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Testergebnisse für 12 KinderfahrräderIm Gemeinschaftstest: Zusammen mit dem ADAC prüften wir zwölf 20-Zoll-Kinderfahrräder mit einer Ausstattung, die der Straßenverkehrszulassungsordnung entspricht. Wir kauften die Räder zwischen September und Oktober 2021 ein und erfragten im Januar 2022 die Preise bei den Anbietern.
Fahren: 45 %
Auf einem Testparcours fuhren drei Jungen und zwei Mädchen im Alter von fünf bis acht Jahren. Mit den Rädern fuhren sie auf unterschiedlichem Gefälle und verschiedenen Untergründen sowie um etliche Hindernisse. Drei Experten leiteten diese Fahrversuche an. Anhand ihrer Beobachtungen beurteilten sie in puncto Fahreigenschaften zum Beispiel das Anfahren sowie Wendigkeit und Lenkverhalten der Fahrräder, beim Fahrkomfort beispielsweise die Fahrposition und die Griffigkeit der Pedale.
Beim täglichen Gebrauch beurteilten die Fachleute unter anderem, wie einfach das Auf- und Absteigen vom Kinderfahrrad und das Aufheben gelang.
Im Prüfpunkt Nacht- und Regenfahrt beurteilte ein Experte unter anderem die Sichtbarkeit des Rades sowie die Ausleuchtung durch die Beleuchtung.
Eignung für das Kind: 20 %
Ein Experte beurteilte die Kinderfahrräder unter ergonomischen Gesichtspunkten, zum Beispiel ihre Lenkerbreite, Sitzposition, Abstand der Bremshebel und das Gewicht des Fahrrads. Basis für diese Einschätzung waren alterstypische Körpermaße von durchschnittlich großen (50. Perzentil) Sechs- sowie Neunjährigen.
Handhabung: 15 %
Ein Experte beurteilte die Gebrauchsanleitung und wie einfach und schnell die Montage der Fahrräder vonstatten ging, wie einfach sich etwa Sattelhöhe und Lenker einstellen und anpassen und wie gut sich die Kinderfahrräder tragen und transportieren ließen. Außerdem begutachtete er, wie einfach die Fahrräder zu reparieren und warten sowie zu reinigen waren.
Sicherheit und Haltbarkeit: 15 %
Für die Prüfung der Belastbarkeit und Haltbarkeit wurden einzelne Bauteile der Fahrräder in Anlehnung an die Din EN Iso 4210–2:2015–12 geprüft: Unter anderem Lenkervorbau, Rahmen und Vorderradgabel, der Antrieb sowie Sattel und Sattelstütze mit Klemmung wurden auf einem Prüfstand mit unterschiedlichen Kräften statisch sowie dynamisch belastet. Die Verzögerung der Bremsen prüften wir in Anlehnung an die Din EN Iso 4210–2:2021–12 für 60 Kilogramm Gesamtgewicht sowie fürs jeweils angegebene zulässige Gesamtgewicht.
Die weiteren Sicherheitsaspekte erfassen etwa, ob scharfe Ecken und Kanten vorhanden, der Ständer kippsicher, die Kennzeichnung korrekt waren. Zudem bewerteten wir, wie sorgfältig Verarbeitung und Montage waren.
Schadstoffe: 5 %
Wir prüften Griffe und Sättel auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, und auf Phthalat-Weichmacher. PAK extrahierten wir mit Toluol und analysierten mit GC-MS gemäß der GS-Spezifikation AfPS GS 2019:01 PAK. Die Prüfung auf Phthalat-Weichmacher erfolgte nach der Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel durch Analyse mit GC-MS.
