
Sommerreifen. Gute gibt es ab 100 Euro, wie der ADAC-Test zeigt. © ADAC / Wolfgang Grube
Der Automobilclub testet Sommerreifen auf nasser und trockener Fahrbahn, in verschiedenen Reifengrößen. Lesen Sie hier die Zusammenfassung der Testergebnisse.
Im Sommerreifen-Test 2025: Größe 225/40 R18
Elf gute und drei schlechte Modelle: Die Bilanz im ADAC-Sommerreifen-Test 2025 ist überwiegend positiv. Geprüft hat der Automobilclub 18 Reifen zum Stückpreis von 76 bis 146 Euro. Die getestete Größe 225/40 R18 wird auf große Felgen gezogen, wie sie oft in sportlichen Wagen verbaut werden.
Entsprechend ist der ADAC erfreut, dass zwei Modelle sogar ein Sehr gut in der Fahrsicherheit erreichen. Aber auch in der Umweltbilanz, allem voran in der Laufleistung, waren Gute zu finden.
Die Reifen im Test passen auf eine Vielzahl von Modellen wie etwa VW Golf, Toyota Corolla, Opel Astra, Mercedes A-Klasse oder BMW 1er-Reihe.
Testsieger beim Fahren: Continental und Bridgestone
Insgesamt vorn liegt der Continental SportContact 7 für 133 Euro. Ein Sehr Gut (1,5) in der Fahrsicherheit heben ihn hervor. Mit ihm lässt sich sehr gut bremsen. Auf der Umweltseite kostet ihn seine mittelmäßige Laufleistung von 43 400 Kilometern bis zur gesetzlichen Mindestprofiltiefe Punkte.
Der genauso sichere Bridgestone Potenza Sport (121 Euro) läuft zwar immerhin gute 50 500 Kilometer, wiegt aber fast 10 Kilogramm und verursacht einen etwas höheren Spritverbrauch als der Continental.
Top-Umweltwerte: Michelin und Goodyear
Der Michelin Pilot Sport 5 ist mit seiner Laufleistung von 56 400 Kilometern ein Modell für Vielfahrer. Er liegt an dritter Stelle unter den 18 Testreifen, mit guter Fahrsicherheit und Top-Umweltwerten – für ihn werden aber stolze 146 Euro fällig.
Ähnlich der Goodyear Eagle F1 Asymetric 6 für 128 Euro. Der läuft mit 50 800 Kilometern etwas weniger als der Michelin, ist dafür aber in Sachen Fahrsicherheit eine Winzigkeit besser.
Ein Guter unter 100 Euro von Nexen
Als Preis-Leistungs-Sieger könnte der Nexen N Fera Sport gelten. Für 99 Euro rollt er mit der Note 2,4 in der Fahrsicherheit und einer 2,5 in Umweltdingen daher. Auf trockenem und nassem Asphalt braucht er beim Bremsen etwa 1,5 Meter länger als die Bremssieger von Continental und Bridgestone, auf nassem Beton dann schon vier Meter mehr. Und seine Laufleistung ist mit 43 700 km Mittelmaß.
Testverlierer von Doublecoin
Zwar liegt der Doublecoin DC-100 für nur 76 Euro im Umwelturteil ganz vorn – vor allem wegen seiner überragenden Laufleistung von 74 400 Kilometern. Trotzdem warnt der ADAC vor diesem Reifen. Denn seine Gummimischung ist offensichtlich zu hart: Seine Werte in der Fahrsicherheit, unter anderem auf nasser Straße, sind sehr schlecht.
So kommt ein Auto mit ihm auf nassem Asphalt aus 80 km/h erst nach 45,1 Metern zum Stehen. Mit dem Continental gelingt dies schon nach 28,4 Metern. Wo ein Fahrzeug mit einem guten Reifen schon längst steht, kracht eines mit Doublecoin-Pneus mit Karacho in das Hindernis.
Syron und Norauto taugen auch nicht viel
Zwei weitere billige Reifen sind der Syron Tires Premium Performance für 84 Euro sowie der Norauto Prevensys 4 für 94 Euro. Auch ihre Bremswege sind lang, vor allem auf trockener Straße. Und sie fahren bei weitem nicht sicher genug, als dass sie eine Kaufempfehlung wären.
Den richtigen Reifen wählen
Gummimischung und Profil der Sommerreifen sollen Verschiedenes leisten: Gutes Bremsverhalten zeigen, lange haltbar sein, das Fahrgeräusch soll leise, der Spritverbrauch niedrig sein. Das Problem: Selten lassen sich diese Ziele gleichzeitig erreichen. Ein weicher Reifen bremst gut, ein harter Reifen hält länger. Manche Profile sind leiser, andere führen zu einem geringeren Benzinverbrauch.
Wer viele Kilometer im Jahr fährt, wird eher auf die Laufleistung achten, wer in erster Linie die Umwelt schonen will, dazu noch auf den Benzinverbrauch. Wichtigster Faktor bleibt freilich, dass Bremsweg und Fahrverhalten auf trockenen und nassen Straßen dem Sicherheitsstandard genügen.
