Geld anlegen mit Zinsen Wie Sie Ihr Spargeld richtig investieren und gute Zinsen finden

Datum:
  • Text: Kai Schlieter
  • Testleitung: Kathy Elmen­thaler
  • Test­assistenz: Stefanie Kreisel
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens
Geld anlegen mit Zinsen - Wie Sie Ihr Spargeld richtig investieren und gute Zinsen finden

Geld mit Zinsen anlegen. Wie Sie Ihr Spargeld sicher investieren. © Getty Images / Richard Drury

Viele wollen ihr Geld gut anlegen und die Zinsen sind weiter attraktiv. Wir zeigen, für wen sich Zins­anlagen lohnen. Unser Sparrechner berechnet Rendite und Start­kapital.

Mit Zinsen sparen

Wer sein Geld anlegen möchte, muss zwischen Sicherheit, Verfügbarkeit und Rendite abwägen. Hohe Sicherheit und hohe Rendite (hier finden Sie die besten Fonds für Ihr Portfolio) gehen ebenso wenig zusammen wie schnelle Verfügbarkeit und höchste Rendite. Wer stets rasch an sein Geld kommen möchte, muss bei der Rendite Abstriche machen.

Die beiden wesentlichen Zins­anlagen unterscheiden sich vor allem in ihrer Verfügbarkeit.

Unterschied Zinsen und Rendite

Bei einer sicheren Geld­anlage wie fest­verzins­lichen Spar­produkten von Banken (Fest­gelder oder Spar­briefe) steht der Ertrag von Anfang an fest, und die jähr­liche Rendite entspricht meist dem vom Anbieter genannten nominalen Zins. Wenn die Gutha­benzinsen mehr als einmal im Jahr gutgeschrieben werden, fällt die Rendite höher aus als der Nominalzins, weil die Zinsen dann im weiteren Verlauf mitverzinst werden.

Mehr­jährige Zins­anlagen mit Tücken

Bei manchen mehr­jährigen Zins­anlagen werden die Zinsen nicht jähr­lich ausgezahlt oder gutgeschrieben und im Folge­jahr mitverzinst. Statt­dessen werden sie immer nur auf den ursprüng­lichen Anla­gebetrag berechnet und erst am Ende der Lauf­zeit gezahlt. Das führt dazu, dass die Rendite geringer ausfällt als der genannte Zins. Die Erträge dieser Produkte sind auch erst am Ende der Lauf­zeit zu versteuern, was nach­teilig sein kann. Solche Angebote führt die Stiftung Warentest daher nicht auf.

Angebote, die wir nicht empfehlen

Im Vergleich Festgeld und Sparbriefe sowie im Vergleich Tagesgeld finden Sie eine Tabelle mit Banken, die nicht alle Bedingungen für unseren Zins-Vergleich erfüllen („nicht empfehlens­wert“). Darunter sind viele Banken, deren Produkte Anleger im Internet über Zins­platt­formen wie Check24, Welt­sparen oder Zinspilot abschließen können.

Eine sichere Geld­anlage finden

Unsere ständig aktualisierten Vergleiche der Spar­angebote von Kredit­instituten zeigen Ihnen, wo Sie sichere Zinsen für Ihr Geld finden, das Sie anlegen möchten.

Das bieten die Zins-Vergleiche auf test.de

In unseren Daten­banken können Sie bequem die besten Zins­konditionen für unterschiedliche Lauf­zeiten und Anla­gebeträge sortieren. Bei den Tages­geld­angeboten erfahren Sie zudem, welche Banken bereits über einen längeren Zeitraum gute Zinsen bieten.

Vergleich Tages­geld. Hier finden Sie die tages­aktuellen Zins­konditionen für unterschiedliche Anla­gebeträge von 131 ausgewählten Tages­geld­angeboten (Vergleich Tagesgeldkonten).

Vergleich Fest­geld und Spar­brief. Diese Daten­bank enthält die tages­aktuellen Zins­konditionen für Lauf­zeiten zwischen einem Monat und zehn Jahren von 1 103 Fest­zins­angeboten (Vergleich Festgeld und Sparbriefe).

