Eine neue Welle von Nachnahmebetrug beschäftigt derzeit die Polizei: Die Betrüger schicken kostenpflichtige Pakete an Menschen, die gar nichts bestellt haben. test.de erklärt, wie die Masche funktioniert.
Wenn der Nachbar im Urlaub ist
Viele Dresdner bekamen in den vergangenen Wochen ein Päckchen von der „Gold- und Schmuckwelt Pforzheim-Enzkreis“: per Nachnahme für 24,50 Euro, obwohl sie nichts bestellt hatten. Viele der Empfänger zahlten trotzdem. Einige glaubten, der Ehepartner habe etwas bestellt, andere nahmen gerade die Post für den Nachbarn im Skiurlaub an. Manche hatten einen DHL-Abholschein im Briefkasten gefunden und waren extra zur Post gegangen. Im Paket steckte aber nur eine nahezu wertlose Plastikuhr.
Bei Schnäppchen auf Ebay genau hinsehen
„Dieses Päckchen nicht annehmen“, warnt die Polizei. Es ist Nachnahmebetrug. Er läuft bundesweit, auch auf Ebay, wo Gauner Elektronik billig anbieten. Wer bestellt, findet im Paket nur Papier. Das Geld ist weg.
Post erstattet kein Geld
Die Post stellt nur das Paket zu und muss dem Empfänger nicht erlauben, vor dem Bezahlen hineinzusehen. Schon gar nicht erstattet sie das Geld. Opfer müssen sich an den Absender wenden. Doch eine „Gold- und Schmuckwelt“ gibt es in Pforzheim nicht. Eine Adresse des Absenders stand nicht auf den Päckchen.
Tipp: Wer nichts bestellt hat, sollte keine Nachnahme annehmen. Onlinekunden sollten diese Versandart nur akzeptieren, wenn sie von der Seriosität des Händlers überzeugt sind oder er ein anerkanntes Siegel wie Trusted Shops führt.
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Nachnahme muss nicht zwingend auf Betrug hinweisen. Ich habe mir mal etwas per Nachnahme bestellt, weil es der SCHNELLSTE Versandweg war (ohne Angabe von Kreditkartendaten, Kontonummern oder andere Bezahldienstleister). Für den Versender ist es die sicherste Art, an sein Geld zu kommen, ganz ohne Scoring oder ähnliches. Sonst wäre nur Vorkasse möglich gewesen, was viel zu lange dauert, bevor der Händler die Ware auf den Weg schickt.
Unerwartete Nachnahme-Sendungen nimmt man natürlich nicht an.
Also ich würde bei einer Nachnahmesendung für einen Nachbarn schon automatisch einen Betrugsversuch vermuten und diese Sendung ganz sicher nicht für meinen Nachbarn annehmen. Ich bin nicht repräsentativ, aber ich zumindest kennen niemanden, nicht einen einzugen, der etwas per Nachnahme ordert. Ich kann mir auch beim besten Willen keinen Grund vorstellen, warum jemand etwas per Nachnahme bestellen sollte. Also Nachnahme schreit schon Betrug, auch wenn es vielleicht mal tatsächlich legitime Sendungen geben mag. Finger weg!
soweit ich mich erinnern kann, stand in den AGB der Post, dass Nachnahmen oder Einschreiben einen Absender tragen müssen.
Das ändert aber nichts an der Tatsache dass die Sendung in Empfang genommen und bezahlt wurde.
Die Post tritt nur als Transportfirma im Auftrag des Absenders in Erscheinung und befördert eine Sendung von A nach B, eine Prüfung der Rechtmäßigkeit ist nicht möglich.
Grundsätzlich sollte eine Sendung in der Nachbarschaft nur angenommen werden, wenn eine direkter Bitte des "Nachbarn" mir der Nennung des Absenders vorausgegangen ist.
Alle anderen gutgemeinten nachbarschaftlichen Sendungsannahmen bringen die Gefahr einer "Falschannahme" mit nachteiligen Konsequenzen für den "Empfänger" und evtl. Ärger mit dem Nachbarn.
WB
Ich sehe da die Post in der Pflicht. Wie kann es sein, dass durch ihre Hände Geld im illegalen Nirgendwo verschwindet?
"Eine Adresse des Absenders stand nicht auf den Päckchen." Es mag zwar kein Absender drauf stehen, aber die Post kennt zumindest eine Kontobezeichnung. Das Geld muss schließlich zum Absender...