Wer sie zweimal täglich für zwei bis drei Minuten putzt, kann seine Zähne mit der richtigen Zahnpasta vor Plaque, Karies, Parodontitis oder Zahnstein schützen. Einige Zahnpasten enthalten auch Wirkstoffe gegen Mundgeruch, beugen Belägen vor und geben verfärbten Beißern ihren Naturton zurück. Putzen allein reicht allerdings nicht für eine Rundum-Prophylaxe. Denn Zahnbürsten erreichen die Zahnzwischenräume nur unzureichend – sie machen bis zu 40 Prozent der Zahnoberfläche aus. Zahnärzte empfehlen deshalb die Verwendung von Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen. Problem: Nicht jeder kann mit den kleinen Helferlein richtig umgehen. Eine sinnvolle Alternative sind Mundspüllösungen. Wer mit Zahnseide oder den kleinen Zahnzwischenraumbürsten nicht zurechtkommt, sollte regelmäßig nach dem Zähneputzen mit einer geeigneten Lösung den Mund spülen. Mehr
Die richtige Zahnpasta finden
In Supermarkt, Drogerie oder Apotheke haben Verbraucher oft die Qual die Wahl. Die Regale sind voll mit vielen verschiedenen Typen von Zahnpasta. Besonders häufig vertreten sind Universal-Zahnpasta, Sensitiv-Zahnpasta oder auch Zahnpasta mit Weißauslobung, die teils auch als Weißmacher- oder Whitening-Zahncremes bezeichnet werden. Nicht jede ist für jeden Verbraucher optimal und auch die Zahnpasten mit spezieller Auslobung erfüllen nicht immer, was ein Käufer erwarten könnte. Universal-Zahnpasten versprechen meist einen Komplettschutz für Zähne und Zahnfleisch. Besonders wichtig ist dabei der Schutz vor Karies. Zahnpasten sollten deswegen grundsätzlich den Wirkstoff Fluorid enthalten, der Karies erwiesenermaßen vorbeugt. Stiftung Warentest prüft Zahnpasta von Discountern wie Aldi und Lidl, Drogerien wie dm und Rossmann, verschiedene Marken-Produkte wie Odol-Med 3, Dr. Best, Aronal, Elmex oder Colgate und auch Produkte von Unternehmen, die mit Naturkosmetik werben, wie etwa Lavera oder Sante. Nicht alle bisher geprüften Kandidaten enthielten Fluorid. Fehlt das Fluorid, ist die Kariesprophylaxe nicht ausreichend.
Zahnpasten mit speziellen Funktionen
Sensitiv-Zahnpasten richten sich speziell an Menschen mit empfindlichen Zähnen. Jeder vierte Deutsche hat mit diesem Problem zu kämpfen, die häufigste Ursache dafür sind freiliegende Zahnhälse. Entsprechend sanft sollte die Zahnpasta sein und einen niedrigen oder sehr niedrigen Abrieb haben. Das trifft nicht auf alle Sensitiv-Zahnpasten zu, die die Stiftung Warentest untersucht hat (welche das sind, zeigt der
Produktfinder Zahnpasta). Übrigens: Auch zu starkes Putzen kann die Zähne schädigen, den schützenden Zahnschmelz abtragen und die Zähne empfindlich werden lassen. Die richtige Putztechnik kann vor solchen Schäden bewahren. Auch die richtige Zahnbürste spielt eine wichtige Rolle, Stiftung Warentest hat unter anderem elektrische Zahnbürsten für Kinder und Erwachsene getestet. Zahnpasten mit Weiß-Auslobung machen Hoffnung auf besonders weiße Zähne. Werden auf der Tube „extra“, „glänzend“ oder “strahlend“ weiße Zähne versprochen, sollte die Zahnpasta Verfärbungen mindestens „gut“ entfernen. Viele Produkte erfüllen diese Voraussetzung, wie der
Test von Zahnpasten mit Weiß-Auslobung (PDF) zeigt.
Fluorid schützt vor Karies
Fluorid ist der wichtigste Inhaltsstoff um Karies vorzubeugen. Jede Zahnpasta, die diese Funktion auslobt, sollte den Stoff enthalten. Karies wird durch bakterielle Zahnbeläge, die so genannte Plaque, verursacht. Plaque-Bakterien ernähren sich von Zucker, den jeder täglich mit der Nahrung aufnimmt. Die Bakterien bilden Säuren, die wiederum Mineralien aus dem Zahnschmelz lösen und ihn schädigen. Mit fluoridhaltiger Zahnpasta lässt sich diesem Prozess entgegenwirken. Die Wirksamkeit ist eindeutig belegt: Fluorid hilft, der Zahnoberfläche Mineralien zurückzugeben. Und es macht die Zähne widerstandsfähiger gegen Säuren – so beugt es Karies vor. Sehr gut geeignet für die Kariesprophylaxe sind vor allem Zahnpasten mit Aminfluorid, Zinnfluorid und solche mit Natriumfluorid. Die Kombination von Aminfluorid und Zinnfluorid hat neben der kariesprophylaktischen auch antimikrobielle Eigenschaften – sie beugt also nicht nur Karies vor, sondern wirkt auch plaque- und entzündungshemmend.