Hohe Zinsen mit der Zinstreppe

Um das Spargeld klug anzu­legen, raten wir zu einer Zinstreppe als Anlagestrategie. Dabei teilen Sie das Kapital in gleich großen Beträgen auf Fest­geld­konten mit unterschiedlichen Lauf­zeiten zwischen ein und fünf Jahren. Wenn das erste Fest­geld nach einem Jahr ausläuft, kann die Summe zu den dann geltenden Konditionen wieder für fünf Jahre angelegt werden. Das Gleiche geschieht Jahr für Jahr mit den nächsten auslaufenden Fest­geldern. Damit sichern Sie sich gute Sparzinsen und bleiben flexibel.

Sichere Zinsen in der Daten­bank

Die Stiftung Warentest prüft alle Zins­angebote auf bedenk­liche Neben­bedingungen, damit die Geld­anlage ohne Risiko ist und nimmt entsprechende Angebote nicht in die Daten­bank auf. Dazu gehören Lock­angebote mit kurzen Lauf­zeiten, nied­rigen Anla­gebeträgen oder Angebote mit Zusatz­kosten oder -bedingungen.

So schützen Sie sich vor Fest­geld­betrug

Aktuell haben Zins­betrüger Hoch­konjunktur. Sie werben im Internet für attraktiv verzinste Fest­geld­angebote bei Banken mit europäischer Einlagensicherung. Vertrauen Sie nur den sechs Zinsportalen, die wir listen, wobei wir auch hier von mehr als der Hälfte der dort vermittelten Banken abraten. Stiftung Warentest erklärt, wie sich Sparer schützen können, nennt alle Banken, die wir nicht empfehlen und dokumentiert unseriöse Anbieter auf der Warnliste Geld­anlage.

Wie Sie Ihr Geld richtig anlegen

Aktien bieten gute Rendite­chancen, bringen aber keine Sicherheit. Für Aktienfonds empfehlen wir zehn Jahre Mindest­anlagedauer, damit genug Zeit bleibt, Börsencrashs auszusitzen. Wer diesem Rat folgt, muss also auch Abstriche bei der Liquidität machen.

Sicherheit zuerst: Tages- und Fest­geld­konten

Manchmal geht Sicherheit vor Rendite. Ein Tages­geld­konto für eine „Notfall­reserve“ ist immer sinn­voll. Wir empfehlen, mindestens zwei bis drei Netto­gehälter auf so einem Konto zu parken. Das Geld liegt dort getrennt vom Giro­konto und ist trotzdem jeder­zeit verfügbar.

Auch ein fester Betrag, der in den nächsten Monaten oder Jahren gebraucht wird, etwa für den Kauf eines Autos oder einer Immobilie, sollte nicht in Anlagen mit deutlichen Kurs­schwankungen wie Aktienfonds oder ETF-Anlagen gesteckt werden. Hier sind Fest­geld- oder Tages­geld­konto ebenfalls die passende Wahl.

Vermögens­aufbau planen

Beim lang­fristigen Vermögens­aufbau sind zwar Angebote mit hohen Rendite­chancen wie Aktienfonds empfehlens­wert. Ein Teil des Vermögens sollte aber so angelegt sein, dass der Wert wenig schwankt. Auch da eignen sich Tages- und Fest­geld. Diesem Prinzip folgt unser Pantoffel-Portfolio. Es kombiniert Zins­anlagen und Aktienfonds. Je höher die eigene Risikoneigung ist, desto höher kann der Aktien­anteil sein. Es gibt dafür gute und güns­tige Aktien-ETF. Was es ausmachen kann, auch nur einen kleinen Prozent­satz von ihnen mit Tages- und Fest­geld zu mischen, haben wir in unserem Special Sparanlagen plus Aktien dargestellt.

Die Einlagensicherung prüfen

In unsere Zins­vergleiche nehmen wir nur Angebote auf, bei denen eine ausreichende Einlagensicherung für den Pleitefall gewähr­leistet ist. So berück­sichtigen die Tester zum Beispiel nur Banken aus wirt­schafts­starken EU-Staaten sowie Norwegen und Groß­britannien. Die Einlagensicherung dieser Länder hat sich in Krisen bewährt oder scheint nach den Erfahrungen der Vergangenheit auch für eine größere Bankenpleite gerüstet. Eine Sicherung von 100 000 Euro Spargeld pro Kunde ist das Minimum. Sie können im Vergleich Festgeld und Sparbriefe sowie im Vergleich Tagesgeld mithilfe unseres Einlagensicherungs­rechners prüfen, wie und wo Ihr Geld im Fall einer Bankenpleite geschützt ist.

