So haben wir Pfannen getestet
Im Test: 13 Pfannen mit 28 Zentimeter Durchmesser am oberen Rand. Wir wählten nur Modelle aus, die eine Antihaftwirkung in Aussicht stellen, dabei aber auf fluorhaltige Kunststoff-Beschichtungen verzichten. Wir kauften sie im Juli und August 2024 ein. Die Preise erfragten wir von den Anbietern im Oktober 2024.
Braten: 40 %
Wärmeverteilung, Aufheizzeit und Energiebedarf ermittelten wir jeweils auf einem Wärmestrahlungs- und auf einem Induktionsfeld in Anlehnung an die Din EN 12983–1:2003–07, Din CEN/TS 12983–3:2008–01 sowie Din 44904.
Durch Schmelzen von Puderzucker prüften wir, wie gleichmäßig die Pfanne Wärme verteilt. Dabei erfassten wir die maximale Temperatur an der wärmsten Stelle der Pfanne und die Zeit bis zum vollständigen Schmelzen (Schmelztemperatur circa 180 Grad Celsius).
Wir ermittelten die erforderliche Zeit und Energie für die Erwärmung von einem Liter Öl von 23 auf 200 Grad Celsius. Anschließend maßen wir die Zeit, bis sich das Öl auf 120 Grad Celsius abkühlte. Dies zeigt, wie gut die Pfanne Wärme speichert. Wir bewerteten die Standfestigkeit der Pfanne und maßen die Durchbiegung des Pfannenbodens im kalten und warmen Zustand in Anlehnung an die Din EN 12983–1.

Innen heiß, außen lau. Der Puderzuckertest zeigt, ob eine Pfanne die Wärme gleichmäßig verteilt. Hier ist der Puderzucker am Rand noch weiß und unberührt, in der Mitte aber schon verbrannt. © Stiftung Warentest
Beschichtung: 35 %
Wir ermittelten die Haltbarkeit der Antihaftwirkung, indem wir die Pfannen fünfmal im Wärmeschrank auf 300 Grad Celsius erwärmten, zehnmal Eier brieten, die Pfannen fünfmal im Geschirrspüler mit 60 Grad Celsius reinigten und zehnmal Eier auf ihnen brieten. Diesen Zyklus wiederholten wir maximal zehnmal. Vor dem Aufenthalt im Wärmeschrank entfernten wir eventuelle Kunststoff- oder Holzgriffe und schraubten sie im Anschluss wieder an. Wir brachen den Dauertest ab, wenn sich Rückstände vom Ei nicht mehr mühelos entfernen ließen.
Für den Test der Abriebbeständigkeit, der die Alterung der Pfanne simuliert, klebten wir drei Viertel des Bodens mit Klebefolie ab, befüllten die Pfannen mit Stahlkugeln, Korund und Wasser und rüttelten sie insgesamt über 45 Minuten. Nach je 15 Minuten entfernten wir ein Viertel der Folie. Nach der Prüfung bereiteten wir einen Pfannkuchen zu in Anlehnung an die Din EN 12983–1 und kochten Milch ein, um die Antihafteigenschaft nach längerem Gebrauch zu beurteilen.
Wir schnitten zudem die Beschichtung gitterförmig an in Anlehnung an die Din 12983–1 und bewerteten so, wie stark sie auf dem Pfannenkörper haftet. Darüber hinaus prüften wir die Kratzfestigkeit der Beschichtung in Anlehnung an die Din EN IEC 60311:2020–08.

Festgeklebt. Die Antihaftwirkung ließ im Test teils schnell nach. Eierreste konnten die Prüferinnen nur per Schaber entfernen. © Stiftung Warentest
Handhabung: 20 %
Zwei Prüferinnen und ein Prüfer beurteilten die Handlichkeit des Griffs und das Ausgießen von Milch, um eventuelle Rückstände am äußeren Pfannenrand beurteilen zu können.
Außerdem beurteilten sie das Reinigen der Pfannen per Hand, insbesondere von schwer zugänglichen Stellen, in denen Bratreste verbleiben können. Sie bewerteten die Gebrauchsanleitung bezüglich Lesbarkeit, Verständlichkeit, Vollständigkeit und Übersichtlichkeit.
