Die Praxisgebühr lässt sich sparen. Seit April 2007 müssen alle Kassen Tarife anbieten, bei denen sich die Versicherten verpflichten, immer erst einen Hausarzt aufzusuchen, wenn sie einen Arzt brauchen. Wer ein Jahr beim gleichen Arzt bleibt, spart Geld und darf sogar eine bessere Behandlung erwarten: Die teilnehmenden Ärzte sollten sich intensiver weiterbilden und mit Kollegen fachlich austauschen. Zudem behalten sie den Überblick, weil sie die komplette Patientenakte verwalten, einschließlich der Befunde von Fachärzten. Die Januar-Ausgabe von Finanztest stellt das Modell vor.
Mitglieder der Barmer haben es gut: Sie zahlen für das ganze Jahr nur 10 Euro Praxisgebühr, wenn sie sich für den Hausarzttarif entscheiden, und wer jedes Quartal zum Arzt geht, spart bares Geld. Ärztehopping ist dann allerdings nicht drin, außer im Notfall. Denn normalerweise behandelt erst der Hausarzt, oder er überweist zum Facharzt. Die meisten Patienten müssten sich mit dem Hausarzttarif nicht einmal umstellen, da für sie der Hausarzt sowieso die erste Adresse ist. Voraussetzung ist natürlich, dass sich der gewünschte Hausarzt auch an dem Modell beteiligt. Knapp wird es dort, wo sich kaum noch junge Ärzte niederlassen.
Das Modell soll helfen, im Gesundheitswesen Geld zu sparen und die Qualität zu verbessern, weil die Praxen ein Qualitätsmanagement einführen müssen, das überprüfbar sein muss. Vorsorge wird großgeschrieben: Der Tarif enthält bei der Barmer heute schon einen jährlichen Gesundheitscheck, den es sonst nur alle zwei Jahre gibt. Weitere Kassen dürften diesem Beispiel folgen. Nachteile kann Finanztest kaum entdecken: Die freie Arztwahl ist für ein Jahr eingeschränkt. Augen-, Frauen- und Zahnarzt können Versicherte aber trotzdem jederzeit ohne Überweisung aufsuchen. Der ausführliche Bericht findet sich in der Januar-Ausgabe von FINANZest.
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