Das kostenlose Girokonto gibt es immer seltener. Eine Kontoführungsgebühr für das Gehalts- oder Rentenkonto von 5 Euro im Monat oder mehr ist keine Seltenheit mehr. Viele Banken und Sparkassen kassieren jetzt wieder für Leistungen, die vor Monaten gratis waren oder führen neue Kontomodelle ein. Wer es kostenlos haben will, muss sich meist dafür entscheiden, das Girokonto per PC zu führen, auf einen Ansprechpartner vor Ort zu verzichten oder andere Bedingungen zu erfüllen. Welche Banken noch kostenlose Girokonten anbieten sowie Preise und Verfügbarkeit von einigen Dutzend Merkmalen – von Dauerauftrag über Kontoauszug bis Partner-Girocard finden Sie im Vergleich Girokonten auf test.de. Mehr
Kostenlose Girokonten
Gratiskonto heißt für die Experten von Finanztest, dass die Bank keine monatliche Kontoführungsgebühr verlangt, keine Kosten für die Girocard (früher: ec-Karte) in Rechnung stellt und auf Vorgaben wie eine Mindesthöhe für den Geld- oder Gehaltseingang verzichtet. Ob die Kreditkarte gratis ist, spielt keine Rolle, denn kein Kunde ist gezwungen, die Kreditkarte seiner Bank zu nehmen. Manchmal stellen die Banken Bedingungen für ihre kostenlosen Girokonten, die ganz unterschiedlich ausfallen können. Mal muss ein Genossenschaftsanteil gezeichnet werden, mal wird ein bestimmter monatlicher Geldeingang verlangt.
Nicht nur auf den Preis schauen
Bankkunden sollten bei der Wahl nicht nur auf den Monatspreis des Girokontos schauen. Wichtig ist, dass das Konto zu einem passt: Soll es eine Direktbank sein oder eine Bank mit Filialen? Sind die Bedingungen für ein Gratiskonto einfach zu erfüllen? Gibt es ohne große Umwege kostenlos Bargeld? Das geht fast immer noch an den Automaten der eigenen Bank oder des Bankenverbundes. Außerhalb des Automatenverbundes kann Geldabheben sehr teuer werden.
Jeder hat Anspruch auf ein Guthabenkonto
Banken dürfen niemandem die Eröffnung eines Girokontos verwehren. Sie müssen ihnen mindestens ein sogenanntes Basiskonto eröffnen – auch Obdachlosen, Asylsuchenden und geduldeten Flüchtlingen. Das Basiskonto muss die gleichen Zahlungsdienste ermöglichen wie ein normales Girokonto, wird aber auf Guthabenbasis geführt. Der Kontoinhaber bekommt auch eine Zahlungskarte, kann damit aber keine Schulden machen. Der Preis für ein Basiskonto muss angemessen sein und sich an den marktüblichen entgelten orientieren. Unser Vergleich von 108 Banken und 145 Kontomodellen zeigt aber: Oft langen die Banken beim Basiskonto zu – mehr als 300 Euro kostet das teuerste Konto im Test. In unserer Datenbank finden Sie auch günstige und einige wenige kostenlose Basiskonten.
Dispokredit bei regelmäßigem Geldeingang
Die Banken räumen ihren Kunden einen Überziehungsrahmen auf dem Girokonto ein, den sogenannten Dispokredit. Den gibt es aber nur, wenn sie regelmäßige Geldeingänge haben. Dafür kassieren die Banken meist hohe Zinsen, so dass der Dispo oft der teuerste Kredit einer Bank ist. Im August 2017 lag der Dispozins der deutschen Banken und Sparkassen im Durchschnitt bei 9,78 Prozent, der Spitzensatz bei 13,75 Prozent. Das ist zu hoch, denn die Kreditinstitute können sich selbst günstig Geld leihen. Finanztest erhebt die Höhe der Dispozinsen regelmäßig.
Dispo nur ausnahmsweise nutzen
Bankkunden sollten nur im Notfall und für kurze Zeit das Konto überziehen. Wer den Dispo häufiger im Jahr nutzen muss, sollte das Girokonto bei einer Bank wählen, die einen günstigen Dispozins berechnet. Günstige Banken verlangen unter 8 Prozent.
Klauseln für Zinsanpassung
Verbraucher müssen nachvollziehen können, wie und wann sich die Zinsen verändern. Bei manchen Banken lässt die Anpassungsklausel aber viel Spielraum, die Zinsen anzupassen. Gut sind Banken, die den Dispo fest an einen Referenzwert binden und den Dispozins um ebenso viele Prozentpunkte erhöhen oder senken, wie der Referenzwert steigt oder sinkt.