Aus Schraubverschlüssen oder Folien können unerwünschte Weichmacher wie DEHA oder gesundheitsschädliche Stoffe wie Semicarbazid auf Lebensmittel übergehen. Das belegt eine Untersuchung der Stiftung Warentest für die März-Ausgabe von test.
Von 26 Käsen, die im Stück oder in Scheiben abgepackt zur Selbstbedienung im Supermarkt angeboten werden, waren 17 mit dem Weichmacher Diethylhexyladipat (DEHA) belastet – sieben sehr gering oder gering, acht deutlich, zwei sogar stark. DEHA ist zwar nicht stark toxisch, gehört aber keineswegs in ein Lebensmittel. Die Tester konnten nachweisen, dass der Weichmacher jedes Mal auch in den Folien steckte, mit denen der Käse verpackt war. Das ist besonders ärgerlich, denn, wie der Test zeigt, gibt es auch weichmacherfreie Folien.
Auch bei Babymahlzeiten wurden die Tester fündig: Von 18 Gläschen mit Geflügel- oder vegetarischen Menüs fanden sich in dreien deutliche Mengen von Semicarbazid, das offensichtlich über die Deckel in die Nahrung gelangt war. Semicarbazid wirkt im Tierversuch schwach Krebs erzeugend und Erbgut schädigend. Ob es dies auch beim Menschen tut, ist bisher nicht geklärt. In 13 der 18 untersuchten Gläschen wiesen die Tester außerdem die bisher nicht zugelassene 2-EHA (2-Ethylhexansäure) nach, die aus dem Dichtungsmaterial von Deckeln stammt. Toxikologisch ist über den Stoff wenig bekannt. Außerdem in zwei Babymenüs: ESBO (Epoxidiertes Sojabohnenöl), ein Bestandteil von PVC-haltigen Dichtungsringen in Deckeln. Bei den ebenfalls acht untersuchten Basilikum-Pesti waren alle Produkte mit ESBO belastet, drei davon deutlich bis stark. Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte auf belastete Produkte verzichten. Ausführliche Informationen zu Rückständen aus Verpackungen finden sich in der März-Ausgabe von test.
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