Auch der Abrieb ist wichtig
Bei der Suche nach der richtigen Zahnpasta für den eigenen Gebrauch ist auch der Abrieb ein wichtiges Kriterium. Während sich Zahnbelag notfalls auch schon mit Zahnbürste und Wasser entfernen lässt, soll die Zahnpasta auch die Entfernung unschöner Verfärbungen etwa durch Kaffee, Tee oder Zigaretten unterstützen. Dafür sind Tenside und Putzkörper in den Zahncremes enthalten. Je nach Größe, Form und Art der enthaltenen Putzkörper haben Zahnpasten einen unterschiedlichen Abrieb. Gesunden Zähnen kann mit der richtigen Putztechnik auch ein hoher Abrieb nichts anhaben. Bei freiliegenden Zahnhälsen empfiehlt sich dagegen ein niedriger Abrieb. Die Angabe, wie hoch der jeweilige Abrieb ist, steht meist nicht auf der Verpackung. Die Stiftung Warentest misst den Abrieb bei jeder getesteten Zahnpasta und führt die Ergebnisse im
Produktfinder Zahnpasta mit auf.
Mundspüllösungen bringen mehr als Mundwasser
Zur Rundum-Zahnhygiene gehört neben dem regelmäßigen Zähneputzen auch das Reinigen der Zahnzwischenräume. Zahnseide oder Zwischenraumbürstchen sind hier die erste Wahl. Doch den richtigen Umgang mit den kleinen Helferlein beherrscht nicht jeder. Auch aus Zeitgründen fällt die Prozedur teils kürzer oder weniger gründlich aus als nötig. Bevor die Rundum-Reinigung der Zähne ganz entfällt, können Mundspüllösungen eine sinnvolle Alternative sein. Gründliches, regelmäßiges Spülen mit einer effektiven Mundspülung kann für Zähne und Zahnfleisch besser sein als ein unsachgemäßer Umgang mit Zahnseide. Übrigens: Mundspülungen sollten nicht mit Mundwässern verwechselt werden. Mundwasser wird nur verdünnt angewendet, sorgt meist kurzfristig für frischen Atem, hat aber in der Regel keinen schützenden Nutzen für die Zähne.
Zahnreinigung und Zungenreinigung gegen Mundgeruch
Schuld an Mundgeruch sind oft bakterielle Beläge, die sich etwa im hinteren Bereich des Zungenrückens, in Zahnzwischenräumen, Zahnfleischtaschen oder unter Füllungsrändern bilden. Dort sind sie für Zahnbürsten kaum erreichbar. Wenn diese Beläge nicht regelmäßig entfernt werden, verändern sie sich chemisch und sorgen für unangenehmen Geruch. Pfefferminzbonbons, Mundwässer, aber auch Mundspüllösungen können meist nur kurzfristig Abhilfe schaffen. Zur sinnvollen Ergänzung sollten Betroffene regelmäßig auch ihre Zunge reinigen. Dafür gibt es in Drogerien und Apotheken spezielle Zungenreiniger.
Professionelle Zahnreinigung – was die Krankenversicherung bezahlt
Auch eine professionelle Zahnreinigung kann das Problem beseitigen. Wie gründlich die Profis Plaque und Zahnstein entfernen, zeigt der Test
Professionelle Zahnreinigung. Er gibt auch eine Übersicht, inwiefern sich gesetzliche Krankenkassen an den Kosten für die individuellen Gesundheitsleitung (IGeL) beteiligen – die Unterschiede sind groß. Mehr dazu auch in der Meldung
Professionelle Zahnreinigung: Große Krankenkassen schwächeln beim Zuschuss. Eine Alternative bieten private Zahnzusatzversicherungen. Beim letzten
Test von Zahnzusatzversicherungen hat die Stiftung Warentest 189 Policen untersucht. Zwei Drittel der Tarife bieten Zuschüsse zu den Kosten, wenn die zahnmedizinische Fachkraft Beläge entfernt, Zähne poliert und zur Mundhygiene berät. Die Reinigung kann etwa zwischen 44 und über 150 Euro kosten und hängt davon ab, welchen Schwierigkeitsgrad der Zahnarzt der Rechnung zugrunde legt.