Euros im Wert von 3,88 Euro kaufen und dafür 19,98 Euro bezahlen? Klingt verrückt, aber Tausende Verbraucher lassen sich darauf ein. In Anzeigen, oft auch in persönlich adressierten Werbebriefen an „auserwählte“ Kunden bieten Münzhändler überteuerte Euro an. Oft sogar mit Gutschrift: Statt 19,95 Euro sind dann „nur“ 9,95 Euro für den prägefrischen Komplettsatz Luxemburg fällig. Angeblich brauchen Sammler nur zu warten, bis der Wert steigt. Das Bayerische Münzkontor beispielsweise bietet den Satz San Marino 2004 für 198 Euro und San Marino 2002 für 479 Euro. Als würde sich der Wert in zwei Jahren mehr als verdoppeln.
„Da wird viel Schindluder getrieben“, meint Stefan Sonntag, Münzhändler in Stuttgart. „Solche Wertsteigerungen sind nicht realistisch.“ Er rät von Euros als Geldanlage ab.
Nicht seriöse Fachhändler, sondern Versender, oft dubiose, machen hier ihr Geschäft. Sie werben, dass auch die erste 5-DM-Gedenkmünze „Germanisches Museum“ seit 1952 gewaltig an Wert gewann. Aber davon wurden nur 200 000 geprägt. Sie ist längst nicht so wertvoll, wie mancher weismachen will: 2 199 Euro kostet sie beim Bayerischen Münzkontor. Bei Münzhändler Sonntag nur 750 Euro – höchstens.
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