Musikspieler für Kinder im Test Drei Player sind empfehlens­wert

Musikspieler für Kinder im Test - Drei Player sind empfehlens­wert

Kinder­tester. Die Musikspieler wurden in einem Extratest von Kinder­garten­kindern unter die Lupe genommen. © Sven Wied

Die allermeisten geprüften Geräte sind zu laut für Kinder­ohren. Bei einem fanden wir sehr kritische Mengen eines Schad­stoffs. Am Ende ist nur einer gut: Hörbert.

Musikspieler für Kinder im Test Testergebnisse für 13 Kinder­musik­spieler 11/2019 freischalten

Liste der 13 getesteten Produkte
Kinder­musik­spieler 11/2019 - Ohne CD-Spieler
  • Boxine Toniebox Tonies Starterset Hauptbild
    Boxine Toniebox Tonies Starterset
  • Tiger Media Tigerbox Bambus-Edition grün Hauptbild
    Tiger Media Tigerbox Bambus-Edition grün
  • Winzki Hörbert Hauptbild
    Winzki Hörbert
  • X4-Tech Bobby Joey Dog Box Hauptbild
    X4-Tech Bobby Joey Dog Box
Kinder­musik­spieler 11/2019 - Mit CD-Spieler
  • AEG Sing Along CDK 4229 Hauptbild
    AEG Sing Along CDK 4229
  • BigBen Kids My Mia Hauptbild
    BigBen Kids My Mia
  • BigBen Kids Unicorn Edition Hauptbild
    BigBen Kids Unicorn Edition
  • Idena Spielclub CD-Player Hauptbild
    Idena Spielclub CD-Player
  • Lenco SCD-971 Hauptbild
    Lenco SCD-971
  • Lexibook Avengers Hauptbild
    Lexibook Avengers
  • Lexibook Peppa Pig Hauptbild
    Lexibook Peppa Pig
  • Ok. ORC511 Hauptbild
    Ok. ORC511
  • X4-Tech Bobby Joey CD-Player MP3 mit Akku und Netzteil Hauptbild
    X4-Tech Bobby Joey CD-Player MP3 mit Akku und Netzteil

„Der Hotzenplotz, der Hotzenplotz geht um“ träl­lert es aus mehreren Kinder­musikspielern gleich­zeitig. Die Geschichte vom Räuber und den Freunden Kasperl und Seppel läuft ausnahms­weise nicht im Kinder­zimmer, sondern in unserem Prüf­institut. Unsere Spezialtester tragen Zöpfe, Glitzerpullis und gehen noch in den Kinder­garten. Die Mädchen und Jungen prüfen unter den Augen erwachsener Experten, wie sich die Geräte bedienen lassen. Wir haben 13 Kinder­musikspieler getestet, neun CD-Player und vier moderne Geräte wie die Toniebox, die Musik übers Internet lädt.

„Das geht nicht an“, sagt die vierjäh­rige Lynn. „Doch, Du musst hier drücken“, entgegnet die sechs­jährige Stina. Die Kleinen sind pfiffig und finden sich meist schnell zurecht. Auch der Lautstärke­regler wird auf Herz und Nieren geprüft – bei den vielen Musikspielern wackeln im Prüf­institut bald sprichwörtlich die Wände. Kinder mögen es laut. Genau das wird zum Problem.

Unser Rat

Der einzige gute Musikspieler ist Winzki Hörbert für 239 Euro. Hörbert spielt Musik von der Speicherkarte und über­zeugt bei Laut­stärke, Hand­habung, Verarbeitung und Batteriel­aufzeit. Nicht schlecht ist die Boxine Toniebox für 79,50 Euro – wenn Kopf­hörer-Nutzer die Laut­stärke im Kunden­konto begrenzen. Der beste CD-Player ist Lexibook Avengers für 50 Euro. Geräte mit ausreichendem Qualitäts­urteil und die Dog Box kommen auch infrage, solange keine Kopf­hörer verwendet werden.

