
Eine Woche „von Troja bis Ephesus“ ab 129 Euro, mit Rundfahrt durch Kappadokien? Wer das bucht, muss wissen, dass der Veranstalter bei so einem Preis seine Kosten kaum decken kann. Er holt sich sein Geld woanders. test erklärt, wie die Masche funktioniert – und wo der Haken ist.
Überteuerte Ware, miese Qualität
Die Fahrt geht schnurstracks in eine Teppichfabrik, irgendwo abseits auf dem Land. Da muss jeder Tourist hinein, sobald der Bus hält, dafür sorgt die Reiseleitung. Denn der Fabrikchef zahlt für jeden Kunden Provision. Es folgt eine stundenlange Verkaufstortur. Vorsicht:
- Die Ware ist oft maßlos überteuert.
- Die Qualität ist teils miserabel, die Wolle trocken, brüchig, fusselig.
- Oft sind es weniger Knoten pro Quadratzentimeter als angegeben.
- Vor allem so genannte Hereke-Teppiche stammen mitunter nicht aus diesem türkischen Ort, sondern sind Fälschungen aus China.
- Ärger kann es mit dem deutschen Zoll geben. Ab der Freigrenze von 430 Euro werden 19 Prozent Einfuhrsteuer fällig. Die zahlt der Urlauber.
Unser Rat
Nie bei einer vom Veranstalter organisierten Fahrt kaufen. Falls doch, sollte im Vertrag stehen, dass Sie nur zahlen, wenn ein Experte in Deutschland den Wert bestätigt. Nie etwas anzahlen, nie die Kreditkarte als Sicherheit geben. Auch in der Türkei gilt ein Widerrufsrecht. Hat der Händler das nicht erklärt, können Sie noch lange nach dem Urlaub widerrufen. Holen Sie sich im Einzelfall Rat in der Verbraucherzentrale.