Wer bewusst gesund lebt, kann sein Krebsrisiko senken und so vorsorgen. Zu einem bewusst gesunden Leben gehört es zum Beispiel, aufs Rauchen zu verzichten und wenig Alkohol zu trinken. Dazu kommen gesunde Ernährung und viel Bewegung. Dagegen lässt sich durch medizinische Untersuchungen die Entstehung von Krebs in der Regel nicht verhindern. Ein bösartiger Tumor kann dadurch aber früher erkannt werden. Der Begriff Krebsvorsorge für medizinische Maßnahmen der Krebsfrüherkennung ist also nicht ganz richtig. Viele Früherkennungsuntersuchungen übernehmen in Deutschland die Krankenkassen. Die Teilnahme an jeder Krebsfrüherkennung ist freiwillig. Mehr
Vorsorge und Früherkennung – ein großer Unterschied
Wird Krebs früh erkannt, lässt er sich oft besser und schonender behandeln als große, bösartige Tumoren und solche, die schon gestreut haben. Im günstigsten Fall werden bei Früherkennungsuntersuchungen bereits Vorstufen von Krebs erkannt, die dann entfernt werden können – wie zum Beispiel bei der Darmspiegelung (Koloskopie) zur Darmkrebsfrüherkennung. Bei dieser Untersuchung können auch gutartige Gewächse entfernt werden, die sich möglicherweise zu einem bösartigen Tumor entwickelt hätten. Bei vielen Krebsarten ist eine Vorsorge durch medizinische Untersuchungen aber nicht möglich.
Gesetzliche Früherkennungsuntersuchungen
Diese Früherkennungsuntersuchungen werden von den Krankenkassen angeboten:
Für Frauen ab 20 Jahren: Einmal jährliche Untersuchung der inneren und äußeren Geschlechtsorgane, inklusive Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.
Für Frauen ab 30 Jahren: Einmal jährlich Abtasten der Brüste und Achselhöhlen zur Früherkennung von Brustkrebs.
Für beide Geschlechter ab 55 Jahren: Stuhltest alle zwei Jahre oder zwei Darmspiegelungen im Abstand von mindestens zehn Jahren zur Früherkennung von Darmkrebs.
Es gibt auch individuelle Gesundheitsleistungen (Igel) zur Früherkennung, die von den Kassen nicht bezahlt werden. Dazu gehört unter anderem der PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs. Krebsfrüherkennungsuntersuchungen – egal ob gesetzlich verankert oder nicht – sind keine Pflicht.
Einschätzungen der Stiftung Warentest
Wie jede medizinische Maßnahme haben auch Früherkennungsuntersuchungen Vor- und Nachteile. Das Mammografie-Screening zur Brustkrebsfrüherkennung ist aufgrund des Nutzen-Risiko-Verhältnisses nach Einschätzung der Stiftung Warentest mit Einschränkung geeignet. Die Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchungen bewertet die Stiftung Warentest als sinnvoll.
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