Kopf­hörer machen Radau

Die Laut­stärke der Musikspieler im Test ist oft nicht kindgerecht, 11 von 13 sind zu laut. Bei drei Geräten liegt das an den Laut­sprechern. Viel zu laut sind die von Idena und Lenco, sie tönen mit mehr als 85 Dezibel. Wir bewerten sie als mangelhaft. Acht weitere Musikspieler können nur dann zu laut werden, wenn die Kleinen sie mit Kopf­hörern nutzen. Die müssen zum Glück nicht sein. Es ist ohnehin besser, bei Kindern auf Kopf­hörer zu verzichten. Die Knirpse sollten sie nur in Ausnahme­fällen verwenden, rät die Berliner Lärm­forscherin Brigitte Schulte-Fortkamp . Kopf­hörer liegen den Musikspielern nicht bei, lassen sich aber bei den meisten anschließen. Die maximale Laut­stärke hängt auch vom Kopf­hörer ab und kann stark variieren. Besondere Vorsicht gilt bei In-Ohr-Kopf­hörern, weil sie direkt im Gehörgang stecken.

Hörbert holt den Sieg

Im Test schneidet nur ein einziges Gerät gut ab, es trägt den lustigen Namen „Hörbert“. Der Musikspieler aus Holz wird in einem Familien­betrieb in Baden-Württem­berg hergestellt, der Anbieter wirbt mit Nach­haltig­keit. Hörbert lässt sich von hand­werk­lich Begabten reparieren, auch der Anbieter über­nimmt das. Selbst auf dem Maximum ist die Laut­stärke seiner Laut­sprecher im grünen Bereich, Eltern können sie über einen zweiten Lautstärke­regler im Inneren noch zusätzlich begrenzen. Einen Kopf­hörer­anschluss hat das Gerät nicht. Hörbert lässt sich leicht bedienen, klingt befriedigend und ist tadellos verarbeitet. Die Musik zieht er von einer handels­üblichen Speicherkarte, auf die Eltern eigene Inhalte kopieren. Hörbert ist mit 239 Euro aber das teuerste Gerät im Test.

Toniebox extra einstellen

Abge­sehen von Hörbert sind nur zwei weitere Geräte empfehlens­wert, eins davon ist die Toniebox für rund 80 Euro. „Ich mag die, weil die Geschichten aus den Figuren kommen, die man drauf­stellt, und ausschalten muss man die auch nicht“, sagt Minitesterin Stina. Die Toniebox ist ziemlich populär und steht in vielen Kinder­zimmern. Sie hat, wie die meisten anderen Musikspieler, ein Problem mit der Laut­stärke der Kopf­hörer. Wir bewerten sie jedoch etwas besser, weil jeder Kunde die Laut­stärke seiner Toniebox online in der Tonie-Cloud dauer­haft senken kann. Kopf­hörernutzer sollten das auf jeden Fall tun. Zur Toniebox verkauft der Anbieter übrigens spezielle Kinder­kopf­hörer, deren Laut­stärke auf 85 Dezibel begrenzt sein soll. Abge­sehen vom Laut­stärke­problem über­zeugte die Box.

Neben der Toniebox schneidet auch der CD-Spieler Lexibook Avengers für 50 Euro befriedigend ab. Er ist nicht zu laut, einen Kopf­hörer­anschluss besitzt er nicht.

Einer ist schad­stoff­belastet

Der CD-Spieler BigBen Kids Unicorn Edition hat neben seiner Laut­stärke einen weiteren Makel. In den Bedienknöpfen fanden wir den Schad­stoff Naph­thalin ober­halb des Grenz­werts des GS-Zeichens für geprüfte Sicherheit. Naph­thalin gehört zu den poly­zyklischen aromatischen Kohlen­wasser­stoffen (PAK) und steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Das ist mangelhaft. Bei allen anderen Geräten inklusive der Mikrofone und Figuren entdeckten wir keine heiklen Schad­stoff­mengen.

Tolle Hörbücher für lau

Die modernen Musikspieler ohne CD funk­tionieren recht unterschiedlich: Hörspiele und Musik stammen von der Speicherkarte, vom Handy, USB-Stick oder landen über kleine Spielfiguren auf dem Gerät (So funktionieren die Musikspieler).

