
Pulver im Pack. Den gemahlenen Kaffee im Test haben wir verkostet und auf Schadstoffe untersucht. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Mmh, dieser Duft. Wir servieren 15 Filterkaffees. Jedes zweite Kaffeepulver im Test ist gut. Einige Anbieter engagieren sich zudem stark für Mensch und Umwelt im Anbau.
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Liste der 30 getesteten Produkte
Bitter und säuerlich, schokoladig, fruchtig und röstig in unterschiedlichen Ausprägungen – Kaffee hat viele Facetten. Mehr als 800 Aromastoffe vereinen sich in dem dunklen Aufguss. Besonders praktisch für die tägliche Kaffeezubereitung ist klassisch gemahlener Filterkaffee. Wir haben 15 Kaffeepulver geprüft: Viele können wir empfehlen. Der Testsieger ist geschmacklich spitze, anderen Produkten fehlt es an Ausgewogenheit.
Die Preise unterscheiden sich mit 8,60 Euro bis 32 Euro für ein Kilo Röstkaffee im Test enorm. Wir haben geprüft, ob teurer Kaffee besser schmeckt als günstiger und auch, ob Schadstoffe den Genuss mindern. Zudem untersuchten wir die Unternehmensverantwortung der Anbieter. Mehrere große Player auf dem Kaffeemarkt gaben sich wenig transparent: Wie stark sie sich vor Ort engagieren, blieb für uns im Unklaren. Vier Anbieter zeigten uns dagegen sogar sehr starkes Engagement für Arbeitsbedingungen und Umweltschutz im Kaffeeanbau – einer davon hat auch guten Kaffee.
Warum sich der Filterkaffee-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
15 gemahlene Filterkaffees hat die Stiftung Warentest geprüft, fünf davon sind Bio-Kaffees. Im Test vertreten sind bekannte Marken wie Tchibo, Eduscho, Melitta, Jacobs oder Dallmayr, aber auch Handelsmarken von Aldi, Lidl, Rewe und Edeka. Die Preise reichen von 8,60 Euro bis 32 Euro pro Kilogramm.
Der beste Filterkaffee für Sie
Kaffee kann nicht nur ausgewogen schmecken, sondern auch fair und umweltverträglich angebaut werden. Unter den qualitativ guten Filterkaffees im Test sind auch Produkte von Anbietern, die sich sehr gut oder gut für Arbeitsbedingungen und Umweltschutz im Anbauland engagieren.
Hintergrund
Brasilien ist das wichtigste Lieferland für Kaffee. Viele Erntehelfer werden dort bis heute Opfer moderner Sklaverei. Wir haben vor Ort recherchiert.
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Gemahlener Kaffee im Test
Rund jeder dritte Kaffee im Test wird aus der Sorte Arabica gemacht. Ihr Aroma gilt als fein und mild. Die meisten Pulver sind Mischungen aus Arabica und Robusta. Robusta enthält mehr Koffein als Arabica und sorgt für kräftigen Geschmack. Für den Test haben wir auch Bio-Kaffee und Fairtrade-Kaffee ausgewählt.
Tipp: Sie wollen Ihren Kaffee frisch selbst mahlen? In unserem Kaffeebohnen-Test finden Sie die besten Bohnen für Caffè Crema und Espresso.
Jeder Mensch in Deutschland trank 2023 im Schnitt 164 Liter Kaffee, so der Deutsche Kaffeeverband.
Kaffeepulver für Filtermaschine und French Press
Klassisch gefiltert wird Kaffee hierzulande noch immer am liebsten getrunken. Ganz bequem brüht das Pulver in einer Filterkaffeemaschine. Mit dem Ziel, den Bohnen noch mehr Genuss zu entlocken, erfreut sich der klassische Handaufguss wieder großer Beliebtheit. Viele Kaffees im Test eignen sich zudem laut den Anbietern für die French Press, auch bekannt als Stempelkanne.
Tipp: In unserem Filterkaffeemaschinen-Test finden Sie Testergebnisse für Produkte mit Glas- oder Isolierkanne. Sie brühen lieber ohne Maschine? Wir geben Tipps für die Zubereitung mit Handfilter und French Press.Welche Art der Kaffeezubereitung am ökologischsten ist, haben wir in der Ökobilanz Kaffeezubereitung berechnet.
So prüft die Stiftung Warentest Filterkaffee
Wir haben im Labor die Kaffeemaschine angeworfen und die 15 Filterkaffees im Test von geschulten Prüfpersonen verkosten lassen. Sie beschrieben Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl und Nachgeschmack der anonymisierten Proben. Außerdem untersuchten wir die Kaffees auf Schadstoffe, unter anderem auf Acrylamid und Furan, die bei der Röstung entstehen.
Tipp: Kaffee ist ein Genussmittel, kann aber auch gesundheitsfördernd sein. In unserem Beitrag Kaffee und Gesundheit geben wir einen Überblick über den Forschungsstand.
Engagement für Umwelt und Soziales geprüft
In Deutschland steht Kaffee für Genuss, in anderen Ländern der Welt ist er die Existenzgrundlage von Millionen Kaffeebäuerinnen und -bauern. Oft können sie nur schlecht vom Kaffeeanbau leben. Schwankende Preise und steigende Kosten machen ihnen zu schaffen. Ebenso Ernten, die aufgrund der Klimakrise mager ausfallen.