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Testergebnisse für 12 KinderfahrräderAbwertungen
Durch Abwertungen wirken Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil. Folgende Abwertungen setzten wir ein: War die Note für Bruchfestigkeit und Haltbarkeit oder Bremsen ausreichend oder schlechter, konnte das Urteil für Sicherheit und Haltbarkeit nicht besser sein. Hieß das Urteil für Sicherheit und Haltbarkeit mangelhaft, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein, hieß es ausreichend, maximal eine Note. Die Note für Schadstoffe konnte nicht besser sein als das schlechteste Einzelurteil für Schadstoffe in Sattel oder Griffen. Lautete das Schadstoffurteil ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil maximal eine Note besser sein.
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Testergebnisse für 12 Kinderfahrräder-
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Kommentarliste
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@StefanS: Für den Test der Kinderfahrräder (VÖ 06/22) wurden im Hinblick auf die Prüfpunkte „Belastbarkeit und Haltbarkeit“ die Anforderungen in Anlehnung an die DIN EN ISO 4210–2:2015–1, für die Bewertung der Bremsen die Anforderungen in Anlehnung an die DIN EN ISO 4210–2:2021–12 für 60 Kilogramm Gesamtgewicht sowie fürs jeweils angegebene zulässige Gesamtgewicht herangezogen.
Die Anforderungen und Prüfkriterien können auch im „So haben wir getestet“ nachgelesen werden.
Übrigens wurde die Haltbarkeit des geprüften Woom-Fahrrads mit mangelhaft bewertet.
Hallo, ich frage mich, wie sich die leichteren Räder (zB Woom) mit beladenem Gepäckträger verhalten. Also das Szenario Schulranzen + X hinten drauf: Fahren die dann noch hinreichend stabil?
Ich weiß, sie haben das nicht getestet. Aber was ist ihr Einschätzung? Qua Geometrie eher irrelevant oder kann das Fahrverhalten dramatisch verschlechtern?
Danke!!
@Davidbzn: Vielen Dank für die Testanregung mit Details zur Produktauswahl und den Untersuchungsschwerpunkten, die wir gerne an das zuständige Untersuchungsteam zur Kenntnisnahme und Diskussion gerne weiterleiten. Wie schnell diese Anregung realisiert werden kann, lässt sich derzeit nicht sagen. Kinderfahrräder sind aber als Untersuchungswunsch registriert.
Hallo liebes Team der Stiftung Warentest,
da die Testergebnisse des Kinderfahrrad-Tests vom Sommer 2022 eher durchwachsen waren (besonders bezogen auf Schadstoffe und Belastungstests der Komponenten), würde ich - und da spreche ich sicherlich für viele der hier kommentierenden Eltern - mich über eine baldige Aktualisierung des Kinderfahrradtestes freuen. Gern auch für Fahrräder ab 3 oder 4 Jahren und mit hoher Modellvielfalt wie z.B.bei den E-Bike-Tests für Erwachsene. Mittlerweile gibt es ja eine Vielzahl kleiner und größerer Anbieter für (leichte) Kinderfahrräder für nahezu jedes Alter ab etwa 3 Jahren. Durch persönliche Recherche bei Fahrradherstellern weiß ich, dass gerade an dem Thema Schadstoffe in Sattel und Griffen gearbeitet wird, und seitens der Hersteller versucht wird, in Zukunft ohne potenziell problematische Stoffe auszukommen. Ein Test wäre da eine gute Probe, ob das auch klappt.
viele Grüße, David Benzin
Ich vertraue auf den Sachverstand der Tester, zusätzlich hier meine Erfahrung/Einschätzung als Laie:
- unser Kind hat manchmal kraftbedingte Schwierigkeiten beim Schalten in den ersten Gang (Schaltgriff lässt sich nur mit 3 Finger drehen).
- beim Treten ist im ersten Gang schon mehrmals die Kette (Hersteller KMC) vom vorderen Zahnrad gefallen (Kenntenspannung zu gering? Designfehler bei Kettenlinie/Komponenten?).
- bei 20 Zoll Rädern ist das Schaltwerk im ersten Gang (größtes Ritzel) schon ziemlich nahe am Boden.
- das Fahrrad ist nicht nur schwer sondern fühlt sich auch schwer an.