Kräutertees können in seltenen Fällen gefährliche Keime enthalten. Solche Tees sollten daher immer – wie auf der Gebrauchsanleitung empfohlen – mit kochend heißem Wasser aufgegossen werden, denn nur das tötet die Keime. Das betont das Bundesamt für Risikobewertung (BfR). Wichtig: Kräutertees lange, also mindestens fünf bis zehn Minuten ziehen lassen.
Aufgegossenen Kräutertee sollte man laut BfR auch nicht mehrere Stunden lang stehen lassen: Kochendes Wasser tötet zwar Keime, nicht jedoch Sporen im Tee. Diese können im warmen Wasser auskeimen und sich bis zu gefährlicher Größenordnung vermehren. Zu Kräutertees zählt das BfR alles, was nicht herkömmlicher Tee ist, also beispielsweise Kamille, Minze, Fenchel, Melisse. Das BfR rät auch von Aufgüssen aus Heißwasserspendern ab, in denen das Wasser auf 80 bis 85 Grad Celsius temperiert ist. Denn in der Kanne oder Tasse sinkt die Temperatur noch einmal um 10 bis 15 Grad und unterschreitet damit die für meisten Keime tödliche Temperaturgrenze.
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@deutschland-a1.de: Der Fokus unserer Untersuchung lag auf Untersuchung der Schadstoff-Belastung von diversen Kräuterteesorten. Die Testergebnisse gelten nur für die untersuchten Teesorten der genannten Hersteller. Zur Belastung nicht untersuchter Teesorten bzw. im Garten gepflückter Kräuter können wir Ihnen keine Einschätzung geben.
Wie in unserem Artikel dargestellt gelten z.B. die Pyrrolizidinalkaloide PA als potentiell krebserregend. Unsere Tests zeigen, dass PA vollständig ins Getränk übergehen können. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stuft PA als "unerwünscht" in Lebensmitteln. Aber nicht alle Teesorten sind belastet, viele Kräutertees sind frei von Pyrrolizidinalkaloiden, Anthrachinon oder Pestiziden und daher für den täglichen Genuss empfehlenswert. (spl)
Ganz nebenbei hat das Thema auch einen ökologischen Aspekt:
Lt. Energieminister könnte Großbritannien 1-2 AKW abschalten, würden die englischen Hausfrauen ihr Tee-Kocher nur soweit befüllen, wie nötig.
Sicherlich eine viel „schlimmere“ Keim- & vor allem Giftquelle, diese ständig halb gefüllten Wasserkocher.
Aber auch Milliarden mal jährlich Wasser auf 100° statt 80° macht in der Summe ein gutes Stückchen Klimakatastrophe mit.
3) Als Mutter Natur Vater Gott vernaschte, um den Homo sapiens zu zeugen, gaben sie ihm die Fähigkeit mit, aus Pfützen zu trinken und rohe Blätter, verkeimte Würmer etc. zu essen, ohne auch nur einen Durchfall zu bekommen. Sind wir da nicht doch etwas überüberübervorsichtig? Falls nicht, gehörten zu so einer Meldung doch ein paar Daten (wenigstens mutmaßliche), wie viel % der Bevölkerung jährlich an Kräutertee erkranken oder sterben, etc.
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Ich brühe jedenfalls seit Jahren aus Zeitmangel meine Kräuter immer mit 1-1,5 L auf und trinke dann auch mal 2-3 Tage dran. Idealerweise in Flaschen kühl gestellt, aber auch bei Raumtemperatur. Zuletzt selten mal etwas trüb – na, und? Einschließlich 2. Aufguss übrigens, zu dem auch mal eine sachlich-fundierte(!) Info schön wäre. Mit Kleinkind möchte man ja schon noch etwas sicherer gehen, als nur mit sich selber.
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Als Papa mit Biologie-Diplom habe ich nach diesem Artikel mehr Fragen, als zuvor.
1) Was für Kräutertee ist gemeint? Nur gekaufter, mit vielleicht asiatischen Fußpilz-Sporen oder Schimmel von zu feuchtem See-Transport, etc.?
Oder auch der, den ich im eigenen Garten (Brennnessel, Löwenzahn, Giersch,…) oder auf der Fensterbank (Hibiskus) schneide und frisch oder getrocknet aufbrühe?
2) Meines Wissens raten Naturheilkundler seit jeher, solchen Tee eben NICHT kochend aufzubrühen. Sicherlich werden, je heißer der Aufguss, auch mehr gute Inhaltsstoffe zerstört. Ist der sicher extrem seltene Fall einer Kräuter-Tee-Keim-Vergiftung (die Schlagzeilen sind nicht eben voll davon) es wert, in Milliarden anderer Aufgüsse auf Gutes zu verzichten?
3) s. Fortsetzung