Alaska-Seelachs ist seit Jahren der Verkaufshit in Deutschland. Er stellte zuletzt 19,3 Prozent des verkauften Fischs, gefolgt von Lachs (17,3 Prozent) und Thunfisch der Art Bonito (12,4 Prozent). Hering folgt mit 8,9 Prozent an vierter Stelle. Doch Überfischung,Umweltverschmutzung und Klimawandel setzen den Fischen zu. Unser Ratgeber Fischkauf zeigt, welche Arten bedroht sind und wo der Kauf noch akzeptabel ist. Die Stiftung Warentest testet in unregelmäßigen Abständen auch die Qualität von Fisch – zuletzt etwa Lachsfilets, Garnelen oder Thunfisch. Mehr
Zuchtlachs aus Aquakultur schlägt Wildlachs
Lachs macht Appetit: Orange-rosa Fleisch, kräftiges Aroma, gesunde Fettsäuren und oftmals gar nicht teuer. Zuchtlachs dominiert den Markt und stammt hierzulande meist aus Norwegen. Vor Jahrzehnten standen norwegische Lachsfarmer in der Kritik, weil sie sehr viele Lachse auf engem Raum hielten und sie mit einem Übermaß an Antibiotika fit hielten. Der Test von Lachsfilets zeigt, dass sich die Lebensbedingungen für die Fische in Aquakulturen verbessert haben und Fische guter Qualität von dort kommen. Tiefgefrorener Wildlachs dagegen hat oft eine lange Reise hinter sich. Die meisten Wildlachse in Test lagen mehr als ein Jahr im Frost, als wir sie kauften.
Herzgesunde Omega-3-Fettsäuren
Fette Seefische wie Lachs, Hering und Makrele sind gesund für Herz und Kreislauf. Sie enthalten die wertvollen Omega-3-Fettsäuren Eicospentaensöure (EPA) und Docoshexaensäure (DHA). Die sollen Entzündungen hemmen, das Immunsystem und das Hirn in Schwung halten. Die Fischfettsäuren wirken nachweislich im Lachs, aber womöglich nicht isoliert in Fischölkapseln. Für unseren Test von Mitteln mit Omega-3-Fettsäuren beurteilten die Gutachter die Studienlage zur Wirksamkeit von Fischölkapseln. Ihr Fazit fiel trotz unzähliger Untersuchungen zum Thema ernüchternd aus. Omega-3-Fettsäuren aus der Nahrung sind nicht zu toppen.
Alaska-Seelachs im Inneren von Fischstäbchen
Doch es muss nicht immer fetter Seefisch sein: Auch magere Seefische sind wertvoll, weil sie Jod und Fluorid liefern. Jod schützt vor einem Kropf und Fluorid ist wichtig für die Zähne, wie wir im FAQ Zahnreinigung beschreiben. In Schlemmerfilets und Fischstäbchen steckt meist fettarmer Alaska-Seelachs, ein Verwandter des Kabeljaus. Auf den großen Fangverarbeitungsschiffen wird er umgehend geköpft, ausgenommen und filetiert und dann bei minus 40 Grad schockgefrostet. An Land werden daraus Schnitten und Stäbchen geschnitten. Für Fischstäbchen bekommen die Stäbchen einen Knuspermantel aus Weizenmehl, Wasser, Salz, eventuell noch Stärke, Reismehl, Hefe und Gewürze, selten auch Aromen.
Gefährdete Fischbestände
Die Welternährungsorganisation FAO sowie Umweltverbände mahnen, dass erhebliche Teile der Fischbestände in den Meeren weltweit gefährdet sind oder bis an ihre Grenzen befischt werden. Auch der Beifang ist ein Problem. Das sind kleine Fische, aber auch Haie, Delfine, Wale, Seevögel und Schildkröten, die sich in Netzen oder den Langleinen verheddern und somit immer einen Teil des Fangs ausmacht. Die Tiere werden wieder von Bord geworfen, ein großer Teil stirbt allerdings. Die Fischbestände zu schützen, liegt bei der Politik, die jedes Jahr neue Fangquoten festlegt. Wer als Verbraucher auf Nachhaltigkeit achten will, hat es nicht leicht – er muss sich schlau machen. So ist bei Wildfischen in der Regel nicht eine komplette Fischart von Überfischung betroffen, sondern einzelne Bestände in unterschiedlichen Fanggebieten. Detaillierte Informationen zu einzelnen Fischarten und -beständen liefert das Portal Fischerei des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Orientierungshilfe im Supermarkt können auch verschiedene Siegel bieten, etwa das MSC-Siegel. Informationen zu den Siegeln von ASC bis zum EU-Bio-Siegel sowie Hintergründe zu bedrohten Fischarten und wichtige Tipps zu Einkauf und Lagerung von Fisch liefert auch unser Ratgeber Fischkauf.
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