Gefürchteter Anblick. Wer öfter mit dem Zug unterwegs ist, kennt ihn, den bangen Blick zur Anzeigetafel im Bahnhof. © IMAGO / Arnulf Hettrich
Pünktlichkeit, WLan, Toiletten, Ticket-Apps, Preise: Im Test von Reisen mit der Deutschen Bahn und Flixtrain fanden wir große Unterschiede – und ein gemeinsames Ärgernis.
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Schlechte Erfahrungen haben wohl die meisten Kundinnen und Kunden der Bahn schon gemacht. Sind das Einzelfälle? Wir sind mit der Deutschen Bahn und Flixtrain kreuz und quer durchs Land gefahren, haben Apps, Webseiten und den Komfort an Bord gecheckt. Wie gut klappt die Ticketbuchung? Funktionieren WLan, Toiletten und Klimaanlagen im Zug? Wie oft kommt es zu Verspätungen? Und werden Reisende bei Problemen wie Gleiswechsel oder Zugausfall gut informiert?
Der Test zeigt: Ein großes Problem trifft beide Bahnunternehmen. Service-Leistungen dagegen unterscheiden sich teilweise stark. Zusätzlich haben wir erhoben, wann Reisende günstig Tickets buchen können. Mit unseren Ergebnissen können Sie viel Geld sparen.
Warum sich der Bahn-Service-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
Die Tabelle zeigt unter anderem Testergebnisse für den Ticketkauf via App, für Komfort und WLan-Verfügbarkeit im Zug, für Reiseauskünfte und Personal. Wir haben für mehrere Teststrecken zudem die Pünktlichkeit erfasst und bewertet, ob die Deutsche Bahn Reklamationen – etwa aufgrund starker Verspätung – korrekt bearbeitet.
Günstige Tickets
Wir haben die Ticketpreise für unsere Teststrecken über acht Wochen erhoben, bei der Deutschen Bahn sowohl den günstigsten Sparpreis als auch den Flexpreis. Unsere Ergebnisse zeigen, wann Fahrkarten günstig sind.
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Deutschlandweite Testfahrten mit DB und Flixtrain
Das Herzstück unseres Bahn-Tests bilden die Testfahrten. Bei der Deutschen Bahn (DB) wählten wir acht Strecken aus, darunter lange Direktverbindungen wie Hamburg–München und Verbindungen mit Umstieg wie Kaiserslautern–Mannheim–Köln. Flix ist ein privater Konkurrent der DB im Fernverkehr. Da Flix ein deutlich kleineres Angebot als die Deutsche Bahn hat, bewerteten wir nur die Strecken Berlin–Hamburg und Berlin–Stuttgart.
Neben dem Service auf den Strecken erhoben wir für alle Verbindungen ab acht Wochen vor Abfahrt die Preise. Nach dem Freischalten des Tests lesen Sie, wann sich Fahrkarten günstig buchen lassen.
Tipp: Klicken Sie nach dem Freischalten auf das Logo der Bahn oder von Flixtrain, um alle Testergebnisse eines Anbieters zu sehen. Wenn sie auf „Vergleichen“ und „Vergleich öffnen“ klicken, sehen Sie beide Anbieter.
Testergebnisse für Pünktlichkeit, Komfort und Gastronomie
Eine der wichtigsten Serviceleistungen eines Bahnanbieters ist natürlich die Pünktlichkeit. Wir haben sie für alle Strecken ermittelt. Benotet haben wir sie nur für die Deutsche Bahn, da Flix von der Infrastruktur des Bahn-Konzerns abhängig ist und oft unverschuldet in Verzug gerät. Insgesamt reichen die einzelnen Urteile von Gut bis Mangelhaft.
Während der Fahrten beurteilten wir den Service an Bord des ICEs und des Flixtrains. Die Testerinnen und Tester achteten etwa darauf, ob sich großes Gepäck einfach verstauen lässt, wie die Temperatur und die Sauberkeit am Platz ist. Sie bewerteten die Toiletten, das Personal, die WLan-Geschwindigkeit und ob es Verpflegung an Bord gibt.
Tipp: Ihr Zug ist verspätet oder ausgefallen? Wir haben für Sie die wichtigsten Ansprüche zusammengefasst. Sie finden bei uns auch einen ausführlichen Überblick über weitere Fahrgastrechte.
