Tofu ist ein Tausendsassa. Er hat zwar nur wenig Eigengeschmack, nimmt andere Aromen aber umso besser auf – zum Beispiel von Sojasoße, Rosmarin, sogar von Früchten. 15 Tofus haben wir in den Test einbezogen, darunter Natur-, Räucher- und Seidentofu. Etliche können wir empfehlen.
Schadstoffe und Keime nur selten ein Problem
Zwei Tofu-Produkte fallen allerdings negativ auf. Eins ist mit einem möglicherweise krebserregenden Schimmelpilzgift belastet, das andere enthält zu viele Keime. Pestizide waren kein Problem.
Vier sind sehr gut im Geschmack
Äußerlich unterscheiden sich die Tofus einer Sorte meist wenig, geschmacklich aber teilweise deutlich. Die besten Tofus im Test punkteten bei unserer Verkostung im Labor durch aromatische Noten oder durch eine locker gestockte Konsistenz nach dem Braten. Andere waren etwas bitter oder trocken – das sind Fehler. Viermal gabs ein Sehr gut im Prüfpunkt Sensorik. Darunter fallen Aussehen, Textur, Geruch, Geschmack und Mundgefühl. Die Noten reichen hier von 1,0 bis 3,5.
Wie wird Tofu hergestellt?
Basiszutat von Tofu sind getrocknete Sojabohnen. Sie werden nach asiatischer Handwerkstradition mit Wasser erhitzt und püriert. Die Hersteller entfernen noch Pflanzenfasern, setzen dem Sud Fällungsmittel wie Magnesiumchlorid oder Kaliumsulfat zu. Das Bohneneiweiß flockt aus. Es wird gepresst, Wasser fließt ab. Je mehr abläuft, desto stichfester der Tofu.
Video: Tofu-Test und Tofu-Wissen
Wie gesund ist Tofu im Vergleich zu Rindfleisch?
Tofu gehört zu den pflanzlichen Lebensmitteln mit den höchsten Eiweißgehalten. Auch die Eisengehalte sind beachtlich. Das macht Tofu interessant für alle, die sich vegetarisch oder vegan ernähren oder ihn hin und wieder als Alternative zu Fleisch essen möchten. Wenn Sie den Test freischalten, finden Sie einen Nährwert-Vergleich zwischen Tofu und Rindfleisch (Eiweiß, Eisen, Fett, Kalorien).
Wie klimafreundlich ist die Produktion?
Wer sich nachhaltig ernähren möchte, ist mit Tofu gut bedient. Seine Produktion gilt als klimafreundlich. Sie erzeugt laut Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg etwa 13 mal weniger Treibhausgase als die Produktion der gleichen Menge Rindfleisch.
Hinzu kommt: Alle Tofus im Test tragen das EU-Bio-Siegel – wie die meisten Tofus auf dem deutschen Markt. Das heißt, dass ihre Bohnen aus Bio-Landbau stammen müssen, in dem etwa kaum Pestizide und keine synthetischen Mineralstoffdünger auf die Felder kommen dürfen. Die Anbieter im Test beziehen ihr Soja überwiegend aus europäischem Anbau, nicht selten sogar aus Deutschland und Österreich. Gentechnisch verändertes Soja darf in der EU nicht angebaut werden.
Tipp: In unserem Special Veganuary lesen Sie, was es für Gesundheit und Klima bringt, sich vegan zu ernähren. Unser Buch Klimafreundlich essen mit der CO2-Challenge sagt, wie Sie die eigenen Emissionen um bis zu 40 Prozent pro Jahr senken können – ohne gleich Vegetarier oder Veganer werden zu müssen.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Bei der Herstellung von Tofu wird in der Regel das Sojabohnenpürree gekocht (nicht die Sojabohnen), die Masse gesiebt und "Nigari" hinzugefügt. Nigari heißt wörtlich "bitter", d.h. bitterer Tofu deutet darauf hin, dass zu viel Gerinnungsmittel hinzugefügt wurde. Krümelige Struktur ebenfalls, da wie im Artikel erwähnt die Festigkeit bei richtiger Herstellung durch den Wasseranteil erfolgt.
Guten Tofu bekommt man in einem gut sortierten Asiashop und der hat sehr wenig mit dem zu tun, was in den Supermärkten verkauft wird. In etwa so wenig wie Dosenravioli mit frisch gemachten vergleichbar sind. Nach meinem ersten Japanaufenthalt habe ich deshalb viele Jahre meinen Tofu selbst hergestellt und das Geheimnis ist das richtige Verhältnis von Sojamilch und Gerinnungsmittel. Verwendet man zu viel, flockt er wie geronne Milch und man kann das Ergebnis zusammenpressen aber es ist etwas anderes als z.B. Quark, der an sich zusammenhält.
in unseren Lebensmitteltests untersuchen wir von einem Produkt jeweils mehrere Muster, die alle dasselbe Mindesthaltbarkeitsdatum tragen. Auch die Testergebnisse beziehen sich darauf. Der Tofu von Kato schnitt im Schadstoffurteil noch ausreichend (4,5) ab. Ob Tofu mit einem anderem MHD belastet ist, können wir nicht sagen.
Liebes test-Team,
mich würde interessieren, ob sich die Firma Kato zu den im Test gefundenen Schadstoffen geäussert hat. Ist davon auszugehen, dass die gefundenen Substanzen regelhaft in den Produkten vorkommen? Kann es eine Chargen-bedingte Verunreinigung sein, oder wurden mehrere unterschiedliche Proben untersucht?
Viele Grüße
Jim
@Robbi61: Es spricht normalerweise nichts dagegen, einen leicht bitter schmeckenden Tofu zu essen. Er ist nur geschmacklich nicht optimal. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Möglicherweise hatten die Sojabohnen schon Bitternoten oder sie sind nicht schnell genug verarbeitet oder nicht fein genug püriert worden.
Ich verwende Tofu schon seit vielen Jahren als gerne verwendete Zutat für meine vegetarische Ernährung.
Von daher war der "Tofu"-Artikel mit Test vieler angebotener Marken sehr aufschlussreich.
Folgendes interessiert mich: Sie schreiben "das der frische Tofu auf keinen Fall bitter schmecken sollte".
Hin und wieder merke ich das frischer Tofu leicht bitter schmeckt. Ich mache mir nichts daraus weil dieser bittere Geschmack bei der Zubereitung verschwindet.
Worauf ist die Bitterkeit zurückzuführen ? Sollte man diesen Tofu dann besser nicht mehr verzehren ?