Musik, Hörbücher und Hörspiele für die Tiger- und Dog Box sind unter anderem kosten­pflichtig über Apps oder Streaming-Dienste erhältlich. Die Tigerbox bietet den Service über die eigene Tigertones-App an. Sie enthält mehr als 3 000 Kinder­hörspiele und Musikstücke und lässt sich die ersten Wochen gratis ausprobieren. Danach kostet das Abo aktuell rund 5 Euro pro Monat.

Tipp: Auf ohrka.de können Sie kostenlos Hörbücher herunter­laden, die von Promis wie Katharina Thalbach oder Anke Engelke vorgelesen werden. Darunter sind bekannte Titel wie das Dschungel­buch, Alice im Wunder­land oder Robinson Crusoe.

Auch in vielen Biblio­theken lassen sich Kinder­hörbücher in Dateiform für einen gewissen Zeitraum leihen – zum Preis einer Jahres­mitgliedschaft. Angeboten werden da natürlich auch CDs.

Viel Spaß an Karaoke

Unsere Kinder­tester fanden die „neuen Medien“ spannender als die altbekannten CD-Spieler – mit Ausnahme der fünf im Test vertretenen CD-Spieler mit Karaoke­funk­tion. Sie verfügen jeweils über zwei Mikrofone. Unseren kleinen Testern bereitete es riesigen Spaß, hinein­zusingen.

„Das ist toll“, sagt die fünf­jährige Meta und hält beide Mikrofone grinsend an den Laut­sprecher. Ein nerv­tötendes Pfeifen ertönt. Rück­kopp­lungs­effekte wie dieser und laut­starker Gesang dürften wohl einige Eltern aus dem Kinder­zimmer vertreiben.

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26 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 24.11.2021 um 10:35 Uhr
    Tonie Figuren

    @LisaBiene: Wir haben auch die in unserem Fall mitgelieferte Figur "Kreativ-Tonie" (hellblau) getestet. Dort wurden keine erhöhten Schadstoffwerte gemessen. Die Ergebnisse sind aber nicht zwangsläufig auf alle Tonie-Figuren übertragbar, da die verwendeten Materialien und Farben dort ggfs. abweichen könnten.

  • LisaBiene am 23.11.2021 um 15:52 Uhr
    Tonie Figuren

    Würde nur die Tonie Box auf Schadstoffe getestet oder auch Tonie Figuren (welche ja zum Betrieb notwendig sind)?

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 02.02.2021 um 11:18 Uhr
    Schadstoffe Hörbert?

    @IndraS: Ein Produkt sollte natürlich grundsätzlich frei von Schadstoffen sein. Im Test bedeutet das: Bleibt ein gesundheitlich relevanter Stoff unterhalb der chemischen Nachweisgrenze, erreicht es damit bei uns ein "Sehr gut". Können wir einen Gehalt oberhalb dieser Grenze feststellen, stellt das an sich aber noch keinen Mangel dar. Es zeigt lediglich an, dass wir einen Stoff grundsätzlich nachweisen konnten. Dieser lag jedoch in einer gesundheitlich unbedenklichen Menge vor. Daher fließt das "Befriedigend" auch nicht negativ in das test-Qualitätsurteil ein. Erst wenn die gefundene Menge in die Nähe eines bestimmten Grenzwertes kommt oder diesen überschreitet, bewerten wir das mit "Ausreichend" oder "Mangelhaft" und werten das Qualitätsurteil dementsprechend ab. Die Anbieter werden über diese Funde informiert. (DB)

  • IndraS am 01.02.2021 um 20:55 Uhr
    Schadstoffe Hörbert?

    Liebes Stiftungwarentesteam,
    der hörbert schneidet ja prima ab. Meine Frage ist jedoch, wie die Bewertung von 3,2 für den Punkt Schadstoffe beim hörbert sich erklärt, entweder übersehe ich das in Ihrem Artikel oder es ist nicht weiter ausgeführt.
    Vielen Dank vorab.

  • pioneersteffen am 24.08.2020 um 19:58 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.