Die Strompreise steigen seit Jahren, auch der Gaspreis klettert immer höher. Trotzdem scheuen sich viele Haushalte, den Energieversorger zu wechseln. Gut ein Drittel stecken noch in den teuren Basistarifen ihres Grundversorgers. Dabei lassen sich durch einen Wechsel des Stromanbieter oder Gasanbieters locker einige hundert Euro im Jahr sparen (Gewusst wie: Versorger wechseln). Mehr
Kündigungsfrist beachten
Wer noch nie etwas an seinem Strom- oder Gastarif geändert hat, ist in der Grundversorgung und kommt mit einer Frist von 14 Tagen aus dem Vertrag. Dass der Wechsel trotzdem ein wenig länger dauern kann, liegt daran, dass nicht bei allen Anbietern ein täglicher Vertragsbeginn möglich ist. Manche haben bestimmte Stichtage. Alle anderen Kunden sind in einem Sondervertrag. Ihre Verträge laufen oft 12 Monate. Sie müssen in ihren Vertrag schauen, wie lang ihre Kündigungsfrist ist und wann sie aus dem Vertrag kommen. Bei einer Preiserhöhung steht Kunden ein Sonderkündigungsrecht zu. Das gilt laut Bundesgerichtshof auch dann, wenn Steuern und Abgaben erhöht wurden.
Nicht nur der Preis zählt
Es gibt verlockende Angebote mit hohen Neukundenboni. Diese Tarife sind meist nur im ersten Jahr günstig. Im zweiten Jahr, wenn der Bonus wegfällt, sind sie oft teurer als der frühere Tarif des Kunden. Solche Tarife eignen sich daher nur für Kunden, die einmal im Jahr – am besten zwei Monate vor Ablauf der Kündigungsfrist – die Preise vergleichen, einen neuen Tarif suchen und wechseln. Alle anderen sollten den Anbieterwechsel in die Hände von Profis legen. Kunden sollten deswegen überlegen, ob sie selbst aktiv werden wollen oder wechseln lassen wollen.
Welcher Kundentyp sind Sie?
Bequeme gehen zum Profi. Sie neigen dazu, Kündigungsfristen zu verpassen oder haben einfach keine Lust, sich regelmäßig um Ihren Stromtarif zu kümmern? Dann sollten Sie einen Wechselservice nutzen – auch Wechseldienst genannt. Diese Dienstleister wählen für Sie gute und günstige Tarife aus und organisieren jedes Jahr den Anbieterwechsel. Die maximale Ersparnis holen Sie so nicht raus. Denn die meisten Wechseldienste verlangen eine Provision. Unser Test Wechseldienste zeigt, welche Anbieter empfehlenswert sind.
Aktive machen alles selbst. Sie wechseln jährlich und kümmern sich um alles selbst? Am besten nutzen Sie zur Tarifsuche Vergleichsrechner wie Check24 oder Verivox. Letzteren können wir seit kurzem nur noch eingeschränkt empfehlen. Achtung: Der Rechner sortiert seine Ergebnisliste seit Kurzem kundenunfreundlich. Wer die Suche auf der Startseite nutzt, sieht eine Trefferliste, die Tarife mit 12 und 24 Monaten Laufzeit mischt. Sortiert wird die Liste jedoch nur nach dem Preis des ersten Vertragsjahres. Die Folge: 24-Monats-Verträge stehen vielerorts oben im Ranking. Über die gesamte Laufzeit betrachtet, sind sie jedoch teurer, weil im zweiten Vertragsjahr die hohen Boni wegfallen. Alle Tarifrechner arbeiten mit voreingestellten Suchoptionen und standen deswegen schon mehrfach in der Kritik, wie unter anderen eine Studie des Kartellamts zeigt. Ändern Sie die Voreinstellungen, wenn sie nicht Ihren Wünschen entsprechen.
Einen guten Ökostromtarif finden
Mit einem guten Ökostromtarif können Verbraucher die Energiewende fördern (siehe Interview: „Ökostrom ist empfehlenswert“). Hier gilt es ebenfalls, vor der Tarifwahl das Angebot zu prüfen und insbesondere einen Blick auf das Ökostromlabel zu werfen. Verbraucher sollten auf ein strenges Ökostromsiegel Wert legen, zum Beispiel das Ok-Power-Label oder das Grüner Strom-Label. Empfehlenswerte Tarife finden Kunden unter anderem auf der Seite des Freiburger Öko-Instituts.
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