Sicher anlegen in Europa

Finanztest empfiehlt nur Tages- und Fest­geld­angebote von Banken und Ländern mit sehr guter Wirtschaftskraft. Sie sind grün markiert. Töchter russischer Banken, die in der EU und Deutsch­land ansässig sind, haben wir wegen des Angriffs Russ­lands auf die Ukraine aus unseren Zins­vergleichen gestrichen.

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© Stiftung Warentest

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142 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • StevieOnlinetest am 23.08.2025 um 10:44 Uhr
    Mehr Filter

    Ihr solltet die Filtermöglichkeiten ausführlicher gestalten. Banken, die keine Freistellungsaufträge erlauben, sollte man ausfiltern können. Außerdem sollte es auch Filter für den Zinszeitraum geben. Die meisten zahlen die hohen Zinsen nur für drei Monate. Da muß man immer erst suchen um die mit etwas längerer Laufzeit zu finden. Dann noch ein Filter für die Zinszahlungintervalle. Viele nur vierteljährlich, monatliche Zahlungen muß man auch erst suchen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 22.08.2025 um 15:10 Uhr
    www.test.de/Zinsen-aktuell

    @HiWo: Bitte lesen Sie unsere Ausführungen dazu im o.g. Artikel, in dem wir dazu sowie zu neuen Angeboten berichten.

  • HiWo am 22.08.2025 um 15:06 Uhr
    Neobroker für Festgeldanlage

    Guten Tag!
    Als langjähriger Test- und Finanztest-Leser verfolge ich das "wie Sparen" schon sehr lange.
    Meine Frage:
    Wie ist ihre Meinung zur Tagesgeldanlage bei einem Neobroker? Das Angebot in der Höhe gilt so lange, bis die EZB wieder über den Leitzins entscheidet, die Zinsen werden sofort berechnet und jeden Monat ausgezahlt, und immer wieder an den EZB-Zins angepasst.
    Mit freundlichem Gruß
    Wolfgang Mühl

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 21.07.2025 um 14:35 Uhr
    Ist der Sparerpauschbetrag verfassungsgemäß?

    @alle: Es gab bereits mehrere Verfahren zur Frage der Verfassungsmäßigkeit der Abgeltungssteuer und auch zum Sparerpauschbetrag. Keine der unterschiedlichen Begründungen dazu, dass die Abgeltungssteuer selbst oder dass der Sparerpauschbetrag verfassungswidrig ist, hat sich vor Gericht durchgesetzt. Zuletzt hat sich der BFH zur Frage geäußert, ob das Werbungskostenabzugsverbot nicht verfassungswidrig sein, wenn die Vermögensverwaltergebühren deutlich oberhalb des Sparerpauschbetrags lägen. Der BFH meint, auch in diesen Fällen ist die Beschränkung des Sparerpauschbetrages nicht verfassungswidrig.
    www.bundesfinanzhof.de/de/entscheidung/entscheidungen-online/detail/STRE202520096/

  • Trentino2017 am 21.07.2025 um 14:22 Uhr
    Ergänzung zum Kommentar vom 21.07.2025

    Ein Ausnahme hiervon wäre, wenn der persönliche Einkommensteuersatz von Frau Mittel niedriger als 25 Prozent wäre bzw. das zu versteuernde (Gesamt-)Einkommen (inklusive Zinsen!) unter dem steuerfreien Existenzminimum bzw. steuerlichen „Grundfreibetrag“ in Höhe von derzeit (=2025) 12.096 Euro liegen würde.
    Das wäre zum Beispiel dann der Fall, wenn Frau Mittel
    (1.) arbeiten und mit ihren Einkünften aus nichtselbstständiger Tätigkeit im Jahr 2025 in Steuerklasse I/0 insgesamt WENIGER als 20.000 Euro brutto verdienen UND
    (2.) 2.500 Euro Zinsen im Jahr bekommen würde UND
    (3) keinerlei weiteren steuerpflichtigen Einkünfte (Mieten, Pachterträge, Einkünfte aus Gewerbebetrieb, Renten, Lizenzgebühren, Spekulationsgewinne usw.) hätte.
    Eine Konstellation, die ceteris paribus in der Realität aber aber sehr selten vorkommen dürfte.
    Den Fall, dass Frau Mittel nur von diesen 2.500 Euro Zinsen p. a. lebt und deshalb keine Einkommensteuer an das Finanzamt zahlt, kann man sicherlich ausschließen.