Sicherheit: 5 %
Wir maßen die Grifftemperatur am Stielgriff und gegebenenfalls am Gegengriff nach dem Erwärmen der Pfanne auf einem Gaskochfeld in Anlehnung an die Din EN 12983–1.
Nach dieser Norm prüften wir außerdem die Festigkeit der Beschläge, indem wir den Griff mit einer Kraft von 100 Newton belasteten und untersuchten, ob sich die Beschläge gelöst haben oder Verformungen aufwiesen.
Schadstoffe: 0 %
Die Beschichtung untersuchten wir auf perfluorierte Verbindungen (PFAS) in Anlehnung an die prEN 1768–1:2023 nach alkalischer Hydrolyse mittels GC-MS, Din EN 17681–1:2022 mittels Flüssigkeitschromatographie sowie Din EN 17681–2:2022 mittels Gaschromatographie.
Außerdem prüften wir in Anlehnung an die Din EN 1388–1 und Din EN 1388–2 sowie Din EN ISO 17294–2, ob Schwermetalle aus der Pfanne ins Essen übergehen. Alle Pfannen waren in diesen Punkten unauffällig.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt: Ab der Note Ausreichend für die Beschichtung werteten wir das test-Qualitätsurteil ab. Je schlechter das Urteil, desto stärker wirkte der Abwertungseffekt.
Lautete das Urteil für die Haltbarkeit der Antihaftwirkung Ausreichend oder schlechter, konnte das Urteil für die Beschichtung nicht besser sein. Lautete das Urteil für Sicherheit Ausreichend oder schlechter, konnte das test-Qualitätsurteil höchstens eine halbe Note besser sein. Lautete das Urteil für die Grifftemperatur Mangelhaft, konnte das Urteil für die Sicherheit maximal eine halbe Note besser sein.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@julia.jens: Die Nutzung Ihrer antihaftbeschichteten Pfannen der Firma Schulte-Ufer ist grundsätzlich möglich, solange die Beschichtung intakt bleibt. Sobald die Beschichtung beschädigt ist, besteht jedoch das Risiko, dass Partikel der Beschichtung (inklusive PFAS) in die Lebensmittel übergehen oder durch Reinigung ins Abwasser gelangen und somit die Umwelt belasten.
Guten Tag,
Sie schreiben in Ihrem Test, dass Sie keine mit PFAS odre Ähnlichem belasteten Pfannen mehr testen würden, da diese umweltschädlich seien.
Nun haben wir aber als Ergebnis aus älteren Pfannentests drei klassisch antihaft-beschichtete Pfannen der Firma Schulte-Ufer. Sollten wir die nun austauschen oder noch nutzen bis die Beschichtung beschädigt ist? Mein Gedanke dabei ist, dass eine Beschädigung der Beschichtung ja entweder bedeutet, dass die Beschichtung (inkl. PFAS) in die Lebensmittel übergegangen ist oder mit dem Abwasser bei der Reinigung in die Umwelt gelangt ist. Beides klingt nicht wirklich attraktiv.
Über eine Empfehlung würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank vorab!
Herzlichen Dank für diese Erläuterungen und Klarstellung. Das passt dann natürlich wieder und ich bin beruhigt.
@WittyPitty: Die 150 Grad Celsius beziehen sich auf die Backofentemperatur (so haben wir es auch angegeben). Wegen des Kunststoffgriffs soll die Pfanne im Backofen nicht stärker erhitzt werden. Für unsere Prüfungen mit 300 Grad Celsius im Wärmeschrank haben wir den Griff demontiert. Der Pfannenkörper hat die Temperatur gut überstanden. Auch für das Schmelzen des Puderzuckers auf dem Kochfeld erhitzten wir die Pfanne auf rund 300 Grad. Davon ging die Pfanne ebenfalls nicht kaputt. Sie müssen also nicht mit maximal 150 Grad Celsius braten. Trotzdem gilt für keramikbeschichtete Pfannen: Die Beschichtung hält länger, wenn Sie sanft mit mittlerer Hitze braten. Wenn Sie zum Beispiel Fleisch scharf anbraten wollen, dann eignen sich Edelstahl- oder Gusseisenpfannen besser.
@Michimaaß: Unter dem Untersuchungsfeld Braten, finden Sie die folgende Beurteilung, die Ihnen weiterhilft: Wärmeverteilung am Boden auf Induktionskochfeld