Viele Kaffeeunternehmen schreiben sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen. Wir haben untersucht, wie stark sie sich tatsächlich für Arbeitsbedingungen und Umweltschutz im Kaffeeanbau engagieren. Wir baten die Anbieter aller Filterkaffees im Test nachzuweisen, aus welchem Land und dort von welcher Plantage oder Kooperative der größte Anteil ihres Rohkaffees für den getesteten Filterkaffee stammt. Zudem fragten wir nach ihren Vorgaben für einen nachhaltigen Kaffeeanbau und deren Umsetzung.
Sklavereiähnliche Verhältnisse in Brasilien
Große Mengen des in Deutschland verkauften Kaffees kommen aus Brasilien. Dort arbeiten in der Erntezeit viele Wanderarbeiter als Erntehelfer. Ihre Arbeitsbedingungen sind teils prekär. Mitarbeiter des brasilianischen Arbeitsministerium befreien jedes Jahr Menschen, die unter sklavereiähnlichen Verhältnissen auf Kaffeeplantagen arbeiten. Wir haben in Brasilien vor Ort recherchiert und sprachen mit Kaffeepflückern, Vertretern von Arbeitnehmer- und Menschenrechtsorganisationen, einer Staatsanwältin sowie einem Ministeriumsmitarbeiter, der staatliche Kontrollen auf Plantagen koordiniert (Reportage nach Freischalten des Tests verfügbar).
Tipp: Die Früchte für Orangensaft kommen ebenfalls oft aus Brasilien. Wir haben die Qualität von 26 Orangensäften geprüft und zu den Arbeitsbedingungen im Orangenanbau recherchiert. Auch dort ist nicht alles im grünen Bereich.
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- Ganze Kaffeebohnen sind in Deutschland mittlerweile beliebter als gemahlener Filterkaffee. Doch wie gelingt die perfekte Tasse? Unsere Tester beantworten häufige Fragen.
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- Nur jeder zweite Orangensaft im Test ist gut. Die besten Säfte schmecken fast wie frisch gepresst, teils bitter sind dagegen die Arbeitsbedingungen im Orangenanbau.
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- Im Kaffeebohnen-Test: Espresso- und Crema-Bohnen. Viele der 21 Produkte sind gut, im Geschmack gibt es aber Unterschiede. Zwei Italiener können wir besonders empfehlen.
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@DJCray: Wir haben in unserer Testtabelle im Rahmen der Fußnote (1) darauf hingewiesen, dass der Testsieger „Tschibo Edusche Filterkaffee Nr. 1 Klassisch“ umbenannt wurde.
Wer mit dem Logo der Stiftung Warentest wirbt, muss strenge Regeln einhalten. Wirbt ein Hersteller mit unserem Logo, so ist er verpflichtet, die Qualität des Produkts wie zum Zeitpunkt der Untersuchung zu garantieren. Ausführliche Informationen zur Werbung mit unserem Test-Logo finden Sie hier: www.test.de/unternehmen/werbung-5016972-5016979/
Und schon der Name geändert. Nur minimal (es fehlt nun "Nr. 1"), aber warum ändern Testsieger scheinbar sofort ihren Namen? Ist damit auch eine "Rezepturänderung" ... also Auswahl der Bohnen und Änderung der Röstung mit dabei gewesen? Ich weiß es nicht... der erste Test mit dem Testsieger aus dem Kaffeemaschinentest (auch 24.10.2024) und dem Testsieger aus dem Filterkaffee brachten zwar "okay" Ergebnisse... aber von "sehr gut" im Geschmack... als Laie würde ich eher das verneinen... Nun kann ich nicht nachvollziehen ob das vom Hersteller des Testsiegers geändert wurde, oder ob ich schlicht das Potenzial des Kaffees nicht erschmecken kann. PS: Einfach auf die Webseite des Herstellers gehen. Dort fehlt ebenfalls die "Nr. 1". Trotzdem wird mit dem Label "Testsieger" geworben.
@Oimama: Bei dieser Untersuchung wurde der Gepa Café Aha gemahlen berücksichtigt.
Wie schade, dass Sie keinen GEPA-Kaffee getestet haben. Ich trinke seit über 40 Jahren fairen Kaffee, den es früher nur in Weltläden gab, heute jedoch auch in vielen Bio- und konventionellen Lebensmittelmärkten. Dagegen kommen die allermeisten konventionellen Kaffees nicht an. Die GEPA (oder auch El Puente und andere Organisationen im Fairen Handel) bietet ein großes Sortiment an, sowohl Mischungen als auch Länderkaffees. Vom kräftigen Nicaragua-Kaffee bin ich inzwischen beim kolumbianischen Kaffee gelandet, der einen intensiven, aber dennoch gut abgerundeten Geschmack hat.
Selten aber ärgerlich: Kurz vor dem Kaffeegenuß geht das Glas für unsere Stempelkanne zu Bruch. Das läßt sich aber für viele Stempelkannen einfach beheben, indem man ein Chemie-Becherglas, 1 Liter, hohe Form, über das Internet oder dem Chemikalien-Fachhandel besorgt. Die kosten unbedruckt ca. € 3,50 pro Stück, mit einer Maßeinteilung etwas mehr.
Wegen der Versandkosten bestellen wir immer gleich mehrere, und dann ist das morgendliche Malheur schnell behoben.