Die wesentlichen Prüfpunkte des ADAC
Im Jahr 2023 hat der ADAC seine Bewertungskriterien teilweise geändert und neu gewichtet. Sie gelten unverändert auch für die Tests 2024 und 2025. Mit 70 Prozent geht das Fahrverhalten ein.
Die restlichen 30 Prozent liefert die Umweltbilanz mit den Punkten Verschleiß, Kraftstoffverbrauch und Geräusch sowie den 2023 neu hinzugekommenen Kriterien Gewicht der Reifen und nachhaltige Produktion (bewertet werden zum Beispiel Lieferwege, Öko-Zertifikate, Rücknahmesysteme). Auch der Gummiabrieb wird gemessen. Denn hier wird Mikroplastik freigesetzt.
Bei der Fahrsicherheit auf trockener Bahn wird der Fahrkomfort, das Fahrverhalten bei schnellen Spurwechseln oder Kurvenfahrten sowie der Bremsweg geprüft. Auf nassen Straßen misst der ADAC den Bremsweg von 80 km/h auf null unter Verwendung des ABS-Antiblockiersystems und bewertet das Auftreten von Aquaplaning bei Längs- und Querrillen, das Handling bei höherer Geschwindigkeit und die Seitenführung.
Der Kraftstoffverbrauch wird bei Fahrten mit konstant 100 km/h ermittelt. Zum Test des Verschleißes werden zunächst 15 000 Kilometer gefahren. Daraus wird die verbleibende Laufleistung hochgerechnet bis zum Abrieb des Profils auf die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern.
Das Geräusch im Inneren des Wagens wird durch zwei Personen bei 130 und 30 Kilometern pro Stunde beurteilt, das Außengeräusch beim Vorbeirollen mit 80 km/h gemessen.
So gewichtet der ADAC die einzelnen Prüfpunkte der Fahrsicherheit:
- Nasse Fahrbahn 60 Prozent (Bremsweg von 80 km/h bis null auf Asphalt und Beton, Handling auf kurvenreicher Strecke, Aquaplaning, Kreis-/Seitenführung).
- Trockene Fahrbahn 40 Prozent (Fahrkomfort, Sicherheit im Grenzbereich der Belastung, Bremsweg von 100 km/h auf null).
Bei den 30 Prozent für die Umweltsicherheit zählen:
- Laufleistung 40 Prozent (damit zu fahrende Kilometer laut Konvoifahrten von etwa 15 000 Kilometern je Reifen und Berechnungen).
- Reifenabrieb 20 Prozent (Gewicht der freigesetzten Partikel).
- Effizienz 20 Prozent (Reifengewicht, Einfluss auf den Spritverbrauch).
- Geräusch 10 Prozent (für die Insassen und außen).
- Nachhaltigkeit 10 Prozent (ermittelt durch Befragung der Anbieter; 12 Umweltaspekte wie Herstellungsland, zertifizierte Standards, Schadstoffe und Wiederverwendung durch Runderneuerung).
Im Test 2024: Modelle für SUV und Mittelklasse-Wagen
Der Sommerreifentest 2024 des ADAC behandelte die Größe 215/55 R17, häufig aufgezogen bei kleinen SUV und Automodellen der unteren Mittelklasse. Geprüft wurden Reifen der Geschwindigkeitsklassen W und Y, die bis 270 und 300 Kilometer pro Stunde nutzbar sind. Es finden sich drei herausragende von 16 Modellen im Test.
Continental und Michelin lagen 2024 vorn
Vorn bei der Sicherheit lag der Continental PremiumContact 7 (174 Euro je Pneu). Sicher und topp in den Umwelteigenschaften war der Michelin Primacy 4+ für 182 Euro. Er zeigte wenig Abrieb, Gewicht und etwas weniger Kraftstoffverbrauch.
Preis-Leistungs-Sieger war der Kumho Ecsta HS52 für 123 Euro mit einer hohen Laufleistung von 69 300 Kilometern – 9 000 mehr als die anderen beiden Top-Modelle. Dabei fährt und bremst sich der Kumho sicher bei Regen und Sonnenschein.
Viel Mittelmaß und eine Enttäuschung
Richtig günstige Reifen dieser Geschwindigkeitsklassen rollten nicht auf der Teststrecke. Knapp das Gut verpasste der Debica Presto UHP 2 für 120 Euro.
Der günstigste im Test, Linglong Sport Master 215/55 R17 Y für 95 Euro, schnitt recht schlecht ab auf trockener Strecke und hält auch nur 37 400 km durch.
Enttäuscht war der ADAC vom Vredestein Ultrac (139 Euro), weil der eigentlich mit einer guten Sicherheit punktet – aber nach nur 27 200 km zu ersetzen ist. Das bringt ihm eine Abwertung in Sachen Umwelt ein.
Welche Autotypen passen auf diese Reifen?
Die Reifengröße hat nur zum Teil mit der Größe des Autos zu tun. Es kommt auch auf die Höchstgeschwindigkeit und damit die Motorisierung des Fahrzeugs an. Meist sind mehrere Reifengrößen für ein Modell zugelassen.
