“ in Höhe von derzeit (=2025) 12.096 Euro liegen würde.
Das wäre zum Beispiel dann der Fall, wenn Frau Mittel
(1.) arbeiten und mit ihren Einkünften aus nichtselbstständiger Tätigkeit im Jahr 2025 in Steuerklasse I/0 insgesamt WENIGER als 20.000 Euro brutto verdienen UND
(2.) 2.500 Euro Zinsen im Jahr bekommen würde UND
(3) keinerlei weiteren steuerpflichtigen Einkünfte (Mieten, Pachterträge, Einkünfte aus Gewerbebetrieb, Renten, Lizenzgebühren, Spekulationsgewinne usw.) hätte.
Eine Konstellation, die ceteris paribus in der Realität aber aber sehr selten vorkommen dürfte.
Den Fall, dass Frau Mittel nur von diesen 2.500 Euro Zinsen p. a. lebt und deshalb keine Einkommensteuer an das Finanzamt zahlt, kann man sicherlich ausschließen.