Kinder­wagen 10 von 14 „mangelhaft“ – keiner frei von Schad­stoffen

Kein einziger von den 14 getesteten Kinder­wagen ist „gut“, zehn schneiden sogar „mangelhaft“ ab. Keiner ist frei von Schad­stoffen und auch die kindgerechte Gestaltung – also z.B. die Sitz- und Liegeeigenschaften – ist bei keinem Kinder­wagen „gut“. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in der September-Ausgabe von test, für die sie 14 Kinder­wagen für den Trans­port vom Säugling bis zum Kleinkind zu Preisen von rund 250 bis über 900 Euro getestet hat.

Gleich in zehn Kinder­wagen stecken so viele Schad­stoffe, dass sie insgesamt „mangelhaft“ abschneiden. Aber auch die vier anderen sind belastet. Die Tester fanden in den Griffen, Gurten, Bezügen und Regenhauben unter anderem kritische Phthalat-Weichmacher und poly­zyklische aromatische Kohlen­wasser­stoffe (PAK). Diese können vom Körper aufgenommen werden und wirken teil­weise krebs­er­regend und fort­pflan­zungs­gefähr­dend.

Außerdem wurden die Tester bei der Suche nach weiteren Giften wie z. B. problematischen Flamm­schutz­mitteln oder Chlorparaf­finen fündig. Keiner dieser Schad­stoffe scheint aus tech­nischer Sicht erforderlich. Dafür spricht, dass keiner in allen Kinder­wagen gleichermaßen gefunden wurde. Die Stiftung Warentest kritisiert, dass einige der Stoffe bei Spielzeug, nicht aber bei Kinder­wagen verboten sind. Bereits vor drei Jahren hatte die Stiftung bei einem Test von 15 Buggys und Kinder­wagen in zwei Drittel der Wagen gefähr­liche Schad­stoffe gefunden. Reagiert hat die Branche darauf offensicht­lich nicht.

Schad­stoffe sind aber nicht der einzige Kritik­punkt: Viele Hersteller schaffen es nicht, Kinder­wagen kindgerecht zu gestalten. Die Tester fanden u. a. zu kurze und zu schmale Tragetaschen für Säuglinge, zu kurze Rückenlehnen und zu lange Fußstützen sowie schmale Sitze und zu große Sitztiefen für Klein­kinder. Mit „befriedigend“ noch relativ am besten haben die Modelle Bugaboo Cameleon (910 Euro), Teutonia Mistral S (550 Euro) sowie Zekiwa Alu-Cross (299 Euro) abge­schnitten.

Der ausführ­liche Test findet sich in der September-Ausgabe der Zeit­schrift test und im Internet unter www.test.de/kinderwagen.

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