So haben wir E-Scooter getestet

Auf Abwegen. Im Praxistest mussten die E-Scooter unter anderem zeigen, wie geschmeidig sie über holprigen Boden rollen. © Stiftung Warentest
Im Test: Sieben faltbare E-Scooter für den Privatgebrauch mit starker Marktpräsenz, die für die Straße zugelassen sind. Sie haben eine Reichweite ab circa 30 Kilometern, eine Motorleistung von unter 1 000 Watt, eine Reifengröße von circa 10 Zoll und sie erlauben eine Zuladung von mindestens 100 Kilogramm.
Wir kauften die E-Scooter im Januar 2025 ein. Die Preise ermittelten wir bei den Anbietern im Mai 2025.
Fahren: 45 %
Acht geschulte Probanden (sieben Männer und eine Frau) beurteilten das Fahrverhalten auf verschiedenen Untergründen wie Asphalt und Schotter, in der Ebene, bei Steigungen, mit einem schweren Rucksack, in Kurvenfahrten, bei Ausweichmanövern, beim einhändigen Fahren sowie beim Rollen ohne Motorunterstützung. Zudem beurteilten sie, ob und wie lange der Motor nachlief, wenn sie den Gashebel losließen.
Beim Fahrkomfort beurteilten die Probanden etwa die Federung, die Fahr- und die Griffposition, das Trittbrett, Fahr- und Motorgeräusche, Schutz gegen Verschmutzung bei Nässe sowie auch das Abstellen und Anschließen. Sie bewerteten auch das Anfahren und die Wendigkeit der E-Scooter.
Handhabung: 30 %
Die Probanden beurteilten den Aufbau und die Verständlichkeit der Gebrauchsanleitung. Ein Experte untersuchte in Anlehnung an Din EN 17128 und Din EN 82079, ob wichtige Angaben, etwa zum Transport, zur Garantie und zum zulässigen Gesamtgewicht zu finden sind.
Die Probanden bewerteten für den Prüfpunkt Bedienelemente und Anzeige, wie gut sich der Gashebel, die Blinker, das Display und das Licht bedienen lassen, wie sinnhaft die Anzeigeelemente sind und wie gut sich das Display bei starker Sonneneinstrahlung und bei Dunkelheit ablesen lässt.
Sie beurteilten außerdem, wie einfach und schnell sich der Faltmechanismus betätigen lässt und wie gut sich der Roller beispielsweise über Treppen tragen lässt.
Für das Laden des Akkus bewerteten die Probanden unter anderem den Anschluss des E-Scooters an die Ladestation, die Länge des Ladekabels und das Entnehmen und Einsetzen des Akkus, falls möglich. Zudem bewerteten wir die Ladedauer des Akkus.
Sicherheit & Haltbarkeit: 20 %
Die mechanische Stabilität prüften wir mit einem Belastungstest in Anlehnung an Din EN 17128 auf einem Prüfstand mit 250 000 Impulsen auf einer Rolle mit Holperleisten.
Die Verarbeitung beurteilten wir etwa danach, ob sich Teile im Praxistest gelöst oder gelockert hatten. Wir untersuchten die Wirkung der Bremsen in Anlehnung an die Din EN 17128 sowie die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) auf einem Prüfstand mit einer Bremshebelkraft von 60, 80 und 100 Newton bei einer Geschwindigkeit von 12,5 Kilometern pro Stunde und mit der maximal zugelassenen Zuladung. Die Probanden beurteilten zusätzlich das Bremsverhalten, auch auf nassem Untergrund, und wie die Bremsen reagieren, wenn man die Geschwindigkeit drosselt oder stehen bleiben will.
Ein Experte beurteilte für die Beleuchtung das Vorderlicht im Dunkeln, die Sichtbarkeit der Blinker bei Tageslicht und ob die E-Scooter die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung einhalten.
Wir prüften die elektrische und funktionale Sicherheit in Anlehnung an die Din EN 60335–1 sowie Din EN 62133–1, etwa das Kurzschlussverhalten des Ladegeräts, und führten mit Ladegerät und Akku einen Falltest durch.
Zudem absolvierten die Scooter eine Spritzwasserprüfung in Anlehnung an Din EN 60529 Schutzart IPX4. Wir untersuchten weitere Sicherheitsaspekte in Anlehnung an die Din EN 17128, die Din EN 15194 sowie die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung, etwa ob die Modelle die Anforderungen an die CE-Kennzeichnung erfüllen, ob sie Klemm- und Quetschstellen oder scharfe Kanten aufweisen und ob Reflektoren ihre Sichtbarkeit verbessern.
Gesundheit und Umwelt: 5 %
Die Griffe untersuchten wir auf Schadstoffe. Wir testeten auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Anlehnung an die Spezifikation des GS-Zeichens für Geprüfte Sicherheit AfPS GS PAK sowie auf Phthalat-Weichmacher nach Extraktion mit GC-MS. Wir bewerteten zudem, ob sich der Akku durch Nutzerinnen und Nutzer wechseln lässt oder ob dafür eine Fachwerkstatt benötigt wird.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das Stiftung-Warentest-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt: Lautete die Note für das Anfahren Ausreichend, werteten wir das Gruppenurteil Fahren um eine halbe Note ab. War Sicherheit und Haltbarkeit mangelhaft, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein. Lautete die Note für die mechanische Stabilität Mangelhaft, konnte das Urteil für Sicherheit und Haltbarkeit nicht besser sein. War die Schadstoff-Note befriedigend, konnte das Gruppenurteil Gesundheit und Umwelt nicht besser sein.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@j3test: Der Lenker ist gegen Ende des Dauertests in der Mitte gebrochen, da wo sich die Löcher für die Kabelausgänge befinden. Der Test simuliert eine Laufleistung von rund 10 000 Kilometern - das entspricht etwa einer zehnjährigen Nutzung. Vorsichtsmaßnahmen gibt es für Nutzer keine, Risse oder Ähnliches sind vor dem Bruch nicht ersichtlich.
Sie können versuchen, beim Händler oder Hersteller von der Gewährleistung Gebrauch zu machen und den E-Scooter zurückzugeben. Sie greift, wenn ein Produkt beim Kauf bereits einen Mangel hatte. Aufgrund unserer Testergebnisse haben Sie darauf aber keinen Rechtsanspruch.
@Jadzia0308: Die Mitnahme von E-Scooter in den öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Bus, Straßenbahn und U-Bahn ist in einigen Städten nicht erlaubt. Das Verbot erfolgte aus sicherheitstechnischen Gründen.
Wir haben in der Familie 2 Streetbooster Vega - natürlich vor der Veröffentlichung dieses Tests gekauft. Jetzt bin ich doch stark verunsichert und muss wohl überlegen, die Teile zu verschrotten?!
Im Belastungstest sei der Lenker gebrochen. Wo denn genau? Am Klappmechanismus oder oben bei der Verbindung vom Lenker zur Lenkstange? Könnte mir mal bitte jemand ein Foto zu dem Bruch zeigen?
Rechtfertigt der Mangel, den Hersteller zu einem Rückruf aufzufordern?
Moin,
In eurer Aufzählung "nicht erlaubt in..." vermisse ich die Tram/Straßenbahn, oder sind sie da etwa erlaubt? Da ist es ja oft noch enger als im Bus!
@modem3000: Der Test ist aktuell – vom 21.07.2025 – die älteren Kommentare beziehen sich auf einen früheren Test.