Onlineshopping heißt längst nicht mehr nur Klamotten und Bücher bestellen, sondern auch Lebensmittel und andere Dinge aus dem Supermarkt. Die Stiftung Warentest hat für die Oktober-Ausgabe von test groß im Internet eingekauft und liefern lassen. Das Ergebnis könnte besser sein: Kühlwaren kommen häufig viel zu warm an, außerdem fällt bei einigen Diensten extrem viel Transportmüll an.
Schöne neue Welt: Sich Einkaufswagengeschiebe und Supermarktkassenschlange sparen und stattdessen bequem im Internet bestellen und liefern lassen. Interessant für Leute, die nicht gut laufen oder tragen können und für Kunden ohne eigenes Auto oder für alle, die einfach mehr Zeit für andere Dinge haben wollen.
Aber von zehn Diensten, die sich die Experten von der Stiftung Warentest genauer angesehen haben, konnte keiner so richtig überzeugen. Lebensmittel, die gekühlt werden müssen, kamen in den Testhaushalten teils mit über 20 Grad Celsius an. 4 Grad sollten zum Beispiel beim bestellten Hähnchenfleisch laut DIN-Norm nicht überschritten werden.
Auch landen reichlich Tüten, Folien, Styropor und Kartons im Müll, denn die Lebensmittel sind oft großzügig verpackt. Bei 12 der 50 Lieferungen war das georderte Waschpulver zu riechen. Von 536 Eiern war nur eins zerbrochen, jedoch waren die Erdbeeren oft matschig. Nur selten fehlte auch etwas.
Insgesamt waren alle Dienste befriedigend bis ausreichend. Am besten schnitt MyTime.de aus Ostfriesland ab, der bundesweit liefert.
„Liefern lassen ist nicht billig“, so test-Redakteurin Ina Bockholt. „Das Zusammenstellen der Lebensmittel, das Verpacken und die Zustellung kosten natürlich etwas. Die Anbieter verlangen daher Liefergebühren, oft um die 5 Euro. Sie entfallen teils bei höheren Bestellwerten. Nicht wenige Anbieter fordern auch einen Mindestbestellwert, zum Beispiel von 40 Euro.“ Insgesamt ist noch viel Luft nach oben.
Der Test Online-Supermärkte findet sich in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online unter www.test.de/lebensmittel-online abrufbar.
Pressebilder zum Download |
||
Alu-Plastik-Kühlbox. Natur.com verpackt Kühlware unökologisch. |
Pappe, Styropor, Folie: MyTime.de verbraucht sehr viel Verpackungsmaterial. |
Tüten-Parade: Rewe Lieferservice verteilt 13 Produkte auf fünf Tüten. |
Viel zu warm: Das Hähnchenbrustfilet dürfte höchstens 4 Grad Celsius haben, die Tester haben jedoch 15,4 Grad gemessen. |
Nutzungsbedingungen Bild- und Videomaterial
Die Verwendung von Bild- und Videomaterial ist bei redaktioneller Berichterstattung über das jeweilige Thema und unter Angabe der Quelle „Stiftung Warentest“ honorarfrei. Bei Online-Verwendung muss auf den zugehörigen Inhalt auf test.de verlinkt werden. Eine werbliche oder gewerbliche Nutzung ist nicht gestattet.