Gartenkomposter Humusspender

Abfall gehört nicht zwangsläufig in die Mülltonne: Wer seinem Garten und der Umwelt etwas Gutes tun will, kompostiert. Die Stiftung Warentest hat 13 Komposter getestet: Einfach zu handhaben, sauber und unauffällig sollen sie sein. Fazit: Das mit Abstand teuerste Modell hat erhebliche Schwächen, aber schon für 50 Euro ist ein akzeptabler Komposter zu haben. test.de zeigt die besten Modelle und Tipps, damit aus Abfall guter Humus wird.

Probleme beim Herausnehmen

Abfall einfüllen, fertige Erde entnehmen. Was einfach klingt, wird bei manchem Komposter zum Problem. Während das „Beladen“ bei den meisten Anlagen anstandslos klappt, sind die Entnahme-Öffnungen oft zu klein. Wird viel Humus auf einmal herausgenommen, kann eine Höhle entstehen. Stürzt sie ein und hat der Komposter auf der anderen Seite keine zweite Klappe, kommt der Gärtner dort nur schwer an die Erde heran. Die Klappen einiger Komposter klemmen und lassen sich nur noch schwer schließen: Punktabzug in der Handhabung für: Juwel Bio 600 und Juwel Rototherm 700, Graf Schnellkomposter und Gloria Kompostar Thermorapid.

Kein Juwel

Der teuerste Komposter im Test heißt Juwel Rototherm 700 und kostet stolze 500 Euro. Er enttäuscht allerdings in mehrfacher Hinsicht: Die aufwändige Konstruktion - schon der Aufbau braucht 45 Minuten - funktioniert nicht richtig. Ein Rührwerk soll den Kompost durchlüften, gekurbelt wird von Hand. Doch vor allem bei nassem Kompost geht das Kurbeln sehr schwer. Ohne Wasser trocknet der Kompost dagegen schnell aus und das bekommt den Mikroorganismen schlecht. Fazit: Gute Idee, schwache Umsetzung.

Kompostieren klappt

Der entstandene Kompost ist bei fast allen Anlagen von guter Qualität. Beim Graf Turbo-Komposter trocknet die Erde im Außenbereich leicht aus - Grund sind seine großen Lüftungsschlitze. Der Juwel Rototherm schneidet in diesem Punkt am schlechtesten ab, die Humuserde kann darin leicht auszutrocknen. Wenn Mikroorganismen den Bioabfällen „einheizen“ entsteht Wärme. Der biologische Abbauprozess ist bei allen Modellen erfolgreich, aber nicht sehr intensiv: Die Temperatur erreicht kaum mehr als 50 Grad. Der Neudorff Thermo-Komposter besticht durch eine etwas stärkere Erhitzung als die Konkurrenz - er ist auch der Sieger im Test.

Tummelplatz für Nager

Gekochte Essensreste und Kleintierstreu locken Nagetiere und Vögel an. Nur zwei Komposter bieten ausreichend Schutz gegen Knabberattacken. Grundsätzlich sollten solche Abfälle nur in komplett geschlossenen Kompostern landen. Erwünscht sind dagegen Kompostwürmer: Sie graben Gänge in den Kompost und helfen, die künftige Blumenerde zu durchlüften.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 05.05.2025 um 08:58 Uhr
    Testwunsch Komposter

    @ChristinaLü, @alle: Ihre Anfragen, zukünftig auch einmal wieder die Qualität von Kompostern unter die Lupe zu nehmen, haben wir an unser für die Testplanung zuständiges Gremium gerne weitergeleitet. Ob, in welcher Form und wie schnell Ihre Anregung realisiert werden kann, können wir Ihnen jedoch leider nicht genau sagen.
    Eine grundsätzliche Problematik der Testarbeit ist, dass einer großen Vielzahl von Testwünschen und Themenanregungen zu vielen verschiedenen Produkten und Dienstleistungen leider nur begrenzte zeitliche, personelle und finanzielle Ressourcen unsererseits gegenüberstehen. Natürlich würden wir gerne jeden interessanten Leservorschlag umsetzen und die Ergebnisse einem breiten Publikum zugänglich machen, dies ist uns aber nicht in allen Fällen möglich. Wir können hierfür nur um Ihr Verständnis bitten.
    Auf jeden Fall sind Gartenkomposter als Testwunsch registriert.

  • ChristinaLü am 30.04.2025 um 21:42 Uhr
    Redaktion wollte vor acht Jahren

    Ein erneuter Test sollte bereits vor acht Jahren angeregt werden? Schade, dass so gar nichts kommt. Ich schaue mir regelmäßig Tests an (kostenpflichtig) und wäre auch über einen neuen Test nach nun mittlerweile 21! Jahren erfreut.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 21.03.2024 um 08:33 Uhr
    Preisangaben

    @Brille: Die im Beitrag genannten Preise wurden im Rahmen der Untersuchung 2004 erhoben. Da Preise flexible Größen sind, ist eine Preisänderung nach unserem Recherchezeitpunkt durchaus möglich und auch nicht ungewöhnlich.
    Allgemein ist zu sagen, dass für die Produkt- und Preispolitik jeder Hersteller/Händler selbst verantwortlich ist und es dem Verbraucher freisteht, das Angebot so anzunehmen.
    Leider verfügen wir nicht über die Ressourcen tagesaktuelle Preiserhebungen durchzuführen und entsprechend zu veröffentlichen. Dies wäre auch nicht die Aufgabe der Stiftung Warentest als Testorganisation.

  • Brille am 20.03.2024 um 16:32 Uhr
    Unklare Preisangaben

    Für den getesteten GRAF Garantia Schnellkomposter 280 L finde ich auf der Webseite des Herstellers aktuell (2024) eine Preisangabe von € 42,90, ähnlich wie in Ihrem Test. Tatsächlich ist dieser Komposter aber bei keinem der als Bezugsquellen genannten Händler (u.a. alle einschlägigen Baumarktketten) auch nur annähernd zu diesem Preis erhältlich – sondern eher zum zwei- bis fünffachen Preis – online oft auch noch mit zusätzlich 50 Euro Versandkosten! Darauf sollte hingewiesen werden, selbst wenn der Test selbst schon sehr lang her ist.

  • julerich am 02.11.2020 um 12:35 Uhr
    Thermokomposter auf Schadstoffe testen

    Es wäre sicher für viele Verbraucher interessant, ob die Komposter Schadstoffe beinhalten, die dann an den Kompost abgegeben werden. Denn der Kompost wird ja gerade zur Düngung von Obst- u. Gemüsepflanzen genutzt.