Die 215/55 R17 im Test passen zum Beispiel für den Audi Q2, den Fiat 500x und Tipo, den Renault Mégane oder Avensis und Mirai von Toyota. Bei Volkswagen reicht die mögliche Palette vom Beetle über den Passat zum Touran oder T-Roc.
2023 im Test: Die meistverkaufte Größe 205/55 R16 V
Der Sommerreifen-Test 2023 des ADAC konzentrierte sich auf nur eine Reifengröße, von der aber 50 Modelle auf die Teststrecken geschickt wurden. Es handelt sich um Sommerreifen der Größe 205/55 R16 V, die meistverkaufte Dimension. Sie passt zum Beispiel auf den VW Golf. Bis 250 km/h darf die Klasse V rollen.
10 der 50 Reifen bewertete der ADAC als gut, darunter Modelle ab 82 Euro. Die Preise der getesteten Modelle reichten von 45 bis 124 Euro pro Reifen. Billigmarken schnitten sehr unterschiedlich ab. Doch auch bei den Teuren gab es einige Ausfälle.
Goodyear und Continental lagen 2023 vorne
Auf Platz eins rollten im Jahr 2023 mit dem Gesamturteil 2,0 der Goodyear EfficientGrip Performance 2 (mittlerer Preis von 110 Euro pro Stück) und der Continental PremiumContact 6 (115 Euro). Zusammen mit dem drittplatzierten Michelin Primacy 4+ für 120 Euro sind sie am oberen Ende der Preisspanne angesiedelt.
Dafür erhalten Reifenkäufer aber auch sichere Reifen: allen voran der Continental mit dem kürzesten Bremsweg bei nasser Fahrbahn von 80 Kilometer pro Stunde auf null. Er braucht hier nur 34 Meter, aber der Goodyear und der Michelin mit 37 Metern sind nicht weit dahinter.
Goodyear und Michelin bieten dafür eine sehr hohe Kilometer-Laufleistung, der Conti „nur“ eine hohe.
Sprit sparen und Geld sparen
Auf Platz vier lagen einige Reifen mit der Note 2,3. Hier sticht der Bridgestone Turanza T005 für 111 Euro durch seinen geringen Rollwiderstand hervor. Effizienter und damit spritsparender rollte nur noch der Michelin e.Primacy (siehe nächsten Absatz „Öko-King mit Regenproblem“).
Ebenfalls recht gut und dabei günstiger zeigten sich Nokian Tyres Wetproof (87 Euro), Kumho Ecsta HS52 (82 Euro) sowie Nexen N‘Fera Primus (86 Euro).
Öko-King mit Regenproblem
Bei den nur ausreichenden Reifen sticht der Michelin e.Primacy hervor. Er kostet stolze 124 Euro, hat einen geringen Rollwiderstand und schafft fast 72 000 Kilometer Laufleistung. Er ist mit Note 1,3 der Spitzenreiter in der Umweltbilanz.
Doch er bekommt nur ein Ausreichend von den Prüfern, weil er auf nassem Asphalt beim Bremsen von 80 km/h erst nach 43,7 Metern zum Stehen kommt. Zum Vergleich: Der Testsieger Conti Premium Contact 6 schafft das schon nach 34,4 Metern.
Hinten wird es gefährlich
Sieben Modelle erhielten ein Mangelhaft – wegen ihrer zu langen Bremswege vor allem auf nassen Straßen. Darunter sind Billigreifen von Premiorri (Modell Solazo für 45 Euro) und Berlin Tires (Summer UHP 1 G2 zu 52 Euro), aber auch der Lassa Driveways für 98 und der Evergreen EH 226 für 102 Euro das Stück.
Wie gefährlich diese langen Bremswege sind, illustriert der ebenfalls mangelhafte DoubleCoin DC99 (67 Euro) mit seinen 59 Metern Bremsweg ab 80 km/h: Während das Fahrzeug mit Bremssieger Conti PremiumContact bereits steht, fährt das mit dem DoubleCoin & Co noch etwa 50 Kilometer pro Stunde! Damit ist der DC99 das Schlusslicht trotz einer guten Umweltbilanz mit seiner hohen Laufleistung von 65 000 Kilometern.
Alle Sommerreifen im Test 2023 mit ausführlichen Einzelkommentaren finden Sie beim ADAC.
Das Reifenpaket der Stiftung Warentest
- Winter. Die Ergebnisse der Winterreifentests finden Sie auch auf test.de.
- Allwetter. Die Informationen zu den Ganzjahresreifen stehen hier.
- Rund um Reifen. Auch einen allgemeinen Ratgeber zu Autoreifen, wie etwa richtige Lagerung, Luftdruck oder die Bestimmung der Reifengrößen, bietet die Stiftung Warentest an.
- Kfz-Versicherung. Ob Haftpflicht, Teilkasko, Vollkasko: Der Versicherungsvergleich der Stiftung findet den günstigsten Tarif.
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