
„Papiii, ich muss mal!“ Nach solchen Ansagen hilft nur ein schneller Stopp an der Autobahn-Raststätte. Die Not ist groß, es eilt, doch ohje: Papi hat kein Bargeld fürs WC. Aber da steht ein Geldautomat. Die Abhebekosten? „Bei einer girocard (ec-Karte) fallen keine weiteren Gebühren seitens Ihrer Bank an“, sagt ein Aufkleber klipp und klar. Also Karte rein, Betrag eingeben, dann die Pin. Nun erscheint ein Text im Display: „Ihr Institut berechnet Ihnen für die Abhebung keine Gebühren“. Schnell drückt der eilige Papi auf „Bestätigen“.
Das wird teuer. Denn weiter unten stand: „Für die Abhebung berechnen wir 6,50 Euro.“ Der Automat gehört der Firma Cardpoint. Sie betreibt gut 900 Geräte, viele an Autobahnen, Bahnhöfen und Supermärkten wie Marktkauf, Kaufland, Edeka, Metro. Ihnen verspricht Cardpoint „sichere Mieteinnahmen und hohe Renditen für kleinste Flächen“. Die Gebühren sind unterschiedlich. Dass sie an Raststätten so hoch sind, erklärt Geschäftsführer Andreas Raabe damit, dass die Automaten wegen der langen Anfahrten teuer zu befüllen sind. Dann wäre ein klarer Kostenhinweis erst recht wichtig. „Vielleicht können wir den Hinweis im Display verbessern“, meint Raabe auf Anfrage von test. „Aufkleber werden oft abgekratzt.“ Solche kleinen Schäden will man nicht riskieren. Dann lieber, dass eilige Papis ungewollt 6,50 Euro los sind.
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ich habe am 20.06.2019 an einem Geldautomaten der Postbank an der Totaltankstelle in Idstein (Wiesbadener Str. 77, 65510 Idstein). Der Geldautomat war deutlich mit Logo der Postbank versehen und im Design der Postbank gestaltet. Der Pächter der Tankstelle bestätigte heute auf Anfrage, dass es sich um einen Postbank Geldautomaten handelt.
Heute stelle ich fest, dass für den Abhebevorgang eine Gebühr in Höhe von 4,99 EUR berechnet wurden, obwohl wir als HVB Kunden zur Cash Group gehören und die Abhebung bei Postbank-Automaten kostenfrei ist. Auf den Buchungssatz findet sich ein Verweis auf die Firma Cardpoint.
Auf Rückfragen reagiert Cardpoint ausweichend. Ich empfehle daher die Kontaktaufnahme mit der Postbank (erstatten die Gebühr aus Kulanz zurück) und eine Beschwerde gemäß § 4 b des Gesetzes über die Finanzdienstleistungsaufsicht bei der BAFIN (Fax 022855005515, Email poststelle@bafin.de). Je mehr Geschädigte mitmachen, desto schneller wird Cardpoint sein Geschäftsgebaren ändern.
@kasparinee: Beschweren Sie sich zuerst immer direkt beim Anbieter, also bei Cardpoint. Führt das nicht zum Erfolg, können Sie sich auch bei der BaFin beschwerden, wenn der Automat in Deutschland stand. (maa)
Mir erging es genau so wie Digikrafi am 16.4.2019.
Soweit ich weiß, müssen die Gebühren vor der Bestätigung der Auszahlung angegeben werden, wurden sie aber nicht. Ich hätte definitiv kein Geld für die Gebühr von 6,50€ auszahlen lassen.
Das Branding des Automaten ist ebenfalls irreführend, da es den Anschein erweckt, der Automat ist von der Postbank=Cashgroup.
An wen kann man sich wenden, um sich über Cardpoint und diese unlautere Praxis zu beschweren?
Geschehen beim Tanken in einer Totaltanke in Halle (Saale), schnell noch etwas Bargeld abheben.
Auf dem Geldautomat leuchtet in großen Logo: "Postbank" , super, dachte ich, denn mit meiner "Cashgroup" kann ich ja da kostenlos Bargeld abheben. 20 € auszahlen lassen, kein Hinweis auf eventuelle Gebühren usw ! Dann der Schock auf dem Kontoauszug: Gebühr für Bargeldauszahlung: 4,99 € von einen s.g. Cardpointautomat. Meine Hausbank ( Deutsche Bank) klärte mich auf Anfrage dazu auf: Diese Automaten sind zwar auch für Postbank, aber nur für Postbankkunden und gehören nicht zur Cashgroup. Das das Logo für Cashgroup wesentlich kleiner ist als das der Postbank, fällt man schnell auf so eine Täuschung herein ! Das ist eine böse Hinterlistigkeit, um Kunden das Geld aus der Tasche zu rauben. Kann man solchen Dieben nicht das Handwerk legen ?
Ebenfalls betroffen. Bei 200 EUR Abhebung 6,50 EUR Gebühren! An einer Autobahnraststätte im Eingang. Das ist moderne Piraterie.