Apps im Check und Ärger bei der Erstattung
Die Tickets für unsere Testfahrten buchten wir über die Apps und bewerteten dabei unter anderem die Suchfunktion, ob die Ergebnisse übersichtlich und Preise transparent angezeigt werden. Wir achteten auch auf hilfreiche Infos, etwa zur Fahrradmitnahme und zur Auslastung des Zugs. Zudem untersuchten wir, ob die Apps unnötige persönliche Daten senden.
Für ausgefallene oder stark verspätete Züge prüften wir, wie gut die Erstattung von Tickets klappt. Spoiler: Die Deutsche Bahn hat sich dabei – wie auch in anderen Prüfpunkten – nicht mit Ruhm bekleckert.
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Was Zugreisenden bei Verspätung zusteht
- Bahnfahrende haben Anspruch auf eine Entschädigung, wenn sie am Ziel mindestens 60 Minuten zu spät ankommen – auch bei Streik. Der ist erstmal vorbei.
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Preis bleibt bei 58 Euro – bis 2028
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Sofort-Stornofrist jetzt kürzer
- Wer beim Online-Buchen einen Fehler gemacht hat, kann Tickets der Deutschen Bahn kostenfrei stornieren. Aber nur noch innerhalb von drei Stunden.
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Besten
Leider waren immer mal ICE ausfallen und der EC konnte zwar gebucht werden, aber fiel in meinem Fall immer aus.
Die Platz Reservierung (kostenlos Dank Bahnkarte und FLEX) konnte nur gegen Entgelt auf dem Ersatz gebucht werden. Unschöne , unnötige Abzocke bei schon sowieso verärgerten Kunden die Reservierungs Gebühr (im Ersatz Zuge kostenpflichtig da ja keine 24h vorher möglich) nicht zu erstatten, weil diese ja im ausgefallenem Zug kostenlos wg. der BC war...
Unschön
Ergänzung zu meinem Kommentar vom August 24:
Die Bahn hat die Bedinungen für die Zugbindung wieder auf den "alten" Stand geändert: Jetzt entfällt die Zugbindung wieder auch bei Verfrühung.
Noch ein Aspekt darf nicht unberücksichtigt bleiben: Wir beschweren uns immer über den teuren Zugverkehr, was meiner Ansicht spätestens seit Einführung des Deutschlandtickets nicht mehr zutrifft. Verglichen mit den Kosten für einen privaten Pkw (und hier darf man nicht nur den Kraftstoff rechnen), sind gerade Tickets im Abbo wirklich billig. Menschen schimpfen über 58€ pro Monat für das Nahverkehrsticket, kaufen aber ein SUV für 40000€, ohne mit der Wimper zu zucken.
Wir sollten ehrlicher sein, was uns das Bahnfahren wert ist. Zugegeben, beim aktuellen Zustand der Bahn und deren Zuverlässigkeit fällt es auch mir schwer, dafür Geld auszugeben.
Vielen Dank für den Artikel, der die Probleme des bundesdeutschen öffentlichen Personenverkehrs deutlich zeigt.
Allerdings beleuchtet er wieder einmal nur ein Randgebiet: den Fernverkehr.
Das Gros der Bahnkunden sind Pendler, die nicht lange Strecken von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof in Vorzeigezügen (ICE) fahren, sondern auf ekelhaft-dreckigen verkommenen Vorortbahnhöfen oftmals vergeblich und ohne jede Information auf Züge warten, die dann einfach nicht kommen, oder falls doch, erheblich verspätet. Und dann sind die Züge überfüllt, die Klimaanlagen funktionieren üblicherweise nicht, ebenso die Toiletten, Türen öffnen nicht, was zu viel Gedränge führt...
Diese Schilderung kann ich noch erheblich fortführen.
Allerdings muss man auch sagen, dass Vandalismus und wirklich schlechtes Benehmen für einen erheblichen Teil der Probleme des ÖPV verantwortlich sind (verdreckte und beschädigte Bahnhöfe und Züge), so dass man nicht ausschließlich die Bahn für alles verantwortlich machen kann.
Auf den Hauptstrecken fahre ich 1. Klasse. Das Personal gibt sich Mühe dem Gast alles recht zu machen . Ist immer freundlich. Mit 10 minütiger Verspätung kann ich leben. Das der gebuchte Zug komplett Ausfällt hab ich noch nicht erlebt. Meine Frau schon . In diesem Fall passte „Abenteuer Bahn „ ganz gut. Über die Toiletten sag ich lieber Nix 🤢.
Bahnfahren ist für mich besser als mit dem PKW auf der Autobahn unterwegs zu sein.